Vor 50 Jahren
1975-02-03
SWAPO PREDIGT GERECHTIGKEIT FÜR SCHWARZ UND WEISS
Windhoek – Auf einer Versammlung in Katutura, bei der ungefähr 2 000 Personen anwesend waren, sagte Reuben Hauwanga, ein Mitglied der Ovambo-Executive, der SWAPO, es sei Aufgabe dieser Organisation, die Weißen davon zu überzeugen, dass SWAPO Gerechtigkeit für die Weißen und nicht nur für die Schwarzen suche.
Die Redner, die auf einer improvisierten Tribüne in der Mitte eines Sportfeldes auftraten, wechselten sich in schneller Reihenfolge ab. Alle Ansprachen wurden in Herero, Ovambo, Damara, Englisch und Afrikaans übersetzt.
Er sagte fernerhin: „Wir in der SWAPO, und alle Schwarzen in Namibia, müssen die Weißen davon überzeugen, dass wir Gerechtigkeit für uns und für den weißen Warm suchen. Der Kampf, den wir augenblicklich durchstehen, wofür viele unserer Führer zu leiden haben, ist nicht nur eine Befreiung – des schwarzen Mannes, sondern auch die des Weißen. Indem wir die Schwarzen von Unterdrückung, Ungerechtigkeit und von einem Minderwertigkeitskomplex befreien, befreien wir ebenfalls den weißen Mann von seiner Ungerechtigkeit, seinem Schuldbewusstsein und von seinem Überheblichkeitskomplex."
GARY PLAYER NICHT ZU SCHLAGEN
Kapstadt – Sieger der neunten Südafrikanischen Offenen Golfmeisterschaft heißt wieder einmal Gary Player. Zweiter wurde Allen Henning und dritter John O'Leary. An vierter Stelle plazierte sich John Fourie. Gary Player verlies nach seinem Sieg mit 3 100 Rand Preisgeld in der Tasche und Tränen in den Augen den Rasen des Mowbray Golfklubs. Der Grund für seine Tränen war nicht allein sein hervorragender Sieg, sondern ein Erinnerungsfoto seiner Eltern, das diese vor Jahren in Scottburg zeigte. Ein Zuschauer lief mit dem Bild auf Gary Player zu und wollte ihm damit eine Freude bereiten. Player, der seine Mutter bereits in frühen Jahren verlor – sie litt an Krebs –, wurde von wehmutigen Erinnerungen so übermannt, dass er sofort das Spielfeld verlassen musste, um sich in den Umkleideräumen wieder zu fassen.
EISENBAHNVERBINDUNGEN WIEDER NORMAL
Bulawayo – Die Eisenbahnverbindungen durch Botswana, wobei 21 Züge zwischen Freitagmorgen und Samstagnachmittag aufgehalten wurden, sind wieder in Betrieb genommen worden. Über 200 Arbeiter waren ununterbrochen damit beschäftigt, den Bahndamm, der auf einer Strecke von fünf Kilometern zwischen Seruli Sese weggespült war, wieder aufzubauen. Für diesen Zweck wurden vier Zugladungen Ballast gebraucht.
Über 1 000 Passagiere wurden hierdurch aufgehalten, u.a. der Hauptzug Bulawayo-Johannesburg und die Hauptzüge von Johannesburg und Kapstadt.
FLUGZEUGUNGLÜCK AUF DEN PHILIPPINEN
Manila – Ein zweimotoriges AVRO-Flugzeug der philippinischen Fluggesellschaft stürzte fünf Kilometer südlich des Manila-Flugplatzes ab, nachdem ein Motor kurz nach dem Start Feuer gefangen hatte. Bis auf eine Person sind alle 31 Passagiere getötet worden. Kurz nach dem Aufsteigen meldete der Pilot, dass ein Motor brenne und er verlangte die Erlaubnis zu einer Notlandung. Doch konnte die Maschine den Flughafen nicht mehr erreichen. Wenige Minuten nach dem Unglück erreichten Feuerwehr und Rettungsmannschaften die Unfallstelle.
ERNEUTE BEFREIUNGSKÄMPFE IN ERITREA
Addis Abeba – Eritreische Rebellen und Regierungstruppen lieferten sich in den Straßen von Asmara schwere Gefechte. Nach Regierungsberichten sind die Truppen unter Kontrolle der 200 000 Einwohner zählenden Stadt. Die Rebellen mussten sich in die Vorstädte zurückziehen. Heftige Gefechte entstanden in der Nähe des Flughafens und des amerikanischen Konsulats, in Asmara.
Mindestens 20 Zivilisten wurden getötet und über 100 verletzt.
Die Regierung, seit dem Sturze von Kaiser Haile Selassie in den Händen junger revolutionärer Offiziere, hat bisher noch nichts von den großen Gefechten bekanntgegeben und führte an, dass Sicherheitstruppen Asmara beschützen. Alle Straßen, die aus Asmara führen, sind versperrt worden. Nach den letzten Berichten befindet sich ein bewaffneter Konvoi auf dem Wege nach Asmara, wo bereits 70 Personen ums Leben gekommen sind. 52 Tanks, 20 Panzerfahrzeuge und eine Anzahl Lastwagen mit Truppen werden heute Nachmittag in Asmara erwartet. Die Stadt war während der Nacht in vollkommenes Dunkel gehüllt, aber ruhig.
SCHIESSEREI AUF ZYPERN
Nikosia/Zypern – Ein türkischer Soldat wurde gestern in einem Gefecht mit griechisch-zyprischen Soldaten in der Nähe des Flughafens getötet.
Die griechischen Zyprioten, die in der Nähe des Flugplatzes wohnen, haben dieses Gebiet verlassen und Schutz in sichereren Gegenden gesucht. Falls keine Besserung in den Unterhandlungen in dem Zypernproblem um 5.00 Uhr MZ am Mittwoch eingetreten ist, wird der amerikanische Kongress militärische Hilfe an die Türkei einstellen.
Der Flughafen wurde während der türkischen Invasion heftig bombardiert. Augenblicklich haben sich die türkischen Truppen beiderseits des Flughafens, der seit letztem Sommer geschlossen ist, eingegraben.
Der türkisch-zyprische Führer und Unterhändler, Hauf Denktash, sagte gestern, dass er einen Vorschlag zur gemeinsamen Kontrolle des Flughafens eingereicht habe. Aber seine Gegenwart für die griechischen Zyprioten, Glafkos, Klerides, sagte, dass die Vorschläge unannehmbar seien. Er schlug eine internationale Überwachung des Flughafens bei griechischer and türkischer Teilnahme vor. Seine Seite war auch gegen die türkische Forderung der kompletten Kontrolle des graten Hafens auf der Ostseite – Famagusta – welcher von den Türken im August vorigen Jahres eingenommen wurde.
Windhoek – Auf einer Versammlung in Katutura, bei der ungefähr 2 000 Personen anwesend waren, sagte Reuben Hauwanga, ein Mitglied der Ovambo-Executive, der SWAPO, es sei Aufgabe dieser Organisation, die Weißen davon zu überzeugen, dass SWAPO Gerechtigkeit für die Weißen und nicht nur für die Schwarzen suche.
Die Redner, die auf einer improvisierten Tribüne in der Mitte eines Sportfeldes auftraten, wechselten sich in schneller Reihenfolge ab. Alle Ansprachen wurden in Herero, Ovambo, Damara, Englisch und Afrikaans übersetzt.
Er sagte fernerhin: „Wir in der SWAPO, und alle Schwarzen in Namibia, müssen die Weißen davon überzeugen, dass wir Gerechtigkeit für uns und für den weißen Warm suchen. Der Kampf, den wir augenblicklich durchstehen, wofür viele unserer Führer zu leiden haben, ist nicht nur eine Befreiung – des schwarzen Mannes, sondern auch die des Weißen. Indem wir die Schwarzen von Unterdrückung, Ungerechtigkeit und von einem Minderwertigkeitskomplex befreien, befreien wir ebenfalls den weißen Mann von seiner Ungerechtigkeit, seinem Schuldbewusstsein und von seinem Überheblichkeitskomplex."
GARY PLAYER NICHT ZU SCHLAGEN
Kapstadt – Sieger der neunten Südafrikanischen Offenen Golfmeisterschaft heißt wieder einmal Gary Player. Zweiter wurde Allen Henning und dritter John O'Leary. An vierter Stelle plazierte sich John Fourie. Gary Player verlies nach seinem Sieg mit 3 100 Rand Preisgeld in der Tasche und Tränen in den Augen den Rasen des Mowbray Golfklubs. Der Grund für seine Tränen war nicht allein sein hervorragender Sieg, sondern ein Erinnerungsfoto seiner Eltern, das diese vor Jahren in Scottburg zeigte. Ein Zuschauer lief mit dem Bild auf Gary Player zu und wollte ihm damit eine Freude bereiten. Player, der seine Mutter bereits in frühen Jahren verlor – sie litt an Krebs –, wurde von wehmutigen Erinnerungen so übermannt, dass er sofort das Spielfeld verlassen musste, um sich in den Umkleideräumen wieder zu fassen.
EISENBAHNVERBINDUNGEN WIEDER NORMAL
Bulawayo – Die Eisenbahnverbindungen durch Botswana, wobei 21 Züge zwischen Freitagmorgen und Samstagnachmittag aufgehalten wurden, sind wieder in Betrieb genommen worden. Über 200 Arbeiter waren ununterbrochen damit beschäftigt, den Bahndamm, der auf einer Strecke von fünf Kilometern zwischen Seruli Sese weggespült war, wieder aufzubauen. Für diesen Zweck wurden vier Zugladungen Ballast gebraucht.
Über 1 000 Passagiere wurden hierdurch aufgehalten, u.a. der Hauptzug Bulawayo-Johannesburg und die Hauptzüge von Johannesburg und Kapstadt.
FLUGZEUGUNGLÜCK AUF DEN PHILIPPINEN
Manila – Ein zweimotoriges AVRO-Flugzeug der philippinischen Fluggesellschaft stürzte fünf Kilometer südlich des Manila-Flugplatzes ab, nachdem ein Motor kurz nach dem Start Feuer gefangen hatte. Bis auf eine Person sind alle 31 Passagiere getötet worden. Kurz nach dem Aufsteigen meldete der Pilot, dass ein Motor brenne und er verlangte die Erlaubnis zu einer Notlandung. Doch konnte die Maschine den Flughafen nicht mehr erreichen. Wenige Minuten nach dem Unglück erreichten Feuerwehr und Rettungsmannschaften die Unfallstelle.
ERNEUTE BEFREIUNGSKÄMPFE IN ERITREA
Addis Abeba – Eritreische Rebellen und Regierungstruppen lieferten sich in den Straßen von Asmara schwere Gefechte. Nach Regierungsberichten sind die Truppen unter Kontrolle der 200 000 Einwohner zählenden Stadt. Die Rebellen mussten sich in die Vorstädte zurückziehen. Heftige Gefechte entstanden in der Nähe des Flughafens und des amerikanischen Konsulats, in Asmara.
Mindestens 20 Zivilisten wurden getötet und über 100 verletzt.
Die Regierung, seit dem Sturze von Kaiser Haile Selassie in den Händen junger revolutionärer Offiziere, hat bisher noch nichts von den großen Gefechten bekanntgegeben und führte an, dass Sicherheitstruppen Asmara beschützen. Alle Straßen, die aus Asmara führen, sind versperrt worden. Nach den letzten Berichten befindet sich ein bewaffneter Konvoi auf dem Wege nach Asmara, wo bereits 70 Personen ums Leben gekommen sind. 52 Tanks, 20 Panzerfahrzeuge und eine Anzahl Lastwagen mit Truppen werden heute Nachmittag in Asmara erwartet. Die Stadt war während der Nacht in vollkommenes Dunkel gehüllt, aber ruhig.
SCHIESSEREI AUF ZYPERN
Nikosia/Zypern – Ein türkischer Soldat wurde gestern in einem Gefecht mit griechisch-zyprischen Soldaten in der Nähe des Flughafens getötet.
Die griechischen Zyprioten, die in der Nähe des Flugplatzes wohnen, haben dieses Gebiet verlassen und Schutz in sichereren Gegenden gesucht. Falls keine Besserung in den Unterhandlungen in dem Zypernproblem um 5.00 Uhr MZ am Mittwoch eingetreten ist, wird der amerikanische Kongress militärische Hilfe an die Türkei einstellen.
Der Flughafen wurde während der türkischen Invasion heftig bombardiert. Augenblicklich haben sich die türkischen Truppen beiderseits des Flughafens, der seit letztem Sommer geschlossen ist, eingegraben.
Der türkisch-zyprische Führer und Unterhändler, Hauf Denktash, sagte gestern, dass er einen Vorschlag zur gemeinsamen Kontrolle des Flughafens eingereicht habe. Aber seine Gegenwart für die griechischen Zyprioten, Glafkos, Klerides, sagte, dass die Vorschläge unannehmbar seien. Er schlug eine internationale Überwachung des Flughafens bei griechischer and türkischer Teilnahme vor. Seine Seite war auch gegen die türkische Forderung der kompletten Kontrolle des graten Hafens auf der Ostseite – Famagusta – welcher von den Türken im August vorigen Jahres eingenommen wurde.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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