Vor 50 Jahren

DIE DÜRRE ZIEHT IHRE KREISE

Windhoek – Zwei ganze Bezirke in Südwestafrika und der Teil eines dritten im Süden des Landes sind zu Dürregebieten erklärt worden. Das geht aus einer Erklärung der Abteilung landwirtschaftlicher Marktwirtschaft hervor, die am Donnerstagnachmittag in Windhoek veröffentlicht wurde.

Die betroffenen Gebiete mit dem Anfangstermin in Klammern sind: Bezirk Okahandja (mit Wirkung vom 2. Juli 1973), Bezirk Otjiwarongo (mit Wirkung vom 15. Juli 1973) und ein Teil des ehemaligen Narubis Bodenerhaltungskreises im Bezirk Keetmanshoop (mit Wirkung vom 15. Juli 1973). Ein Teil des Bezirks Outjo westlich des 16. Längengrades wurde bereits am 19. März zum Dürregebiet proklamiert.

Einzelheiten über die Farmen, die im Bezirk Keetmanshoop in das Dürregebiet fallen, sind von dem zuständigen Magistrat zu erfahren.

Die finanzielle staatliche Hilfe für die Farmer in proklamierten Dürregebieten beschränkt sich lediglich auf einen Viehfutterrabatt in Höhe von 75 Prozent auf den Transport durch die Eisenbahn und gecharterte Privatfuhrunternehmen, die bei der Transportkommission eingetragen sind.

OPFER DER TERRORISTEN

Salisbury – Ein schwarzer Autofahrer eines Transportwagens wurde getötet, und sein Mitfahrer wurde leicht verletzt, als der Wagen im nordöstlichen Grenzgebiet auf eine Landmine stieß. In einem Dorf ermordeten Terroristen einen Stammesangehörigen und schlugen brutal auf seine zwei Frauen ein. Durch eine Landmine wurden, wie erst jetzt mitgeteilt wird, am Samstag zwei Schwarze getötet und sechs verletzt.

Im rhodesischen Hauptquartier wird erklärt, dass die Terroristen ausgiebig von ihrer Taktik Gebrauch machen, durch Terror die Bevölkerung einzuschüchtern. So wurde das Haus eines Eingeborenen niedergebrannt, und es wurden 20 Rinder getötet. Durch die Landminen-Explosionen vom Samstag wurden elf Personen betroffen, meistens Schullehrer. Zwei Lehrer, die hinten im Auto saßen, wurden getötet, und andere wurden schwer verletzt und einer leidet an einem Fersenbruch. Sicherheitskräfte waren innerhalb fünf Minuten zur Stelle und brachten die Verletzten in Hubschraubern zu einem Krankenhaus.

WIEDER EIN PUTSCH IN RWANDA

Nairobi – Wie aus Rundfunknachrichten aus Kigali, der Hauptstadt von Rwanda, hervorgeht, hat Verteidigungsminister General Juvenal Habyalimana in einem blutlosen Putsch den Präsidenten Gregoire Kayibanda abgesetzt, weil er „unter dem Einfluss von Kräften stehe, die Recht, Ordnung und Frieden des Landes gefährdeten" Der neue Machthaber über das Dreimillionenvolk löste die aus 47 Mitgliedern bestehende Nationalversammlung auf, verbot die regierende Partei und jede politische Aktivität und die regierenden Parteien und jede politische Aktivität und setzte eine Militärjunta ein.

AMIN WÜNSCHT NIXON „BALDIGE GENESUNG“

London – Präsident Idi Amin von Uganda hat Präsident Nixon „eine baldige Genesung von der Watergate-Affäre" gewünscht. Das geht nach Angaben Radio Ugandas aus einem Glückwunschtelegramm Amins anlässlich des amerikanischen Unabhängigkeitstages hervor. Des Weiteren lies sich Präsident („Big Daddy") Amin es auch diesmal nicht nehmen, einige wohlgemeinte Ratschläge zu erteilen: So habe zum Beispiel die militärische und wirtschaftliche Macht die USA nicht nur in die Lage versetzt, zum Mond zu fliegen, sondern auch die Neigung aufkommen lassen, sich in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen. Wörtlich heißt es in dem Telegramm: „Wir hoffen, dass die mächtigen Vereinigten Staaten es künftig unterlassen werden, ihre umfangreichen Hilfs- und Geldmittel, insbesondere ihre militärische Macht, zur Vernichtung menschlichen Lebens auf der Erde einzusetzen." Die Botschaft schließt mit den Worten: „Ihnen eine baldige Genesung von der Watergate-Affäre wünschend, versichere ich Sie weiterhin meiner Hochachtung."

KURZ BERICHTET

Daressalam – Präsident Idi Amin von Uganda hat an die tansanische Regierung ein Schreiben gerichtet, worin um die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen ersucht wird. Dies ist eine Folge der OAE-Konferenz in Addis Abeba, wo der Wunsch nach Normalisierung der ugandisch-tansanischen Beziehungen ausgesprochen wurde.