Vor 50 Jahren
1972-11-03
WINDHOEK HAT WIEDER EIN ORCHESTER
Windhoek – Der Beifall war so stark und enthusiastisch, dass der Dirigent Johann Potgieter sich zur nochmaligen Wiedergabe des g-Moll-Menuetts der 5. Sinfonie Schuberts entschließen musste, als das erste Konzert des neuen Windhoeker Sinfonieorchesters in der leider nicht vollbesetzten Aula der HPS zu Ende war. Es war das erste Auftreten des um Spieler aus der Republik erweiterten Windhoeker Kammerorchesters, das sein Debut am Dienstag in Keetmanshoop und am Mittwoch in Mariental gegeben hatten. Insofern war es schon als sich eine Leistung, dass das Orchester bereits am Freitag wieder angetreten ist, um ein zwar an sich nicht allzu anspruchsvolles Programm zu bewältigen. Es war so gewählt, dass es das junge Orchester nicht überfordern, aber trotzdem den Hörer ansprechen sollte.
21 JAHRE BEHINDERTENFÜRSORGE
Windhoek – Die SWA-Behindertenfürsorge kann an diesem Samstag auf ihr 21-jähriges Bestehen zurückblicken. Am 22. November 1950 hat Frau Emma Hoogenhout, die Ehefrau des damaligen Administrators Oberst C. P. Hoogenhout, eine Versammlung von Vertretern verschiedener Instanzen einberufen, um die Gründung einer Körperbehindertenfürsorge für Südwestafrika zu diskutieren. Die eigentliche Gründung erfolgte jedoch erst ein Jahr später (am 4. November 1951) unter der Schirmherrschaft des Windhoeker Frauenrates. Der erste Vorstand bestand aus 25 Mitgliedern, der wiederum eine siebenköpfige Exekutive wählte. Die damalige Bürgermeisterin Windhoeks, May Bell, wurde die erste Vorsitzende und die inzwischen verstorbene Hedwig Harris, ihre Stellvertreterin. Fred Fobian sen., heute Ehrenpräsident auf Lebenszeit der Behindertenfürsorge in Südwestafrika, gehörte ebenfalls der ersten Exekutive an.
DR. ESCHER VERÄNDERT REISEPLÄNE
Pretoria – Gestern wurden die Südwestafrikagespräche zwischen Ministerpräsident Vorster und Dr. Escher in Anwesenheit von Augenminister Dr. Muller fortgesetzt. Die Verhandlungen sind seit Montag im Gauge. Am Montag war Dr. Escher fast drei Stunden beim Ministerpräsidenten, um Dienstag eineinhalb Stunden, am Mittwoch eine Stunde und gestern zweieinhalb Stunden. Heute Vormittag fanden die Abschlussverhandlungen statt. Dr. Escher und seine Begleitung wollten ursprünglich morgen Abend über Zürich nach New York fliegen. Gestern wurde der Reiseplan geändert, nachdem feststand, dass die Gespräche abgeschlossen waren. Dr. Escher und seine Begleitung reisen bereits heute nach New York. Heute um 14.30 Uhr hielt Dr. Escher Regierungsgebäude in Pretoria eine Pressekonferenz au.
SCHWACHE BELEGUNG DER LANDHOTELS
Windhoek – Im Rahmen einer kleinen Feierstunde erhielt das Aris Hotel gestern Abend als Zeichen seiner Klassifizierung einen Stern. Sam Davis überreichte als Vertreter des Hotelrates Urkunde und Klassifizierungsschild. Sam Davis ging in einer Rede auf die Probleme der sogenannten Landhotels ein. Die durchschnittliche Belegung schwanke in Südwest erheblich. Noordoewer stehe mit 60 Prozent Belegung an erster Stelle, Hochfeld bilde mit sechs Prozent den Schluß. Aris liege mit über 30 Prozent hinter Noordoewer an zweiter Stelle. Im Zuge seiner Rede gab Sam Davis bekannt, dass lang geplante Hotelfachschulen für Nichtweiße jetzt in Ruacana und wahrscheinlich in Rehoboth eingerichtet werden sollen.
Sam Davis ging kurz auf die Geschichte des Aris Hotels ein, die bis in das vergangene Jahrhundert und auf Gustav Voigts zurückreicht. Er würdigte den Ausbau des Hotels, der durch Dieter Voigts als Eigentümer und Hannes Schneider als Pächter vorgenommen wurde und der jetzt den HoteIrat in die Lage versetzt, dem bisher kleinsten Hotel in Südwestafrika einen Stern zuzuerkennen.
SCHICKANIERUNG DER NICHT AUSGEWIESENEN ASIATEN
London/Kampala – Alle asiatischen Einwohner Ugandas, die das Land nicht bis zum 8. November zu verlassen haben, werden aber aus den Städten auf die Dörfer ziehen müssen. Ihre Geschäftsunternehmen werden dann von schwarzen Ugandern übernommen. Das kündigte Präsident Idi Amin am Donnerstag in Kampala an.
Es gibt keine genauen Statistiken über die Zahl der Asiaten, die nach dem 8. November in Uganda zurückbleiben werden. Es könnten schätzungsweise 3 000 bis 4 000 Menschen sein, und ungefähr die gleiche Anzahl ist aufgrund ihrer beruflichen Qualifikationen von einer Deportation befreit worden.
Windhoek – Der Beifall war so stark und enthusiastisch, dass der Dirigent Johann Potgieter sich zur nochmaligen Wiedergabe des g-Moll-Menuetts der 5. Sinfonie Schuberts entschließen musste, als das erste Konzert des neuen Windhoeker Sinfonieorchesters in der leider nicht vollbesetzten Aula der HPS zu Ende war. Es war das erste Auftreten des um Spieler aus der Republik erweiterten Windhoeker Kammerorchesters, das sein Debut am Dienstag in Keetmanshoop und am Mittwoch in Mariental gegeben hatten. Insofern war es schon als sich eine Leistung, dass das Orchester bereits am Freitag wieder angetreten ist, um ein zwar an sich nicht allzu anspruchsvolles Programm zu bewältigen. Es war so gewählt, dass es das junge Orchester nicht überfordern, aber trotzdem den Hörer ansprechen sollte.
21 JAHRE BEHINDERTENFÜRSORGE
Windhoek – Die SWA-Behindertenfürsorge kann an diesem Samstag auf ihr 21-jähriges Bestehen zurückblicken. Am 22. November 1950 hat Frau Emma Hoogenhout, die Ehefrau des damaligen Administrators Oberst C. P. Hoogenhout, eine Versammlung von Vertretern verschiedener Instanzen einberufen, um die Gründung einer Körperbehindertenfürsorge für Südwestafrika zu diskutieren. Die eigentliche Gründung erfolgte jedoch erst ein Jahr später (am 4. November 1951) unter der Schirmherrschaft des Windhoeker Frauenrates. Der erste Vorstand bestand aus 25 Mitgliedern, der wiederum eine siebenköpfige Exekutive wählte. Die damalige Bürgermeisterin Windhoeks, May Bell, wurde die erste Vorsitzende und die inzwischen verstorbene Hedwig Harris, ihre Stellvertreterin. Fred Fobian sen., heute Ehrenpräsident auf Lebenszeit der Behindertenfürsorge in Südwestafrika, gehörte ebenfalls der ersten Exekutive an.
DR. ESCHER VERÄNDERT REISEPLÄNE
Pretoria – Gestern wurden die Südwestafrikagespräche zwischen Ministerpräsident Vorster und Dr. Escher in Anwesenheit von Augenminister Dr. Muller fortgesetzt. Die Verhandlungen sind seit Montag im Gauge. Am Montag war Dr. Escher fast drei Stunden beim Ministerpräsidenten, um Dienstag eineinhalb Stunden, am Mittwoch eine Stunde und gestern zweieinhalb Stunden. Heute Vormittag fanden die Abschlussverhandlungen statt. Dr. Escher und seine Begleitung wollten ursprünglich morgen Abend über Zürich nach New York fliegen. Gestern wurde der Reiseplan geändert, nachdem feststand, dass die Gespräche abgeschlossen waren. Dr. Escher und seine Begleitung reisen bereits heute nach New York. Heute um 14.30 Uhr hielt Dr. Escher Regierungsgebäude in Pretoria eine Pressekonferenz au.
SCHWACHE BELEGUNG DER LANDHOTELS
Windhoek – Im Rahmen einer kleinen Feierstunde erhielt das Aris Hotel gestern Abend als Zeichen seiner Klassifizierung einen Stern. Sam Davis überreichte als Vertreter des Hotelrates Urkunde und Klassifizierungsschild. Sam Davis ging in einer Rede auf die Probleme der sogenannten Landhotels ein. Die durchschnittliche Belegung schwanke in Südwest erheblich. Noordoewer stehe mit 60 Prozent Belegung an erster Stelle, Hochfeld bilde mit sechs Prozent den Schluß. Aris liege mit über 30 Prozent hinter Noordoewer an zweiter Stelle. Im Zuge seiner Rede gab Sam Davis bekannt, dass lang geplante Hotelfachschulen für Nichtweiße jetzt in Ruacana und wahrscheinlich in Rehoboth eingerichtet werden sollen.
Sam Davis ging kurz auf die Geschichte des Aris Hotels ein, die bis in das vergangene Jahrhundert und auf Gustav Voigts zurückreicht. Er würdigte den Ausbau des Hotels, der durch Dieter Voigts als Eigentümer und Hannes Schneider als Pächter vorgenommen wurde und der jetzt den HoteIrat in die Lage versetzt, dem bisher kleinsten Hotel in Südwestafrika einen Stern zuzuerkennen.
SCHICKANIERUNG DER NICHT AUSGEWIESENEN ASIATEN
London/Kampala – Alle asiatischen Einwohner Ugandas, die das Land nicht bis zum 8. November zu verlassen haben, werden aber aus den Städten auf die Dörfer ziehen müssen. Ihre Geschäftsunternehmen werden dann von schwarzen Ugandern übernommen. Das kündigte Präsident Idi Amin am Donnerstag in Kampala an.
Es gibt keine genauen Statistiken über die Zahl der Asiaten, die nach dem 8. November in Uganda zurückbleiben werden. Es könnten schätzungsweise 3 000 bis 4 000 Menschen sein, und ungefähr die gleiche Anzahl ist aufgrund ihrer beruflichen Qualifikationen von einer Deportation befreit worden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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