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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1974-03-04
GRÖSSTE FLUGZEUGKATASTROPHE DER GESCHICHTE

Paris – Ein bis bis auf den letzten Platz besetztes Düsenflugzeug der türkischen Fluglinie, das sich auf der letzten Etappe eines Fluges von Istanbul über Paris nach London befand, explodierte am Sonntag um 12.41 Uhr (13.41 Uhr SA-Zeit) über einem der bewaldeten Hänge nördlich von Paris in dem schrecklichsten Unglück der Fluggeschichte. Beamte der Fluglinie bestätigten, dass alle 347 Personen an Bord tot sind. Zerrissene und zerschmetterte Körper lagen im Wald verstreut zusammen mit Teilen der riesigen DC-10. Sechs Körper wurden ungefähr 15 Kilometer vom Katstrophenort gefunden.

315 Passagiere und 12 Besatzungsmitglieder nahmen an dem verhängnisvollen Flug des jumboartigen Düsenflugzeugs teil. Ewa 200 Tote sind britisch oder amerikanisch, 48 japanisch, 10 bis 15 französisch und 30 türkisch. Die Passagierliste wird zurückgehalten, bis alle Angehörigen, die zum Teil weinend die Büros der Fluglinien bestürmten, informiert sind. Ein Streik der europäischen Abteilung der British Airways trieb die Zahl der Toten in die Höhe: 216 Passagiere wurden auf den Unglücksflug umgebucht, weil andere Flüge abgesagt werden mussten. Die meisten britischen Passagiere waren Rugbyfans, die vom Spiel England gegen Frankreich zurückkehrten. Die britische Nationalelf sollte an dem Flug teilnehmen, wurde aber in letzter Minute zurückgewiesen, weil das Flugzeug schon bis auf den letzten Platz besetzt war.

ÖL FÜR LÜDERITZBUCHT?

Lüderitzbucht – Öl! Ein Wort, das heute in aller Welt in aller Munde ist. Für Lüderitzbucht hat das Wort Öl eine besondere Bedeutung, denn es wird im Augenblick zwischen Lüderitzbucht und Oranjemund im Atlantischen Ozean nach dieser kostbaren und raren Flüssigkeit gebohrt.

Anfang Dezember wurde die riesige Ölbohrinsel „SEDCO 135“ vom Kap zur Südwester Küste geschleppt und ungefähr 65 Seemeilen von der Küste entfernt im Meer verankert. Wer dieses riesige „Oil-Rig“ nicht mit eigenen Augen gesehen hat, kann sich kaum vorstellen, welche Höhe und Breite, welche Ausmaße diese Insel hat.

Über den Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens ist in Lüderitzbucht bisher wenig bekanntgeworden, denn von den Beteiligten ist kaum etwas zu erfahren. Sie hüllen sich in Schweigen.

UNTER DENKMALSCHUTZ GESTELLT

Windhoek – Der Steineingang des neuen Polizeireviers in Warmbad, der früher einmal die Pforte eines Schutztrupplerforts war, ist am 1. März unter Denkmalschutz gestellt worden.

Das Fort, in dem die Verwaltung und die Schutztruppe vor und während der Bondelswarts- und Hottentottenaufstände von 1904 bis 1906 ansässig waren, ist längst verschwunden. Der Eingang ist das Einzige, was noch an die Vergangenheit erinnert. Nach Überlieferungen wurde 1907 Hach dem Hottentottenaufstand mit der Errichtung zweier Gebäude unter Aufsicht des Bezirkschefs, Leutnant von Busche, begonnen, um als Schutz gegen weitere Angriffe der Bondelswarts zu dienen.

Die für das Gebäude verwendeten Backsteine sind über eine Entfernung von 30 km mit Ochsenwagen herangeschafft worden und wurden auf dem Baugelände symmetrisch behauen. Das hat die Arbeit so aufgehalten, dass dieser Eingang erst im Jahre 1913 fertig wurde.

In der Umgebung Warmbads befinden sich noch zwei kleine Munitionslager und das Grab des Geistlichen Cook, die voraussichtlich auch unter Denkmalschutz gestellt werden sollen.

DIE REVOLTE IN CORDOBA

Cordoba – Die Revolte von 10 000 Polizisten, die zur Absetzung des Gouverneurs, der des Linksextremismus beschuldigt wird, und zur Einsetzung eines peronistischen Gouverneurs führte, hat einen größeren Umfang angenommen. In den Straßen Cordobas wird geschossen, und ein Richter ordnete an, dass der von Polizisten festgehaltene Gouverneur Obregon Cano, der stellvertretende Gouverneur und einige der Provinzminister aus der Polizeihaft entlassen werden müssen. Die Verhafteten wurden daher freigelassen, und Cano und seine Anhänger flüchteten in die Umgebung der Stadt.

Cano erklärte, er verzichte nicht auf sein Amt als Gouverneur und werde entsprechend handeln. In Buenos Aires wurde der Kongress ersucht, Bundestruppen nach der Provinz zu entsenden. Auf diese Weise wurde die Kontrolle der Provinz Cordoba der argentinischen Regierung zufallen. Cordoba ist das Zentrum der argentinischen Automobilindustrie.

UNTERSUCHUNG AM KUISEB

Windhoek – Das Kuiseb-Riviersystem wird von der Administration zusammen mit verschiedenen anderen Staatsabteilungen für den Planungsbeirat für Südwest untersucht, um festzustellen, ob genügend Wasser vorhanden ist, um in diesem Gebiet – von den Khomas-Hochlandfarmen im Auffanggebiet bis zum Meer – Landwirtschaft, Bergbau, Tourismus, Naturschutz oder Küstenentwicklung zu betreiben.

Alle wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte des Gebietes werden von einer Mannschaft begutachtet, zu der unter anderem auch zwei Universitäten, die Wetterwarte und die Stadtverwaltung von Walvis Bay gehören. Die Studie behandelt die Probleme der Farmen im Auffanggebiet, Wassergewinnung aus dem Kuiseb, die Auswirkung dieser Entnahme auf die Natur, die Menge und Arten des Wildes und den Einfluss, den Bergbau haben würde. Eine ähnliche Untersuchung ist am Oranje gemacht worden, und sollte dieser Versuch erfolgreich sein, werden solche Studien auch an anderen Rivieren in Südwestafrika unternommen.

TRUPPENTRENNUNG AM SUEZKANAL ABGESCHLOSSEN

Tel Aviv – Die israelischen und ägyptischen Truppen bezogen am Sonntag, 24 Stunden vor dem festgesetzten Termin, die neuen Linien auf der Sinaihalbinsel. Damit ist das Abkommen vom 18. Januar zwischen den beiden Generalstabschefs erfüllt. Die israelische Linie liegt 20 km östlich vom Suezkanal entfernt und läuft vom Mittelmeer bis zum Roten Meer und überlässt den Israelis den Mitla- und den Giddi-Pass. Zwischen beiden Armeen liegt eine Pufferzone, die von UNO-Truppen besetzt ist. Die Israelis and die Ägypter dürfen je 7 000 Mann Truppen unterhalten, mit 30 Panzerwagen und 36 122-Millimeter-Batterien. Die Reichweite dieser Geschütze genügt nicht, um die 10 km breite entmilitarisierte Zone zu überschießen. Das Ostufer des Suezkanals wird heute von der UNO den Ägyptern übergeben, so dass, zum ersten Mal seit 1967 die Ägypter wieder beide Ufer kontrollieren.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-02

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