Vor 50 Jahren
1973-06-13
TENDER FÜR LEHRERSEMINAR
Windhoek – Die SWA-Administration hat Tender für die erste Phase des geplanten Lehrerseminars in Windhoek ausgeschrieben. Dieser Abschnitt besteht aus dem Bau von zwei Pensionaten für 100 Studentinnen und einem Heim für ebenfalls 100 Studenten. Eingeschlossen sind alle notwendigen damit verbundenen Gebäude und Personalunterkünfte. Jedes der Studentenheime verfügt über Einzel- und Doppelzimmer und hat auch die entsprechenden Aufenthaltsräume.
Im Speisesaal können 300 Studenten auf einmal eine Mahlzeit einnehmen. Ein zentraler Küchenkomplex gehört ebenfalls zu dem ersten Bauabschnitt. Die Studentenheime sind so geplant, dass 600 Studenten in zwei Sitzungen beköstigt werden können.
SAMBIA BESORGT ÜBER GRENZSITUATION
Lusaka – Sambias Außenminister Elijah Mudenda erklärte vor dem UNO-Rat für Südwestafrika in Lusaka, Sambia wünsche einen friedlichen Wechsel in Südwestafrika. Wenn dieser nicht erreicht werden könne, „dann muss natürlich der bewaffnete Kampf fortgesetzt und intensiviert werden". Mudenda prophezeite, dass ganz Afrika während der kommenden Dekade „von ausländischen und Minderheitsregierungen befreit" werde.
Mudenda gab ferner bekannt, dass im Laufe dieses Jahres vier sambische Bürger durch Landminen an der sambisch-südwestafrikanischen Grenze getötet worden seien. Die Lage an dieser Grenze bereite Sambia zunehmend Sorge. Im Januar habe ein südafrikanisches Flugzeug den sambischen Luftraum verletzt. Mudenda erwähnte nichts von dem evakuierten sambischen Dorf, das angeblich aus einem südafrikanischen Flugzeug mit Handgranaten angegriffen worden sein soll. Eine solche Story war UNO-Generalsekretär Dr. Waldheim während seines jüngsten Besuches in Sambia aufgetischt worden.
KEINE SCHRITTE BEI ZUSTÄNDIGEN STELLEN
Windhoek – Die Leitung der DELK und der Gemeindekirchenrat Otjiwarongo haben bisher, soweit von der AZ festgestellt werden konnte, keinerlei Schritte bei den zuständigen Stellen unternommen, um einen Widerruf der Regierungsentscheidung in Sachen Pastor Krüger, Otjiwarongo, zu erreichen. Die Aufenthaltsgenehmigung für Pastor Krüger lauft am 30. Juni ab. Die Außenstelle des Innenministeriums in Windhoek weiß nichts von irgendwelchen Schritten der DELK in dieser Angelegenheit. Zuständig für die Angelegenheit sind die Ministerien für Einwanderung und Inneres. Beide Ministerien haben Dienststellen in Windhoek. Allerdings sind von Kirchenleitung und Gemeindekirchenrat andere Persönlichkeiten, die in der Sache nicht zuständig sind, angesprochen worden.
DEMONSTRATION GEGEN RAF STÜTZPUNKT
Nordhorn – Seit Montagabend besetzten Hunderte von deutschen Demonstranten einen Übungsplatz der britischen Luftwaffe (RAF), steckten britische Militärwagen und einen Wachtturm in Brand und blockierten die Zugangsstraßen. Am Dienstagabend zogen die Demonstranten wieder ab, nachdem die Polizei während des Tages vergeblich eingegriffen hatte. Es gelang ihr zwar, die Demonstranten zu vertreiben, doch kehrten diese wieder zurück. Die Demonstration richtete sich gegen den Lärm der Düsenflugzeuge und der Bombenabwürfe. Die RAF-Kampfpiloten erhielten gestern Weisung, nur Versuchsflüge auszuführen, aber keine Bomben und Raketen abzuwerfen.
KOHLS WAHL ZUM CDU-VORSITZENDEN
Bonn – Die Wahl Dr. Helmut Kohls zum Parteivorsitzenden der CDU erfolgte auf der außerordentlichen Parteiversammlung in Bonn mit 520 von 601 Stimmen. 51 Stimmen wurden gegen den Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz abgegeben, 29 enthielten sich der Stimme, eine Stimme war ungültig. Der 43-jährige liberale Katholik übernimmt den Posten von Dr. Rainer Barzel, der als Fraktionsführer und als Parteivorsitzender zurückgetreten ist. Vor zwei Jahren stand Kohl in der Wahl des Parteivorsitzenden Barzel gegenüber, doch wurde Barzel gewählt. Diesmal war kein Gegenkandidat vorhanden. In seiner Abschiedsrede gab Barzel zu, dass es der Partei nicht gelungen sei, das Vertrauen der jugendlichen Wähler zu gewinnen. Er trat für eine Erneuerung der Parteipolitik ein, ohne dabei die Grundprinzipien der Partei zu opfern.
IRANISCHER ZERSTÖRER UMGEBAUT
Kapstadt – Konteradmiral A. M. Iraj Sepheri, der Direktor Technischer Dienste der Kaiserlichen Iranischen Marine, hat dem Befehlshaber der südafrikanischen Marine, Admiral J. Johnson, am Dienstag in Simonstown einen Besuch abgestattet. Konteradmiral Sepheri ist in Südafrika, um wegen des Umbaus des iranischen Zerstörers „Artemiz" zu verhandeln. Der Zerstörer soll heute im Laufe des Tages in Simonstown eintreffen und morgen nach Kapstadt weiterfahren, wo eine Ingenieursfirma den Umbau unter Aufsicht der sudafrikanischen Marine vornehmen wird.
DDR STELLT AUSNAHMEANTRAG
New York – Der DDR-Beobachter bei der UNO, Dr. Horst Grunert, hat am Dienstag Generalsekretar Dr. Kurt Waldheim persönlich das Beitrittsgesuch der DDR in die UNO überreicht.
Ein Sprecher der bundesdeutschen Delegation erklärte, die Bundesrepublik werde ihr Gesuch Ende der 'Woche einreichen. Der Sicherheitsrat wird die Anträge wahrscheinlich in der nächsten Woche prüfen.
Windhoek – Die SWA-Administration hat Tender für die erste Phase des geplanten Lehrerseminars in Windhoek ausgeschrieben. Dieser Abschnitt besteht aus dem Bau von zwei Pensionaten für 100 Studentinnen und einem Heim für ebenfalls 100 Studenten. Eingeschlossen sind alle notwendigen damit verbundenen Gebäude und Personalunterkünfte. Jedes der Studentenheime verfügt über Einzel- und Doppelzimmer und hat auch die entsprechenden Aufenthaltsräume.
Im Speisesaal können 300 Studenten auf einmal eine Mahlzeit einnehmen. Ein zentraler Küchenkomplex gehört ebenfalls zu dem ersten Bauabschnitt. Die Studentenheime sind so geplant, dass 600 Studenten in zwei Sitzungen beköstigt werden können.
SAMBIA BESORGT ÜBER GRENZSITUATION
Lusaka – Sambias Außenminister Elijah Mudenda erklärte vor dem UNO-Rat für Südwestafrika in Lusaka, Sambia wünsche einen friedlichen Wechsel in Südwestafrika. Wenn dieser nicht erreicht werden könne, „dann muss natürlich der bewaffnete Kampf fortgesetzt und intensiviert werden". Mudenda prophezeite, dass ganz Afrika während der kommenden Dekade „von ausländischen und Minderheitsregierungen befreit" werde.
Mudenda gab ferner bekannt, dass im Laufe dieses Jahres vier sambische Bürger durch Landminen an der sambisch-südwestafrikanischen Grenze getötet worden seien. Die Lage an dieser Grenze bereite Sambia zunehmend Sorge. Im Januar habe ein südafrikanisches Flugzeug den sambischen Luftraum verletzt. Mudenda erwähnte nichts von dem evakuierten sambischen Dorf, das angeblich aus einem südafrikanischen Flugzeug mit Handgranaten angegriffen worden sein soll. Eine solche Story war UNO-Generalsekretär Dr. Waldheim während seines jüngsten Besuches in Sambia aufgetischt worden.
KEINE SCHRITTE BEI ZUSTÄNDIGEN STELLEN
Windhoek – Die Leitung der DELK und der Gemeindekirchenrat Otjiwarongo haben bisher, soweit von der AZ festgestellt werden konnte, keinerlei Schritte bei den zuständigen Stellen unternommen, um einen Widerruf der Regierungsentscheidung in Sachen Pastor Krüger, Otjiwarongo, zu erreichen. Die Aufenthaltsgenehmigung für Pastor Krüger lauft am 30. Juni ab. Die Außenstelle des Innenministeriums in Windhoek weiß nichts von irgendwelchen Schritten der DELK in dieser Angelegenheit. Zuständig für die Angelegenheit sind die Ministerien für Einwanderung und Inneres. Beide Ministerien haben Dienststellen in Windhoek. Allerdings sind von Kirchenleitung und Gemeindekirchenrat andere Persönlichkeiten, die in der Sache nicht zuständig sind, angesprochen worden.
DEMONSTRATION GEGEN RAF STÜTZPUNKT
Nordhorn – Seit Montagabend besetzten Hunderte von deutschen Demonstranten einen Übungsplatz der britischen Luftwaffe (RAF), steckten britische Militärwagen und einen Wachtturm in Brand und blockierten die Zugangsstraßen. Am Dienstagabend zogen die Demonstranten wieder ab, nachdem die Polizei während des Tages vergeblich eingegriffen hatte. Es gelang ihr zwar, die Demonstranten zu vertreiben, doch kehrten diese wieder zurück. Die Demonstration richtete sich gegen den Lärm der Düsenflugzeuge und der Bombenabwürfe. Die RAF-Kampfpiloten erhielten gestern Weisung, nur Versuchsflüge auszuführen, aber keine Bomben und Raketen abzuwerfen.
KOHLS WAHL ZUM CDU-VORSITZENDEN
Bonn – Die Wahl Dr. Helmut Kohls zum Parteivorsitzenden der CDU erfolgte auf der außerordentlichen Parteiversammlung in Bonn mit 520 von 601 Stimmen. 51 Stimmen wurden gegen den Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz abgegeben, 29 enthielten sich der Stimme, eine Stimme war ungültig. Der 43-jährige liberale Katholik übernimmt den Posten von Dr. Rainer Barzel, der als Fraktionsführer und als Parteivorsitzender zurückgetreten ist. Vor zwei Jahren stand Kohl in der Wahl des Parteivorsitzenden Barzel gegenüber, doch wurde Barzel gewählt. Diesmal war kein Gegenkandidat vorhanden. In seiner Abschiedsrede gab Barzel zu, dass es der Partei nicht gelungen sei, das Vertrauen der jugendlichen Wähler zu gewinnen. Er trat für eine Erneuerung der Parteipolitik ein, ohne dabei die Grundprinzipien der Partei zu opfern.
IRANISCHER ZERSTÖRER UMGEBAUT
Kapstadt – Konteradmiral A. M. Iraj Sepheri, der Direktor Technischer Dienste der Kaiserlichen Iranischen Marine, hat dem Befehlshaber der südafrikanischen Marine, Admiral J. Johnson, am Dienstag in Simonstown einen Besuch abgestattet. Konteradmiral Sepheri ist in Südafrika, um wegen des Umbaus des iranischen Zerstörers „Artemiz" zu verhandeln. Der Zerstörer soll heute im Laufe des Tages in Simonstown eintreffen und morgen nach Kapstadt weiterfahren, wo eine Ingenieursfirma den Umbau unter Aufsicht der sudafrikanischen Marine vornehmen wird.
DDR STELLT AUSNAHMEANTRAG
New York – Der DDR-Beobachter bei der UNO, Dr. Horst Grunert, hat am Dienstag Generalsekretar Dr. Kurt Waldheim persönlich das Beitrittsgesuch der DDR in die UNO überreicht.
Ein Sprecher der bundesdeutschen Delegation erklärte, die Bundesrepublik werde ihr Gesuch Ende der 'Woche einreichen. Der Sicherheitsrat wird die Anträge wahrscheinlich in der nächsten Woche prüfen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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