Vor 50 Jahren
1975-02-14
EIN KLÄRENDES WORT ZUR LAGE
Windhoek – Die Kirchenleitung der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Südwestafrika gab folgende Erklärung zum Standort der DELK in SWA heraus, deren Wortlaut wir hier vollständig wiedergeben:
Die bei vielen Gemeindegliedern in letzter Zeit entstandenen Fragen und die großen Aufgaben, die uns gestellt sind, veranlassen die Kirchenleitung, allen Gemeindegliedern ein richtungweisendes und klärendes Wort zur Lage zu sagen. Dieses Wort ist ausgerichtet an der Heiligen Schrift und an unserem evangelisch-lutherischen Bekenntnis. Es kann nicht umfassend darstellen, was über unser Bekenntnis heute gesagt werden müsste, will in Kona auf das für unsere Kirche Wesentliche und Notwendige den Weg und die Aufgaben unserer Kirche verständlich machen. Wo wir irren, bitten wir um Belehrung mit Gründen der Heiligen Schrift und unseres evangelisch-lutherischen Bekenntnisses.
ÜBERSCHWEMMUNGEN IN DURBAN
Durban – Infolge Überschwemmungen sind die meisten Straßen in Durban überflutet. Leo Boyd Highway, Himalaya Road und Edwin Swales Drive stehen unter Wasser und können nur langsam befahren werden. Einige Straßen sind geschlossen worden, da sie möglicherweise beschädigt sind. Auch die beiden Brücken nach Pinetown wurden gesperrt. Es fällt immer noch starker Regen.
KENIA OHNE EISENABHN
Nairobi – Ab Sonntagmitternacht werden in Kenia alle Passagierzage eingestellt, weil es an Ersatzteilen fehlt, erklärte der Generaldirektor der Ostafrikanischen Eisenbahnkorporation. Der Verkehr mit Tansania und Uganda wird eingestellt. Ein Eisenbahnbeamter wird nach London geschickt, um dort Ersatzteile einzukaufen. Die Knappheit an Ersatzteilen ist vor allem auf die mangelhafte Zusammenarbeit der Ostafrikanischen Eisenbahn zurückzufahren, der Uganda, Kenia und Tansania angehören, die aber alle eine Selbständige Politik betreiben wollen. Ohne die Korporation zu fragen, hat Tansania Ersatzteile im Ausland (wahrscheinlich China) beschafft. Kenia wird auch mit Schweden miterhandeln, um Passagierwagen zu kaufen, und mit der Bundesrepublik, um zehn Lokomotiven zu erwerben.
AUSEINANDERSETZUNGEN MIT CHIPENDA
Luanda – Einige Personen wurden getötet oder verletzt, als es zu einem Kampf zwischen Truppen der MPLA und Anhängern von Daniel Chipenda kam, der gegenüber Neto die Führerschaft über MPLA beansprucht. Büros von Anhängern Chipendas wurden in Luanda mit automatischem Gewehrfeuer belegt. MPLA erklart, die Chipenda-Gruppe sei illegal, und Neto bezeichnete die Anhänger Chipendas als „bewaffnete-Banditen“, „neutralisiert“ werden müssten. Chipenda, der behauptet, im östlichen Angola 3 000 Anhänger unter Waffen zu haben, ist nicht in die Übergangsregierung aufgenommen worden.
KURZ BERICHTET
Tananarivo – Madagassische Truppen besetzten das Hauptgefängnis, wo sich Aufständische verbarrikadiert hatten über das Schicksal des mutmaßlichen Rebellenführers Oberst Breachard Rajlonarison, der der Hauptverantwortliche für die Ermordung des Staatspräsidenten sein soll, ist nichts bekannt.
Beira – Am Sonntag beginnt in Mocuba eine Konferenz von 300 Delegierten der Frelimo. Jeder Distrikt entsendet drei Delegierte. Das in Daressalam residierende Exekutivkomitee wird ebenfalls am Kongreß teilnehmen.
Ankara – Die türkischen Zyprioten erklärten, dass der von ihnen besetzte nördliche Teil der Insel einen autonomen Teil von Zypern innerhalb einer föderalen Republik bilden werde. Die Erklärung bedeute nicht eine Teilung Zyperns oder eine einseitige Unabhängigkeitserklärung für den türkischen Teil, sondern es soll dadurch die Bildung einer föderalen Republik zusammen mit dem griechisch-zypriotischen Teil beschleunigt werden.
SCHWARZE FÜHRER ZUR SÜDWESTAFRIKA-FRAGE
Kapstadt – Auf dem Seminar der Kapstädter Universität über Südwestafrika traten gestern drei Schwarze als Sprecher auf. Es waren dies Clemens Kapuuo, Pastor S. Shivute von der Ovambokavango-Kirche sowie S. Hilundwa, ein ehemaliger SWAPO-Sekretär. Hererochef Clemens Kapuuo, der gleichzeitig Präsident von Nudo und stellvertretender Vorsitzender der Nationalen Konvention ist, erklärte in seinem Referat dass Südwestafrika von einer Kolonialmacht einer anderen Form von Kolonialismus übergeben worden sei. 1960 seien die Schwarzen in Südwestafrika überzeugt gewesen, dass sich Südafrika zurückziehen und die Vereinten Nationen nach Südwestafrika gerufen worden. Trotz entsprechender Anstrengungen and Resolutionen der Generalversammlung und des Weltsicherheitsrates habe sich die südafrikanische Regierung geweigert Südwestafrika aufzugeben.
SCHWIERIGKEITEN BEI DER NAHOST-LÖSUNG
Jerusalem – US-Außenminister Henry Kissinger bezeichnete seine jüngste Friedensmission im Nahen Osten als die bisher schwierigste. Der amerikanische Augenminister pendelte zwischen Jerusalem und Kairo hin and her, ohne bisher ein greifbares Ergebnis erreicht zu haben. Es besteht noch die Möglichkeit einer Lösung in letzter Minute. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass diese Mission, ergebnislos verläuft und dass Kissinger seine Bemühungen Anfang März fortsetzen wird. In Jerusalem hat Außenminister Kissinger u. a. Gespräche mit der ehemaligen Ministerpräsidentin von Israel Golda Meir geführt.
Windhoek – Die Kirchenleitung der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Südwestafrika gab folgende Erklärung zum Standort der DELK in SWA heraus, deren Wortlaut wir hier vollständig wiedergeben:
Die bei vielen Gemeindegliedern in letzter Zeit entstandenen Fragen und die großen Aufgaben, die uns gestellt sind, veranlassen die Kirchenleitung, allen Gemeindegliedern ein richtungweisendes und klärendes Wort zur Lage zu sagen. Dieses Wort ist ausgerichtet an der Heiligen Schrift und an unserem evangelisch-lutherischen Bekenntnis. Es kann nicht umfassend darstellen, was über unser Bekenntnis heute gesagt werden müsste, will in Kona auf das für unsere Kirche Wesentliche und Notwendige den Weg und die Aufgaben unserer Kirche verständlich machen. Wo wir irren, bitten wir um Belehrung mit Gründen der Heiligen Schrift und unseres evangelisch-lutherischen Bekenntnisses.
ÜBERSCHWEMMUNGEN IN DURBAN
Durban – Infolge Überschwemmungen sind die meisten Straßen in Durban überflutet. Leo Boyd Highway, Himalaya Road und Edwin Swales Drive stehen unter Wasser und können nur langsam befahren werden. Einige Straßen sind geschlossen worden, da sie möglicherweise beschädigt sind. Auch die beiden Brücken nach Pinetown wurden gesperrt. Es fällt immer noch starker Regen.
KENIA OHNE EISENABHN
Nairobi – Ab Sonntagmitternacht werden in Kenia alle Passagierzage eingestellt, weil es an Ersatzteilen fehlt, erklärte der Generaldirektor der Ostafrikanischen Eisenbahnkorporation. Der Verkehr mit Tansania und Uganda wird eingestellt. Ein Eisenbahnbeamter wird nach London geschickt, um dort Ersatzteile einzukaufen. Die Knappheit an Ersatzteilen ist vor allem auf die mangelhafte Zusammenarbeit der Ostafrikanischen Eisenbahn zurückzufahren, der Uganda, Kenia und Tansania angehören, die aber alle eine Selbständige Politik betreiben wollen. Ohne die Korporation zu fragen, hat Tansania Ersatzteile im Ausland (wahrscheinlich China) beschafft. Kenia wird auch mit Schweden miterhandeln, um Passagierwagen zu kaufen, und mit der Bundesrepublik, um zehn Lokomotiven zu erwerben.
AUSEINANDERSETZUNGEN MIT CHIPENDA
Luanda – Einige Personen wurden getötet oder verletzt, als es zu einem Kampf zwischen Truppen der MPLA und Anhängern von Daniel Chipenda kam, der gegenüber Neto die Führerschaft über MPLA beansprucht. Büros von Anhängern Chipendas wurden in Luanda mit automatischem Gewehrfeuer belegt. MPLA erklart, die Chipenda-Gruppe sei illegal, und Neto bezeichnete die Anhänger Chipendas als „bewaffnete-Banditen“, „neutralisiert“ werden müssten. Chipenda, der behauptet, im östlichen Angola 3 000 Anhänger unter Waffen zu haben, ist nicht in die Übergangsregierung aufgenommen worden.
KURZ BERICHTET
Tananarivo – Madagassische Truppen besetzten das Hauptgefängnis, wo sich Aufständische verbarrikadiert hatten über das Schicksal des mutmaßlichen Rebellenführers Oberst Breachard Rajlonarison, der der Hauptverantwortliche für die Ermordung des Staatspräsidenten sein soll, ist nichts bekannt.
Beira – Am Sonntag beginnt in Mocuba eine Konferenz von 300 Delegierten der Frelimo. Jeder Distrikt entsendet drei Delegierte. Das in Daressalam residierende Exekutivkomitee wird ebenfalls am Kongreß teilnehmen.
Ankara – Die türkischen Zyprioten erklärten, dass der von ihnen besetzte nördliche Teil der Insel einen autonomen Teil von Zypern innerhalb einer föderalen Republik bilden werde. Die Erklärung bedeute nicht eine Teilung Zyperns oder eine einseitige Unabhängigkeitserklärung für den türkischen Teil, sondern es soll dadurch die Bildung einer föderalen Republik zusammen mit dem griechisch-zypriotischen Teil beschleunigt werden.
SCHWARZE FÜHRER ZUR SÜDWESTAFRIKA-FRAGE
Kapstadt – Auf dem Seminar der Kapstädter Universität über Südwestafrika traten gestern drei Schwarze als Sprecher auf. Es waren dies Clemens Kapuuo, Pastor S. Shivute von der Ovambokavango-Kirche sowie S. Hilundwa, ein ehemaliger SWAPO-Sekretär. Hererochef Clemens Kapuuo, der gleichzeitig Präsident von Nudo und stellvertretender Vorsitzender der Nationalen Konvention ist, erklärte in seinem Referat dass Südwestafrika von einer Kolonialmacht einer anderen Form von Kolonialismus übergeben worden sei. 1960 seien die Schwarzen in Südwestafrika überzeugt gewesen, dass sich Südafrika zurückziehen und die Vereinten Nationen nach Südwestafrika gerufen worden. Trotz entsprechender Anstrengungen and Resolutionen der Generalversammlung und des Weltsicherheitsrates habe sich die südafrikanische Regierung geweigert Südwestafrika aufzugeben.
SCHWIERIGKEITEN BEI DER NAHOST-LÖSUNG
Jerusalem – US-Außenminister Henry Kissinger bezeichnete seine jüngste Friedensmission im Nahen Osten als die bisher schwierigste. Der amerikanische Augenminister pendelte zwischen Jerusalem und Kairo hin and her, ohne bisher ein greifbares Ergebnis erreicht zu haben. Es besteht noch die Möglichkeit einer Lösung in letzter Minute. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass diese Mission, ergebnislos verläuft und dass Kissinger seine Bemühungen Anfang März fortsetzen wird. In Jerusalem hat Außenminister Kissinger u. a. Gespräche mit der ehemaligen Ministerpräsidentin von Israel Golda Meir geführt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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