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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1973-10-08
GELUNGENES OKTOBERFEST

Windhoek – Etwa 5 000 Menschen haben an zwei Tagen des diesjährigen Oktoberfestes in Windhoek rund 6 000 Liter Fassbier und 1 500 Brathendl verkonsumiert. Am Freitagabend haben etwa 2 800 Menschen das Oktoberfest besucht, während es am Samstag etwa 2 200 waren. Im Großen und Ganzen herrschte sowohl am Freitag als auch am Sams-tag eine angenehme Stimmung. Weniger berückend war das Verhalten des Publikums im großen Saal, das bei jeder Pause der Kapelle mit den Bierkrügen auf die Tische trommelte, zum Teil auf die Tische stieg und wenig Respekt für fremdes Eigentum zeigte. Unliebsame Ereignisse waren an beiden Tagen die Ausnahme.

POSTLEITZAHLEN WERDEN EINGEFÜHRT

Pretoria – Süd- und Südwestafrika bekommt im Laufe dieses Monats Postleitzahlen. Gleichzeitig wird damit auch ein automatisches Sortiersystem eingeführt. Anders als in der Bundesrepublik Deutschland muss die Postleitzahl unter dem Ort auf der Adresse erscheinen. Ein Postleitzahlverzeichnis wird bis spätestens zum 19. Oktober jedem Haushalt, Geschäftskonzern, jeder Schule und allen anderen Instanzen zugestellt. Das Post- und Fernmeldewesen weist darauf hin, dass dieses Verzeichnis ordentlich aufbewahrt werden muss. Durch die Einführung von Postleitzahlen soll das Sortieren aller Postsachen erleichtert und beschleunigt werden. Das Weglassen einer Postleitzahl könne zu Verzögerungen führen, heißt es in der Erklärung.

Die Post befördert täglich fünf Millionen Briefe. Trotz verschiedener Maschinen, die bereits besonders in den größeren Zentren verwendet werden, muss jeder Brief mindestens dreimal von Hand zu Hand gehen, ehe er seine Bestimmung erreicht hat. Es sei nicht mehr möglich, die Post weiterhin so zu verteilen, wie dies bisher geschehen sei, lautet die Erklärung. In vieler Hinsicht seien die Methoden zwei- bis dreihundert Jahre alt. Aber in dem Maße, in welchem die Masse der Post zunehme, müssten die Methoden drastisch modernisiert werden, wenn die Post einen ihr würdigen Dienst liefern wolle.

SÜDAFRIKA BLEIBT UNO-MITGLIED

New York – Mit 26-stündiger Verspätung konnte Außenminister Dr. HiIgard Muller am Freitag seine vorbereitete Rede vor der Generalversammlung halten. Verursacht war die Verzögerung durch die Unentschlossenheit des Präsidenten der Generalversammlung, die den schwarzafrikanische Attacken gegen Südafrika folgte. Von allen Seiten musste der Präsident der Generalversammlung Dr. Benites, Ecuador, nach der Donnerstagsitzung Vorwürfe einstecken. Selbst die Afrikaner fehlten nicht unter den Kritikern. Dr. Muller bezeichnete in seiner Rede die Vorgänge um die Verzögerung seiner Ansprache als „traurigen Tag" für die Vereinten Nationen.

MEINUNGSÄNDERUNG BEI DEN AFRIKANERN?“

New York – Eine erstaunliche Sinnesänderung scheint bei den Afrikanern im Hinblick auf die Südwestafrikafrage an Boden zu gewinnen. Ausgerechnet der Präsident der Organisation für Afrikanische Einheit, Präsident Gowon van Nigeria, setzte sich am Freitag „persönlich" für die Fortsetzung der Kontakte zwischen der südafrikanischen Regierung und UNO-Generalsekretär Dr. Waldheim in der Südwestafrikafrage ein. Der Präsident setzt sich damit über einen einstimmigen Beschluss seiner Organisation vom Mai dieses Jahres hinweg. Einstimmig hatte die Organisation für Afrikanische Einheit in Addis Abeba beschlossen, die Kontakte in der Südwestafrikafrage abzubrechen. Auf einem Empfang, der vom afrikanisch-amerikanischen Institut arrangiert worden war, meinte der Präsident der OAE u.a.: „Ich weiß, dass niemand zu den fortgesetzten Kontakten des Generalsekretärs nein sagen würde. Wenn er grünes Licht erhält, sollte er sich mit voller Kraft in die Aufgaben stürzen".

WIEDER KRIEG IM NAHEN OSTEN

Kairo/Tel Aviv – Über die Kampflage ist kein genaues Bild zu erhalten, da Pressekorrespondenten nicht zugelassen sind und die Berichte von den Kriegsschauplatzen sich widersprechen. Auf militärischer Seite wird in Kairo erklärt, dass die Israelis am Sonntag versucht hätten, die ägyptischen Truppen zurückzudrängen, um die Brückenköpfe zu beseitigen. Panzerwagen, mechanisierte Infanterie- und Artillerie-Einheiten würden aber immer noch in großer Zahl über die Brückenreden.

Auf israelischer Seite wird erklärt, dass neun Brückenköpfe bombardiert und zerstört worden seien. Die Luftwaffe sei tief in ägyptisches und syrisches Gebiet vorgedrungen. An der Front beherrsche die Luftwaffe den Luftraum. Die israelischen Truppen am Kanal stünden unter schwerem feindlichen Artilleriefeuer, doch seien die Israelis zum Gegenangriff angetreten und hatten die Brückenköpfe beseitigt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-06-22

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