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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1973-11-07
DAS ERSTE DREI-STERNE-HOTEL

Swakopmund – Südwestafrika hat mit dem Swakopmunder Hansa Hotel ab heute eine Beherbergungseinrichtung mit drei Sternen. Das Hansa Hotel ist somit das erste in diesem Land mit drei Sternen. Die Klassifizierungsurkunde wird heute von einem Vertreter des Fremdenverkehrsrates überreicht.

Zwei weitere Beherbergungseinrichtungen Swakopmund werden ebenfalls ab heute offiziell klassifiziert. Das Hotel Zum Grünen Kranz bekommt zwei Sterne, und das Schweizer Haus bzw. Café Anton wird die erste Pension Südwestafrikas mit einem Stern.

KARFREITAGSFONDS VERTEILT

Standerton – Die Angehörigen sämtlicher fünf Opfer des Terroristenüberfalls am Karfreitag dieses Jahres haben jetzt die Beträge erhalten, die beim Karfreitagsfonds der Allgemeinen Zeitung für sie eingegangen waren. Vier Bantupolizisten und ein Spurenleser waren am Karfreitag in einem von Terroristen gelegten Hinterhalt geraten und erschossen worden. Lediglich ein Polizist wurde beim ersten Feuerüberfall getötet. Die anderen vier wurden anschließend niedergeknallt. Beim Karfreitagsfonds der AZ gingen 3 084.35 Rand ein. Das Geld wurde an die nächsten Hinterbliebenen der Gefallenen gleichmäßig verteilt. Über vier Veranstaltungen, bei denen die Beträge übergeben wurden, hat die AZ bereits berichtet.

KURZ BERICHTET

Prieska – In der Kupfermine der Prieska Copper Mines (Pty) Ltd. bei Prieska sind am letzten Freitag vier schwarze und drei farbige Bergarbeiter getötet worden. Die Bergarbeiter wurden getötet, als sie versuchten, in 143 Meter Tiefe einen Felsblock zu sprengen, der ihnen den Weg versperrte.

Addis Abeba – Der zypriotische Erzbischof Makarios hält sich zu einem mehrtägigen Besuch in Äthiopien auf, wo er in Addis Abeba von Kaiser Haile Selassie empfangen wurde. Während der Erzbischof das Schwergewicht auf den Nahen Osten legte, sprach der Kaiser von der „Dekolonisierung der Minderheitsregierungen im südlichen Afrika".

London – In England streikten am Montag etwa 100 000 Arbeiter der Maschinenindustrie. Es erschienen keine Zeitungen, und die Automobilproduktion kam zum Stillstand. Die Maschinenarbeiter-Gewerkschaft protestiert gegen eine Buße von 75 000 Pfund, die ein Industriegericht verhängte, weil die Gewerkschaft nicht vor dem 'Gericht erschien, das von den Gewerkschaften nicht anerkannt wird.

EIN FRIEDENSPLAN KISSINGERS?

Kairo/Beirut/Tel Aviv – Der amerikanische Außenminister Dr. Henry Kissinger begann heute Morgen seine Besprechungen in Kairo. Alle Zeitungen schreiben, dass der Besuch entscheidend dafür sei, ob Grundlagen für Friedensverhandlungen geschaffen werden können. Wenn die Mission scheitere, dann sei die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten unvermeidlich. Wie Kissinger die oft erwähnten gegensätzlichen Standpunkte der Araber und Israelis überbrücken könnte, ist ein Rätsel, da weder Kairo noch Tel Aviv nachgeben wollen.

Kissinger kam gestern kurz vor Mitternacht in Kairo an, wo er auf dem Flughafen von Außenminister Ismail Fahmy begrüßt wurde, mit dem er schon in Washington ausführlich gesprochen hatte. Kissinger verließ Washington am Montag und verbrachte zuerst 18 Stunden in Rabat bei König Hassan II. In Tunis schob Kissinger einen zweiten Zwischenhalt ein, wo er eine lange Unterredung mit Präsident Habib Bourgaiba hatte.

UdSSR WILL NICHT ANTRETEN

Zürich – Die Sowjetunion hat dem Internationalen Fußballverband (FIFA) offiziell ihre Weigerung, das Qualifikationsspiel für die Fußballweltmeisterschaft gegen Chile in diesem Monat in Santiago auszutragen, mitgeteilt. Die UdSSR weigert sich, dort zu spielen, weil das Fußballstadion in Santiago von dem neuen Militärregime nach dem Regierungsputsch im September als ein Internierungslager für Regierungsgegner verwendet wurde.

In einem Kabel des sowjetischen Fußballverbandes an FIFA wird die Ablehnung des internationalen Verbandes eines Antrags der Russen auf die• Verlegung des Spiels auf einen neutralen Platz wegen der politischen Situation in Chile als unannehmbar bezeichnet.

WEITERE MASSNAHME GEGEN DIE ERDÖLKRISE

Washington/Brüssel/Bonn – Präsident Nixon, der von seinem langen Wochenende auf seinem Sitz in Florida nach Washington zurückgekehrt ist, wird heute Abend (morgen früh um 2 Uhr südafrikanischer Zeit) im Fernsehen zur Nation sprechen und Maßnahmen zur Überwindung der Erdölkrise ankündigen. Er will damit such zeigen, dass er über der „Watergate"-Affäre stehe und durchaus fähig sei, sich mit den schwierigsten Problemen zu befassen. Er wird heute den Kongress ersuchen, ihm Sondervollmachten zu erteilen. Man nimmt an, dass Nixon Maßnahmen zur Benzinrationierung ergreifen, die Geschwindigkeitsgrenze auf Autobahnen herabsetzen, die frühere Schließung der Schulen, die Lockerung der Vorschriften über die Luftverschmutzung und die Verlängerung der Sommerzeit über den ganzen Winter verordnen wird.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-04-29

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