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Vor 50 Jahren
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Vor 50 Jahren

1973-10-04
WINDHOEK BRAUCHT EINEN BUSDIENST

Windhoek – Alle Aspekte und Möglichkeiten der Schaffung eines öffentlichen Verkehrsmittels in Windhoek sollen von der städtischen Exekutive eingehend untersucht werden. Das beschloss der Windhoeker Stadtrat auf seiner ordentlichen Monatssitzung am Mittwoch. Ein entsprechender Antrag war von dem Ratsherrn Joachim von Prittwitz gestellt worden.

In seiner Begründung bezeichnete von Prittwitz den Unterhalt eines öffentlichen Verkehrsmittels als eine absolute Notwendigkeit. Ganz gleich, wie wohlhabend eine Gemeinschaft sei, gebe es doch immer noch jene, die entweder aus physischen oder wirtschaftlichen Gründen keinen Privattransport haben. Es sei daher eine Pflicht der Gemeinschaft, für den Transport dieser Gruppe zu sorgen. Wenn also ein öffentliches Verkehrsmittel zur Verfügung gestellt wird, müsse es einen guten Dienst leisten. Es müsse ein attraktiver, rentabler und schneller Dienst sein. Von Prittwitz betonte, dass für Windhoek nur ein Busdienst in Frage käme.

SWANU – ORGANISATION OHNE MITGLIEDER

Windhoek – Clemens Kapuuo hat gestern, wie angekündigt, auf die insbesondere von SWANU gegen ihn gerichteten Angriffe reagiert. In einem Gespräch mit der AZ verlas er gestern Nachmittag eine Stellungnahme, die von zwei seiner engsten Mitarbeiter, J. P. Karuaihe und Andries Kapukare, unterzeichnet worden ist. Karuaihe war zusammen mit Kapuuo bei Dirk Mudge, MdE. Karuaihe ist Mitglied des NUDO-Vorstandes und des Chefrats der Herero. Andries Kapukare ist Mitglied des Chefrates. In der Erklärung wird die SWANU-Kritik zurückgewiesen. Gleichzeitig wird festgestellt, dass „SWANU eine Organisation ist, die nur dem Namen nach existiert, die aber fast keine, Mitglieder hat".

DAUME KRITISIERT AFRIKA-LÄNDER

Varna – Der Generalsekretär des Obersten Rates für Sport in Afrika, Jean-Claude Ganga, der auch Mitglied des Olympischen Komitees des Kongos ist, forderte auf dem Kongress des Internationalen Olympischen Komitees in Varna, Bulgarien, am Mittwoch den Ausschluss Rhodesiens und Südafrikas. Die olympische Bewegung dürfe nie wieder mit einer Situation, wie die vor der Olympiade in München 1972, konfrontiert werden, als Rhodesien am Vorabend der Spiele die Teilnahme untersagt wurde.

Willi Daume aus der Bundesrepublik Deutschland, der Vizepräsident des IOK und Chef des Organisationskomitees der Münchner Spiele, hatte kurz zuvor an den schweren Druck erinnert, der auf das IQI ausgeübt wurde, Rhodesiens Teilnahme im vergangenen Jahr zu unter-binden, nachdem die Teilnahmebedingungen bereits vereinbart waren. Sonderbeauftragte wurden nach München geschickt. Aber sie kamen nicht im Auftrage afrikanischer Olympischer Komitees, sondern waren von afrikanischen Regierungen entsandt worden, die die damit verbundene Publizität als politischen Erfolg betrachteten.

NIXON GEGEN SCHLIESSUNG DES TRANSITLAGERS

Washington/Wien – „Es darf keine Regierungen geben, ob klein oder groß, die internationale Erpressung durch Terroristengruppen nachgeben", sagte Präsident Nixon am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Washington. Er hoffe, dass Bundeskanzler Dr. Kreisky von seinem Entschluss abgehe und das Lager von Schönau weiter offenhalte.

In Jerusalem hat das israelische Kabinett nach dreistündiger Beratung beschlossen, die österreichische Regierung aufzufordern, den unbeschränkten und freien Transit von jüdischen Emigranten aus der Sowjetunion wie bisher zu gestatten und das Transitlager von Schönau nicht zu schließen. Die Versicherungen, die Bundeskanzler Kreisky abgegeben habe, befriedigten nicht und macht das an Israel begangene Unrecht nicht wieder gut.

DIE TÄGLICHE PASTOREN-MORITAT

Hannover – Die beiden Hetzpastoren Krüger und Dunze, mit denen sich die heimkehrwilligen Südwester Pastoren. so betont solidarisch erklärt haben, machen fast Tag für Tag in deutschen Zeitungen von sich und „Namibia" reden. Hier eine ihrer jüngsten Moritaten, veröffentlicht in der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung":

Die Evangelische Kirche Deutschlands will keine Pastoren mehr in die Republik Südafrika schicken. Dieser Schrift, der noch der formellen Bestätigung durch den Rat der Evangelischen Kirche Deutschlands bedarf, erfolgt als Protest gegen die vorbehaltlose Unterstützung der südafrikanischen Apartheidspolitik durch die evangelischen Kirchengemeinden in Südwestafrika. Das erklärten die beiden Pastoren Krüger und Dunze, die vor kurzem von den südafrikanischen Behörden ausgewiesen worden waren, am Freitag in Hannover. Von den früher zwölf Pfarrämtern in Südwestafrika sind jetzt sieben verwaist. Die verbleibenden fünf Pastoren haben ihre Versetzung beantragt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-04-20

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