Vor 50 Jahren

ERSTES FLEISCHERSEMINAR IN SÜDWESTAFRIKA

Windhoek – Fast alle Fleischer Südwestafrikas und zahlreiche Geschäftsführer von Supermarkten gaben sich am Mittwoch bei Hartliefs Schlachterei in Windhoek ein Stelldichein, um einem Fachseminar mit einem umfangreichen Programm beizuwohnen. Das Seminar wurde von Gewürzmüller International, Freddy Hirsch & Co. sowie der Bizerba-Gruppe veranstaltet. Fachberater aus der Bundesrepublik leiteten die Demonstrationen, berichteten über die neuesten Entwicklungen in der deutschen Fleischwarenindustrie und standen für Beratungen aller Art zur Verfügung, Das Programm begann mit der praktischen Herstellung von verschiedenen Grund-Wurstsorten nach Gewürzmüller-Rezepten. Kurt Praest, Cheffachberater von Gewürzmüller International aus Deutschland, stand an den modernen Hartlief-Maschinen und zeigte, wie einfach heutzutage die Wurstherstellung ist (vorausgesetzt, dass alle Zutaten entsprechend vorbereitet sind und bereitstehen). Gewürzmüller International, mit einer Produktionsstätte in Kapstadt, liefert fertige Gewürzmischungen für eine Vielzahl von Wurstsorten.

IM GEPÄCKRAUM EINER BOEING

Johannesburg – Ein 18jahriger brasilianischer Flughafenarbeiter wird zur Zeit von der Polizei in Kempton Park in Gewahrsam gehalten, nachdem er den 9 600 km langen Flug von Rio de Janeiro nach Johannesburg im Gepäckraum einer Boeing 707 der südafrikanischen Luftfahrtgesellschaft SAL überstanden hatte. Ein Sprecher der Polizei erklärte am Donnerstagabend, das Antonio Ferreira Filho in der Nähe der betreffenden Boeing gefunden wurde, nachdem diese entladen worden war.

„Der Junge war fast erfroren. Wir haben ihn beköstigt, ihm warme Kleidung gegeben und ihn von einem Arzt behandeln lassen. Er befindet sich in den Polizeizellen Kempton Parks als verbotener Einwanderer, bis die brasilianischen Behörden seine Aussagen bestätigt haben“, sagte der Polizeisprecher.

Der junge Flughafenarbeiter soll nach eigenen Angaben beim Einladen des Gepäcks auf dem Flughafen Rio de Janeiros versehentlich in den Gepäckraum eingeschlossen worden rein. Da er keinerlei Geld und zusätzliche Kleidung bei sich hatte, so sagte der Polizeisprecher, glaube man nicht, dass es sich dabei um einen blinden Passagier handle. Als man den Jungen beim Flugzeug fand, war er völlig verwirrt und wusste nicht, wo er sich befand. Er wird so bald wie möglich in seine Heimat zurückgeschickt.

VORBEREITUNG EINER SKYLAB-RETTUNGSMISSION

Kap Kennedy – Über tausend Ingenieure und Techniker sind zurzeit mit der Vorbereitung der ersten Rettungsmission in der Raumfahrt beschäftigt, falls das amerikanische Skylab mit drei Astronauten an Bord in irgendeiner Weise in Schwierigkeiten geraten sollte. Die Ingenieure haben am Donnerstagnachmittag mit der Anpassung einer Saturn-Rakete und einem Apollo-Raumschiff für diese eventuelle Rettungsmission begonnen, nachdem sie Nachricht über ernsthafte Brennstoffprobleme an Bord des Apollo-Raumschiffs erhielten, das die drei Astronauten zum kreisenden Raumlaboratorium Skylab am vergangenen Samstag gebracht hatte.

30 TOTE EINER VERGNÜGUNGSSTÄTTE

Douglas – Mindestens 30 Menschen, viele davon Kinder, sind bei einem Brand in einem mehrgeschossigen Vergnügungszentrum auf der britischen Ferieninsel Man in einer Feuersbrunst ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei wird noch nach weiteren Leichen gesucht. Nahezu hundert Menschen wurden am Donnerstag nach dem Brand ins Krankenhaus eingeliefert. Einige davon haben ernste Verbrennungen erlitten. Die Ursache des Brandes ist noch nicht festgestellt worden. In der Vergnügungsstätte befanden sich etwa 4 000 Menschen, als der Brand ausbrach.

KURZ BERICHTET

Rom – Richard Burton und Elizabeth Taylor haben ihren Rechtsanwalt beauftragt, die Scheidung ihrer neunjährigen Ehe einzuleiten. Die Gerüchte, dass sich die beiden in Rom wieder ausgesöhnt hätten, entsprechen also nicht den Tatsachen.

Bonn – Die Bundesrepublik und Bulgarien haben am 1. August beschlossen, gegenseitige diplomatische Beziehungen aufzunehmen.

Hannover – Grenzwachtposten berichten, dass die DDR besonders längs der Elbe und im Harz automatische Schrapnelleinrichtungen angebracht habe und die Grenze mi elektronischen Drähten schütze, wobei, sobald sich jemand diesen Drähten nähere, ein Flutlicht ausgestrahlt wird.