Vor 50 Jahren
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1974-03-27
WENIGER BENEIDENSWERT ALS GEWÖHNLICH

Mariental – Sir de Villiers Graaff, Führer der Vereinigten Partei, erklärte gestern auf einer WahIversammlung in Mariental, dass die Situation in Südwestafrika weniger beneidenswert als gewöhnlich sei. Er führte dies zurück auf die Unklarheit der Lage, politische Veränderungen und die Einstellung der Welt. Die Regierung tue wenig, um das schlechte Bild Südafrikas im Ausland aufzubessern. Die „verrückte kleine Apartheid" würde verewigt. Trotz Lippenbekenntnissen sei es klar, dass die Regierung ihre überholte Einstellung zu Rassenproblemen nicht reformiert habe. In der Südwestafrikafrage habe die Regierung Unentschlossenheit und Mangel an staatsmännischer Haltung gezeigt.

Der Oppositionsführer entwickelte den Föderationsplan seiner Partei und erklärte, dass jede der Gemeinschaften Südwestafrikas eine eigene Regierung mit eigenen Abgeordneten haben solle. Nur in Angelegenheiten, die sie als von gemeinsamem Interesse für alle Menschen in Südwestafrika ansehen, würden sie gemeinsam entscheiden. Jede dieser Gemeinschaften solle die Unabhängigkeit und die Macht erhalten, ihre eigenen Angelegenheiten zu regeln. Die Zusammenarbeit erfolge in Fragen, die alle angehen. Sir de Villiers Graaff gab zu, dass es nicht einfach sein werde, dieses Ziel zu erreichen. Man werde dabei viele Probleme und komplexe Einzelheiten lösen müssen.

KÜRZUNG DER BRITISCHEN MILITÄRAUSGABEN

London – In dem am Ietzten Dienstag von Schatzkanzler Denis Healey dem Unterhaus vorgelegten Staatshaushalt fällt in erster Linie die Kürzung der britischen Militärausgaben auf, die durch Verlangsamung der Rüstungseinkäufe, eingeschlossen Flugzeuge, erwirkt werden soll. Wenn nötig sollen auch Neuanschaffungen von Waffen und Ausrüstungen hinausgeschoben werden, und es ist möglich, dass gewisse Rüstungsaufträge im Rahmen der Sparmaßnahmen und entsprechend der neuen Wirtschaftspolitik der Labourregierung zurückgezogen werden. Es wird aber betont, dass dadurch die Verpflichtungen gegenüber der NATO in keiner Weise berührt werden dürfen. Der Rüstungsstand muss immer so hoch sein, damit den Vorschriften der NATO-Mitgliedschaft entsprochen werden kann.

DER DOLLAR FÄLLT

Frankfurt – Der Eröffnungskurs des US-Dollars stand auf dem deutschen Devisenmarkt gestern auf 2,5340 DM, zehn Pfennig unter dem Kurs am Mittwoch der vorigen Woche. Der Kurs schloss gestern mit 2,5400 DM und bewegt sich wieder weit unter dem Rekordkurs von 2,85 DM im Januar, als angenommen wurde, die USA würden von der Ölkrise weniger hart als andere Länder betroffen. Der Kursverlust von vier Prozent innerhalb einer Woche wird von Maklern auf Spekulationen über eine neue Aufwertung der DM in irgendeiner Form zurückgeführt. Dass die Bundesbank den Dollar nicht stützte, trug weiter zum Kursrückfall bei.

Mit dem Dollar hat auch der an ihn gebundene Rand Kursverluste erlitten. Die Notierungen lauteten am. Dienstag (Verkauf von je einem Rand) 3,7585 DM, 4,4325 Schweizer Franken, 3,9705 holländische Gulden, 27,80 österreichische Schillinge, 7,0325 französische Francs.

„RENNEN“ UM PRÄSIDENTSCHAFTS-NOMINIERUNG

Washington – Präsident Richard Nixon machte sich Gedanken, wer ihn 1976 als Präsidentschaftskandidat der Republikaner ablösen konnte. Er nannte vier Namen. Einen nannte er nicht: Charles Percy. Dabei ist der liberale Senator aus Illinois bisher der Einzige, der seinen Appetit auf das Weiße Haus offiziell eingestand. Wie schon 1972 erklärte sich zuerst ein Außenseiter. Damals war es bei den Demokraten der mit nur zwei Beliebtheits-Prozenten gehandelte Georg McGovern – der spätere Kandidat.

Percy reist durchs Land und kündigte bereits seine Teilnahme an mindestens drei Vorwahlen an. Andere Politiker beider Parteien jagen ähnlich eilfertig von Termin zu Termin, doch – noch – nicht als erklärte Interessenten. Sie suchen Unterstützung oder spielen die Sphinx. Auf dem Markt der Prognosen und Spekulationen gelten sie dennoch als sichere Bewerber um die Kandidatur.

„MIT HINKENDER HÜFTE UND AUFRECHTEM GANG“

Frankfurt – Der Evangelische Pressedienst (EPD) verbreitet den folgenden Artikel über die Ansichten der vor kurzem aus Südwestafrika in die Bundesrepublik zurückgekehrten DELK-Pastoren:

Vier deutsche Pastoren sind aus Namibia (Südwestafrika) zurückgekehrt – „mit hinkender Hüfte und aufrechtem Gang", wie sie auf einer Pressekonferenz erklärten. Die „hinkende Hüfte " erinnerte sie daran, dass sie den einsichtigeren Teil ihrer Gemeindemitglieder, die den Weg zu einer gemeinsamen Kirche mit den Schwarzen geben wollten, ihrem Schicksal überlassen hätten. Den „aufrechten Gang" verdankten sie der Gewissheit, ein deutliches Wort, das notwendig war, gesprochen und damit vielleicht zu einer Klärung der kirchlichen Situation in Namibia beigetragen zu haben.

Die Pastoren Ludwig Friese, Friederike Hartman Hofener, Albrecht Kramer — der noch nicht in der Bundesrepublik eingetroffen ist – und Wilhelm Rohrs haben während ihrer mehrjährigen Tätigkeit in der mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vertraglich verbundenen Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Südwestafrika (DELK) nach ihren eigenen Worten nichts anderes getan als das Evangelium verkündet und seine Bedeutung für das alltägliche Leben — also auch das Verhältnis zwischen Schwarz und Weiß sichtbar gemacht. Das habe genügt, um sie in den Augen vieler ihrer Gemeindemitglieder als Wegbereiter des Kommunismus und „Agenten des Weltkirchenrates" erscheinen zu lassen. Das Anti-Rassismusprogramm wird, wie die Pfarrer berichteten, von den unzureichend oder falsch informierten deutschen Lutheranern in Namibia immer wieder als Beweis für die umstürzlerische Absicht des Weltkirchertrates angeführt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-27

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