Vor 50 Jahren

ITALIENISCHER FABRIKBESITZER ENTFÜHRT

Buenos Aires – Ein Lösegeld in Höhe von umgerechnet 340 000 Rand haben unbekannte Kidnapper für die Freilassung eines am Wochenende westlich von Buenos Aires entführten Kaufmannes gefordert. Bei dem Entführten handelt es sich um den 45-jährigen, aus Italien stammenden, Enrico Barrella, Eigentümer verschiedener Fabriken in Argentinien und Venezuela. Barrella war am vergangenen Sonntag aus seiner Wochenendvilla 40 Kilometer westlich von Buenos Aires entführt worden. Von den Entführern und ihrer Geisel fehlt zurzeit noch jegliche Spur.

Mexiko-Stadt – An Bord einer entführten mexikanischen Boeing 727 in Havanna eingetroffen sind heute Morgen sechs ehemalige politische Häftlinge und fünf mexikanische Luftpiraten, die das Flugzeug am Mittwoch während eines Inlandfluges in ihre Gewalt gebracht und anschließend nach Kuba umdirigiert hatten. Die politischen Häftlinge waren auf Forderung der Hijacker freigelassen worden, die sich – wie ein Polizeisprecher in Monterrey mitteilte – außerdem im Besitz eines erpressten Lösegelds in Höhe von vier Millionen Pesos (rund 260 000 Rand) befinden.

DIE SCHULD TRÄGT DER PILOT

Pretoria – Der Pilot der Privatmaschine vom Typ Cessna 182, die am 20. März dieses Jahres in der Nähe von Lüderitzbucht abgestürzt ist, muss die Schuld für diesen Unfall tragen. Das ist der Befund der Kommission zur Untersuchung dieses Unfalles, bei dem der Farmer und Besitzer der Maschine, Wilhelm Schneider (43) von Farm Simplon im Bezirk Bethanien, seine Frau Elfi sowie das Lehrerehepaar Gernot und Erna Gessert aus Keetmanshoop ums Leben gekommen sind. Der Bericht dieser Kommission wurde am Mittwoch in Pretoria veröffentlicht.

In diesem Gutachten wird festgestellt, dass Schneider, seine Frau und Familie Gessert am Morgen des 20. März von Lüderitzbucht nach Keetmanshoop fliegen wollten. Ihr Gastgeber, A. W. Klosta, fuhr sie zum Flugplatz, wo sie gegen 6.30 Uhr eintrafen. Der Flugplatz war in dichten Morgennebel gehüllt. Auf Schneiders Bitten hin fuhr Klosta etwa 7,5 km entlang der Straße nach Keetmanshoop. Bei seiner Rückkehr teilte er dem Piloten mit, dass der Nebel 7,5 km weiter genauso dicht wie auf dem Flugplatz sei. Er riet Schneider von einem Start ab.

ENTWICKLUNG VON TOURISTENGEBIETEN

Windhoek – Der Administrator von Südwestafrika, B. J. van der Walt, hat heute früh Windhoek verlassen, um das Gebiet an der Skelettküste zu besuchen, das als künftige Südwester Touristenattraktion und Naturpark vorgesehen ist. Der Administrator flog in Begleitung von dem Direktor der Abteilung Naturschutz und Tourismus, B. de la Bat, nach Möwebucht. Ein Vorkommando der Abteilung Naturschutz und Tourismus ist bereits per Kraftfahrzeug in Möwebucht eingetroffen. Der Naturschutzpark Skelettküste soll wahrscheinlich schon vom kommenden Jahr an aus-gebaut werden. Die Planung zielt darauf ab, eine Verbindung für Besucher dieses Gebietes zu schaffen, die von Möwebucht zur Kunenemündung und anschließend über die Epupa- zu den Ruacanafällen führen soll.

Die Abteilung Naturschutz und Tourismus ist auch mit anderen Projekten beschäftigt. Der Friedenau-Damm, 32 Meilen von Windhoek, wird demnächst von der Abteilung Naturschutz übernommen. Er untersteht zurzeit noch der Abteilung Wasserwesen, die für Planung und Bau verantwortlich war. Der Friedenau-Stausee versorgt die Matchless Mine mit Wasser. Es wird erwogen, den Friedenau-Stausee zu einem Erholungsort für Farbige auszubauen.

Erhebliche Probleme bildet der Goreangab-Damm bei Windhoek. Die Verschmutzung dieses fast unkontrollierten Gebietes hat ein nicht mehr erträgliches Maß angenommen. Wilde Camper schlagen dort ihr Nachtlager auf, obwohl dies verboten ist und keine Toiletten zur Verfügung stehen. Der Goreangab-Stausee untersteht der Windhoeker Stadtverwaltung.