Vor 50 Jahren
1972-10-04
„EINE SEHR KOMPLIZIERTE ANGELEGENHEIT“
New York – Dr. Alfred Escher, Sonderbeauftragter des Generalsekretärs der Vereinten Nationen für die Südwestafrikaverhandlungen, verlässt morgen mit seinen beiden Begleitern New York, um über die Schweiz nach Südafrika zu fliegen. Dr. Escher wird am Sonntag in Jan Smuts erwartet. In seiner Begleitung werden sich zwei UNO-Beamte, der Inder Mangalam Chako und der Togolese Macire Pedanou, befinden.
Seit seiner Ankunft am 28. September in New York hat Dr. Escher täglich fast zehn Stunden in seinem Büro im 21. Stockwerk des UNO-Gebäudes am East River gearbeitet. Am Abend hat Dr. Escher noch regelmäßig Dokumente mitgenommen, um sie in seinem Hotel zu studieren.
„STIMME DES VOLKES“ KONTRA SWAPO
Windhoek – Die nichtweiße politische Organisation „Stimme des Volkes" hat der Nationalen Konvention in einer Erklärung ihr Misstrauen ausgesprochen. In dieser Erklärung wird noch einmal daran erinnert, dass die Führer verschiedener politischer Organisationen und Gemeinschaften am 13. November 1971 auf Einladung der Rehobother Volkspartei in Rehoboth zusammengetroffen waren. Später folgte dann die Konvention am 13. Februar 1972, in deren Rahmen die Meinungsverschiedenheiten unter den verschiedenen nichtweißen Bevölkerungsgruppen ausgebügelt und Zusammenarbeit zustande gebracht werden sollte. Diese Nationale Konvention sollte, soweit es um die Unabhängigkeit ging, das Sprachrohr der Menschen dieses Landes werden.
CHINA UND SCHWEDEN UNTERSTÜTZEN GUERILLAS
New York – Rotchina ermahnte am Dienstag die Guerillas, nicht zu erwarten, dass andere ihnen die Unabhängigkeit verschaffen könnten, denn sie müssten auf ihre eigenen Kräfte vertrauen. Der stellvertretende Außenminister Tschiao Kuan-hua fügte jedoch hinzu, einige Hilfe von außen sei notwendig und China unterstütze die „heroischen Acker" im südlichen Afrika und in den portugiesischen Territorien. Tschiao sprach von Azania (Südafrika), Simbabwe (Rhodesien) und Namibia (Südwestafrika). Die Massenbewegungen gegen Kolonialherrschaft, Rassendiskriminierung und Apartheid und für die Befreiung hätten überall große Fortschritte gemacht.
SCHARFE ATTACKEN MUDENDAS
New York – Sambias Außenminister E. H. Mudenda holte in der Generalversammlung der UNO zu scharfen Attacken gegen Südafrika und Portugal aus und forderte alle „friedliebenden Nationen" auf, die afrikanischen Guerillas moralisch und materiell zu unterstützen. Er verlangte dringende und wirksame Maßnahmen, damit die südafrikanische Verwaltung Südwestafrikas beendigt werden könne. Mudenda griff auch die britische Regierung an, die durch ihr Veto im Sicherheitsrat das „illegale, rassistische Regime" in Rhodesien verteidige. Es sei Zeit, den Sicherheitsrat zu reformieren, damit die Großmächte ihr Veto nicht weiter missbrauchen könnten.
OBERBEFEHLSHABER DER STREITKRÄFTE
Kampala – Ugandas Präsident Idi Amin hat den Oberbefehl seiner Streitkräfte übernommen, nachdem er einen neuen Invasionsplan gegen sein Land aufgedeckt hatte, meldete Radio Kampala am Dienstagabend. Die invasionslüsternen Länder hätten nach den Worten Amins die Frage der Asiatenausweisung den Vereinten Nationen vorgelegt und die NATO gebeten, ihnen die Erlaubnis zu dieser Invasion zu erteilen. Das habe er schriftlich, behauptete Amin.
REGIERUNGSWECHSEL IN DÄNEMARK
Kopenhagen – Obwohl sich das dänische Volk in einer Abstimmung mehrheitlich für den Beitritt zur WG ausgesprochen hatte, erklärte der langjährige Ministerpräsident Jens Otto Krag (52) seinen Rücktritt, da er seine Auf-gabe, die er seit 1962 verfolgte, erfüllt sieht. Zu seinem Nachfolger wurde der Führer der größten dänischen Gewerkschaft, Anker Joergensen (50), gewählt. Der Vorsitzende der Allgemeinen Arbeiterunion war früher Hafen- und Warenhausarbeiter.
New York – Dr. Alfred Escher, Sonderbeauftragter des Generalsekretärs der Vereinten Nationen für die Südwestafrikaverhandlungen, verlässt morgen mit seinen beiden Begleitern New York, um über die Schweiz nach Südafrika zu fliegen. Dr. Escher wird am Sonntag in Jan Smuts erwartet. In seiner Begleitung werden sich zwei UNO-Beamte, der Inder Mangalam Chako und der Togolese Macire Pedanou, befinden.
Seit seiner Ankunft am 28. September in New York hat Dr. Escher täglich fast zehn Stunden in seinem Büro im 21. Stockwerk des UNO-Gebäudes am East River gearbeitet. Am Abend hat Dr. Escher noch regelmäßig Dokumente mitgenommen, um sie in seinem Hotel zu studieren.
„STIMME DES VOLKES“ KONTRA SWAPO
Windhoek – Die nichtweiße politische Organisation „Stimme des Volkes" hat der Nationalen Konvention in einer Erklärung ihr Misstrauen ausgesprochen. In dieser Erklärung wird noch einmal daran erinnert, dass die Führer verschiedener politischer Organisationen und Gemeinschaften am 13. November 1971 auf Einladung der Rehobother Volkspartei in Rehoboth zusammengetroffen waren. Später folgte dann die Konvention am 13. Februar 1972, in deren Rahmen die Meinungsverschiedenheiten unter den verschiedenen nichtweißen Bevölkerungsgruppen ausgebügelt und Zusammenarbeit zustande gebracht werden sollte. Diese Nationale Konvention sollte, soweit es um die Unabhängigkeit ging, das Sprachrohr der Menschen dieses Landes werden.
CHINA UND SCHWEDEN UNTERSTÜTZEN GUERILLAS
New York – Rotchina ermahnte am Dienstag die Guerillas, nicht zu erwarten, dass andere ihnen die Unabhängigkeit verschaffen könnten, denn sie müssten auf ihre eigenen Kräfte vertrauen. Der stellvertretende Außenminister Tschiao Kuan-hua fügte jedoch hinzu, einige Hilfe von außen sei notwendig und China unterstütze die „heroischen Acker" im südlichen Afrika und in den portugiesischen Territorien. Tschiao sprach von Azania (Südafrika), Simbabwe (Rhodesien) und Namibia (Südwestafrika). Die Massenbewegungen gegen Kolonialherrschaft, Rassendiskriminierung und Apartheid und für die Befreiung hätten überall große Fortschritte gemacht.
SCHARFE ATTACKEN MUDENDAS
New York – Sambias Außenminister E. H. Mudenda holte in der Generalversammlung der UNO zu scharfen Attacken gegen Südafrika und Portugal aus und forderte alle „friedliebenden Nationen" auf, die afrikanischen Guerillas moralisch und materiell zu unterstützen. Er verlangte dringende und wirksame Maßnahmen, damit die südafrikanische Verwaltung Südwestafrikas beendigt werden könne. Mudenda griff auch die britische Regierung an, die durch ihr Veto im Sicherheitsrat das „illegale, rassistische Regime" in Rhodesien verteidige. Es sei Zeit, den Sicherheitsrat zu reformieren, damit die Großmächte ihr Veto nicht weiter missbrauchen könnten.
OBERBEFEHLSHABER DER STREITKRÄFTE
Kampala – Ugandas Präsident Idi Amin hat den Oberbefehl seiner Streitkräfte übernommen, nachdem er einen neuen Invasionsplan gegen sein Land aufgedeckt hatte, meldete Radio Kampala am Dienstagabend. Die invasionslüsternen Länder hätten nach den Worten Amins die Frage der Asiatenausweisung den Vereinten Nationen vorgelegt und die NATO gebeten, ihnen die Erlaubnis zu dieser Invasion zu erteilen. Das habe er schriftlich, behauptete Amin.
REGIERUNGSWECHSEL IN DÄNEMARK
Kopenhagen – Obwohl sich das dänische Volk in einer Abstimmung mehrheitlich für den Beitritt zur WG ausgesprochen hatte, erklärte der langjährige Ministerpräsident Jens Otto Krag (52) seinen Rücktritt, da er seine Auf-gabe, die er seit 1962 verfolgte, erfüllt sieht. Zu seinem Nachfolger wurde der Führer der größten dänischen Gewerkschaft, Anker Joergensen (50), gewählt. Der Vorsitzende der Allgemeinen Arbeiterunion war früher Hafen- und Warenhausarbeiter.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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