Vor 50 Jahren
1975-04-07
EDITH RUSSELL VERSTORBEN
London – Eine der letzten Überlebenden der Titanic-Katastrophe ist im Alter von 98 Jahren in einem Londoner Hospital verstorben. Sie starb nur neun Tage vor der 63. Wiederkehr des Katastrophendatums. Am 14. April 1912 ertranken 1 513 Passagiere der „unsinkbaren“ Titanic, als das Riesenschiff auf einen Eisberg auflief. Die Geschichte der Titanic-Katastrophe ging um die Welt, sie wurde verfilmt, und zahlreiche Bücher darüber geschrieben worden. Es gab nur 711 Überlebende bei der Schiffskatastrophe, wovon heute nur noch vier am Leben sind. Vor drei Jahren wurde Edith Russell von Reportern gefragt, ob sie sich noch gut der größten Schiffskatastrophe in Friedenszeiten entsinnen könne. Sie konnte sich an jede einzelne Szene des schrecklichen Geschehens erinnern und behauptete, als vorletzter Passagier von dem im Sinken begriffenen Wrack gerettet worden zu sein.
ES BLEIBT BEI EINER BAHNVERBINDUNG
Salisbury — Die rhodesische Regierung hat bis auf weiteres die Pläne einer zweiten Bahnverbindung nach Südafrika fallen lassen. Dieser Beschlug folgte Untersuchungen nach der Rentabilität einer zweiten Verbindung über West Nicholson nach Bulawayo. Zu einem früheren Zeitpunkt wurde angenommen, dass eine weitere Bahnverbindung nach Südafrika notwendig sei. Eingehende Untersuchungen ergaben jedoch, dass der derzeitige Schienenstrang zwischen Rutenga und Beitbridge stufenweise zu größerer Belastbarkeit ausgebaut werden könne.
MISSGLÜCKTER RAUMFLUG
Moskau – Das Zwei-Mann-Team, Vasily Lazarev und Oleg Makarov, wurde kurz nach seinem Start in den Weltraum aus technischen Gründen gezwungen, umgehend zur Erde zurückzukehren. Die dritte Stufe der Abschuss-Rakete geriet aus der vorgeschriebenen Umlaufbahn, und eine automatische Sicherheitsvorkehrung unterbrach den Flug, um so die Raumfahrer in der Sojus-Kapsel wieder sicher zur Erde zurückbringen. Diese TASS-Meldung wurde erst 24 Standen nach dem missglückten Raumstart bekannt. Die Raumkapsel mit den beiden Astronauten an Bord ist in der Gebirgsregion etwa 300 km nördlich der chinesischen Grenze in Sibirien sicher gelandet, und die Astronauten sind beide in hervorragender Verfassung. Das Misslingen einer der größten sowjetischen Rückschläge in der Weltraumfahrt geschah nur zwei Monate vor dem großen Raumflug unternehmen, in dem sich amerikanische und sowjetische Crews im Weltraum zu einemersten internationalen Koppe
UNITA ENTWAFFNET POLIZEI IN ANGOLA
Oshakati – Bewaffnete UNITA-Einheiten haben in den letzten Tagen zahlreiche Polizeistationen in Siidangola überfallen und entwaffnet. Den UNITA-Einheiten sind dabei Tausende von Schusswaffen in die Hände gefallen. UNITA arbeitet im Süden Angolas eng mit SWAPO zusammen. SWAPO soll bei der Verteilung der geraubten Waffen berücksichtigt worden sein. Die UNITA-Aktion gegen die portugiesische Polizei hat sich von Osten her bis Calueque fortgepflanzt. Von Calueque wird das Kunenewasser gepumpt, das das Kanalsystem in Owambo speist. In Calueque wohnen auch südafrikanische Techniker, die die Anlagen für die Wasserversorgung von Owambo bedienen und instand halten. Nach Mitnahme der Waffen forderten die UNITA-Leute portugiesische Polizei auf, ihre normale Arbeit fortzusetzen. Die UNITA-Einheiten ziehen dann ab. Es ist jedoch festgestellt worden, dass ein TOL der Polizisten sind nach den Überfällen nach Süden absetzt.
ZAHLREICHE LAWINENOPFER
Bern – Mindestens 30 Personen wurden getötet, als über mehreren kleinen Orten in der Schweiz und Österreich Lawinen niedergingen. Wie der Polizei inzwischen bekannt ist, wurden allein in der zentralen und südlichen Schweiz 18 Personen getötet. In Acla in der südöstlichen Schweiz beklagt man inzwischen zehn Lawinenopfer. Drei junge Schweizer Skifahrer aus St. Gallen wurden in Prattigau von einer Lawine überrascht und sofort getötet. In der Nahe der italienischen Grenze riß eine Lawine ein Ferienhaus mit sich und tötete eine fünfköpfige Schweizer Familie. Auch in Andermatt, Zentralschweiz, sind Lawinenopfer zu beklagen. In der österreichischen Stadt Tamsweg wurde ein Einfamilienhaus, das an einem Berghang lag, von einer Lawine mitgerissen, wobei etwa zehn Personen getötet wurden.
WICHTIGSTE OAE-KONFERENZ IN 12 JAHREN
Daressalam – In Daressalam trat heute die Außenminister-Konferenz der OAE zu einer Sondersitzung zusammen. Einziger Punkt der Tagesordnung ist die Haltung der Organisation zu Fragen des südlichen Afrikas. Die Sondersitzung soll vier Tage dauern. In OAE-Kreisen betrachtet man diese Konferenz als die wichtigste seit der Gründung der Organisation im Jahre 1963. Es werden scharfe Debatten erwartet. Länder, die mit Südafrika Kontakte aufgenommen haben, werden sich harter Kritik gegenübersehen. Sambia beispielsweise, dass in der Frontlinie der Détente liegt, dürfte darauf verweisen, dass es wegen seiner Nachbarschaft mit Südafrika die Dinge besser beurteilen Winne als weiter im Norden gelegene Lander.
Im Vordergrund der Debatten wird das Verhältnis der OAE zu Südafrikas stehen. Hier möchte man gern auf eine einheitliche Linie kommen, die zurzeit jedoch nicht in Sicht ist. Ferner dürfte sich die Konferenz mit Rhodesien und Südwestafrika befassen.
London – Eine der letzten Überlebenden der Titanic-Katastrophe ist im Alter von 98 Jahren in einem Londoner Hospital verstorben. Sie starb nur neun Tage vor der 63. Wiederkehr des Katastrophendatums. Am 14. April 1912 ertranken 1 513 Passagiere der „unsinkbaren“ Titanic, als das Riesenschiff auf einen Eisberg auflief. Die Geschichte der Titanic-Katastrophe ging um die Welt, sie wurde verfilmt, und zahlreiche Bücher darüber geschrieben worden. Es gab nur 711 Überlebende bei der Schiffskatastrophe, wovon heute nur noch vier am Leben sind. Vor drei Jahren wurde Edith Russell von Reportern gefragt, ob sie sich noch gut der größten Schiffskatastrophe in Friedenszeiten entsinnen könne. Sie konnte sich an jede einzelne Szene des schrecklichen Geschehens erinnern und behauptete, als vorletzter Passagier von dem im Sinken begriffenen Wrack gerettet worden zu sein.
ES BLEIBT BEI EINER BAHNVERBINDUNG
Salisbury — Die rhodesische Regierung hat bis auf weiteres die Pläne einer zweiten Bahnverbindung nach Südafrika fallen lassen. Dieser Beschlug folgte Untersuchungen nach der Rentabilität einer zweiten Verbindung über West Nicholson nach Bulawayo. Zu einem früheren Zeitpunkt wurde angenommen, dass eine weitere Bahnverbindung nach Südafrika notwendig sei. Eingehende Untersuchungen ergaben jedoch, dass der derzeitige Schienenstrang zwischen Rutenga und Beitbridge stufenweise zu größerer Belastbarkeit ausgebaut werden könne.
MISSGLÜCKTER RAUMFLUG
Moskau – Das Zwei-Mann-Team, Vasily Lazarev und Oleg Makarov, wurde kurz nach seinem Start in den Weltraum aus technischen Gründen gezwungen, umgehend zur Erde zurückzukehren. Die dritte Stufe der Abschuss-Rakete geriet aus der vorgeschriebenen Umlaufbahn, und eine automatische Sicherheitsvorkehrung unterbrach den Flug, um so die Raumfahrer in der Sojus-Kapsel wieder sicher zur Erde zurückbringen. Diese TASS-Meldung wurde erst 24 Standen nach dem missglückten Raumstart bekannt. Die Raumkapsel mit den beiden Astronauten an Bord ist in der Gebirgsregion etwa 300 km nördlich der chinesischen Grenze in Sibirien sicher gelandet, und die Astronauten sind beide in hervorragender Verfassung. Das Misslingen einer der größten sowjetischen Rückschläge in der Weltraumfahrt geschah nur zwei Monate vor dem großen Raumflug unternehmen, in dem sich amerikanische und sowjetische Crews im Weltraum zu einemersten internationalen Koppe
UNITA ENTWAFFNET POLIZEI IN ANGOLA
Oshakati – Bewaffnete UNITA-Einheiten haben in den letzten Tagen zahlreiche Polizeistationen in Siidangola überfallen und entwaffnet. Den UNITA-Einheiten sind dabei Tausende von Schusswaffen in die Hände gefallen. UNITA arbeitet im Süden Angolas eng mit SWAPO zusammen. SWAPO soll bei der Verteilung der geraubten Waffen berücksichtigt worden sein. Die UNITA-Aktion gegen die portugiesische Polizei hat sich von Osten her bis Calueque fortgepflanzt. Von Calueque wird das Kunenewasser gepumpt, das das Kanalsystem in Owambo speist. In Calueque wohnen auch südafrikanische Techniker, die die Anlagen für die Wasserversorgung von Owambo bedienen und instand halten. Nach Mitnahme der Waffen forderten die UNITA-Leute portugiesische Polizei auf, ihre normale Arbeit fortzusetzen. Die UNITA-Einheiten ziehen dann ab. Es ist jedoch festgestellt worden, dass ein TOL der Polizisten sind nach den Überfällen nach Süden absetzt.
ZAHLREICHE LAWINENOPFER
Bern – Mindestens 30 Personen wurden getötet, als über mehreren kleinen Orten in der Schweiz und Österreich Lawinen niedergingen. Wie der Polizei inzwischen bekannt ist, wurden allein in der zentralen und südlichen Schweiz 18 Personen getötet. In Acla in der südöstlichen Schweiz beklagt man inzwischen zehn Lawinenopfer. Drei junge Schweizer Skifahrer aus St. Gallen wurden in Prattigau von einer Lawine überrascht und sofort getötet. In der Nahe der italienischen Grenze riß eine Lawine ein Ferienhaus mit sich und tötete eine fünfköpfige Schweizer Familie. Auch in Andermatt, Zentralschweiz, sind Lawinenopfer zu beklagen. In der österreichischen Stadt Tamsweg wurde ein Einfamilienhaus, das an einem Berghang lag, von einer Lawine mitgerissen, wobei etwa zehn Personen getötet wurden.
WICHTIGSTE OAE-KONFERENZ IN 12 JAHREN
Daressalam – In Daressalam trat heute die Außenminister-Konferenz der OAE zu einer Sondersitzung zusammen. Einziger Punkt der Tagesordnung ist die Haltung der Organisation zu Fragen des südlichen Afrikas. Die Sondersitzung soll vier Tage dauern. In OAE-Kreisen betrachtet man diese Konferenz als die wichtigste seit der Gründung der Organisation im Jahre 1963. Es werden scharfe Debatten erwartet. Länder, die mit Südafrika Kontakte aufgenommen haben, werden sich harter Kritik gegenübersehen. Sambia beispielsweise, dass in der Frontlinie der Détente liegt, dürfte darauf verweisen, dass es wegen seiner Nachbarschaft mit Südafrika die Dinge besser beurteilen Winne als weiter im Norden gelegene Lander.
Im Vordergrund der Debatten wird das Verhältnis der OAE zu Südafrikas stehen. Hier möchte man gern auf eine einheitliche Linie kommen, die zurzeit jedoch nicht in Sicht ist. Ferner dürfte sich die Konferenz mit Rhodesien und Südwestafrika befassen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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