Vo 50 Jahren
1974-03-13
STIEFEL DES PATROUILLENFÜHRERS GEFUNDEN
Pretoria – Als „infame Lüge" bezeichnete der südafrikanische Polizeiminister S. L. Muller die Behauptung Sambias, die Terroristen, die am Freitag in der Nähe der Viktoriafälle vier Polizisten erschossen haben, hätten nicht ihre Zuflucht nach Sambia genommen. „Wir wissen über alle Zweifel, dass die Terroristen sich nach Sambia zurückgezogen haben"; fügte der Minister hinzu.
Am Dienstag war gemeldet worden, dass ein Sprecher der sambischen Regierung eine Erklärung über die Flucht der Terroristen nach Sambia als „falsch und boshaft" bezeichnet hatte.
Obwohl die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien, werde man nach den Worten des Ministers niemals den vollen Sachverhalt dieses Vorfalls in Erfahrung bringen. Es gebe keinen Augenzeugen und ein Grad der Unsicherheit umgebe die Tötung der Polizisten, der niemals ganz geklärt werden könne.
„Nach unserer Auffassung wurden sie (die Polizisten) angegriffen und gefangengenommen. In einiger Entfernung von der Stelle ihrer Gefangennahme wurden sie kaltblütig erschossen", fügte Minister Muller hinzu. Es gebe keinen Augenzeugen des ganzen Ereignisses. Man könne nur von den vorhandenen Anzeichen an der Stelle ihrer eigentlichen Erschießung gewisse Schlüsse ziehen.
ANARCHISTEN FESTGENOMMEN
Hamburg – Nach einem Überfall auf eine Bankfiliale im Hamburger Stadtteil Wandsbek hat die Polizei drei Männer festgenommen, die möglicherweise Verbindung zu dem missglückten Bombenanschlag auf die Innenbehörde der Hansestadt vor einigen Wochen haben. Die Festgenommenen sind nach Angaben der Polizei der seit längerer Zeit gesuchte Anarchist Siegurd Debus (31 Jahre) und der gleichaltrige Karl Heinz Ludwig (beide aus Hamburg) sowie der 22 Jahre alte Wolfgang Stahl aus Melle bei Osnabrück.
Die drei Männer wurden anhand von Fingerabdrücken identifiziert.
MILCH TEURER, BUTTER BILLIGER
Pretoria – Eine Preiserhöhung der Milch und eine Herabsetzung des Butterpreises wurden am Dienstag von Landwirtschaftsminister Hendrik Schoeman in Pretoria angekündigt. Am Witwatersrand steigt der Milchpreis mit Wirkung vom 1. April um 1,76 c pro Liter, während er auf der Kaphalbinsel um 0,36 c pro Liter steigt.
Da gelbe Margarine einen hohen Absatz in Südafrika erlebt hat, ist ein Butterüberschuss entstanden. Die Regierung hat deshalb ihre Buttersubvention um fünf Millionen Rand auf 14 Millionen Rand erhöht. Dadurch ist eine Preissenkung um 30c pro Kilo mit Wirkung vom 18. März möglich. Der Einzelhandelshöchstpreis für den ersten Grad (Choice Grade) wird von 50 c für 500 g auf 35 c herabgesetzt.
Wegen der steigenden Lebenskosten, die immerhin besorgniserregend seien, und weil es die Politik der Regierung sei, Preissteigerungen nach Möglichkeit im Zaum zu halten, habe die Regierung ernsthaft eine Subventionierung des Konsumentenpreises der Milch in Erwägung gezogen, sagte Landwirtschaftsminister Schoeman. Da die Milch jedoch nicht in allen Fällen in kontrollierten Gegenden produziert und vermarktet werde, habe sich die Einführung einer solchen Subvention als unpraktisch erwiesen.
Ein Sprecher des Molkereibeirates in Windhoek erklärte heute Vormittag gegenüber der Allgemeinen Zeitung, dass diese Preisänderungen nicht für Südwestafrika gelten. Das Land produziere und verkaufe seine eigene Butter. Der Milchpreis werde von dem SWA-Molkereibeirat festgesetzt. Außerdern fügte er hinzu, dass die Milchversorgung Windhoeks ab Freitag wieder normal sein dürfte. Windhoek bezieht einen großen Teil seiner Milch zur Zeit aus Port Elizabeth, da in Kapstadt eine erhebliche Milchknappheit besteht.
LEHRGANG DANK PRIVATINITIATIVE
Windhoek – Der Lehrgang für angehende Jagdfarmer, Berufsjäger und Jagdführer an diesem Freitag und Samstag in Windhoek wird nicht von der SWA-Administration veranstaltet, sondern ist auf Privatinitiative zurückzuführen. Das wird in einer Erklärung des Staatssekretärs für Südwestafrika betont.
Wie bereits zuvor in der Allgemeinen Zeitung berichtet, wird dieser Lehrgang von der ANVO-Jagdvermittlung in Zusammenarbeit mit den Abteilungen Naturschutz und Fremdenverkehr sowie Landwirtschaftliche Technik gehalten und ist für alle Interessenten offen. Im Anschluss an den Lehrgang wird ein Beteiligungsschein erteilt. Angehende Berufsjäger und Jagdführer werden nach dem Inkrafttreten der neuen Bestimmungen für die Trophäenjagd in Südwestafrika von Beamten der Administration geprüft und können sich dann als solche registrieren lassen. Im Laufe der Zeit wird die Administration die Prüfungstermine und -zentren bekanntgeben.
Der Lehrgang über zwei Tage behandelt die allgemeine Jagd, ihre Gesetze und Gepflogenheiten auf einer breiten Basis. Die Vorträge werden von verschiedenen Sachverständigen gehalten.
BESSERE POLIZEIAUSRÜSTUNGEN
Frankfurt – Wasser-, wetter- und säurefeste Schutzanzüge, körpergerechte und unzerbrechliche Schutzschilde sowie Schaftstiefel – diese Ausrüstungsgegenstände gehören zu einem Katalog von Verbesserungsvorsehlägen der hessischen Gewerkschaft der Polizei (GDP), mit denen Polizisten in Zukunft bei Demonstrationen geschützt werden sollen. Die in Frankfurt veröffentlichten Forderungen umfassen auch zusätzliche Schutzwesten oder andere Sicherungsmittel für besonders gefährdete Körperpartien, größere Schlagstöcke, Vollsichtgasmasken oder zumindest Tränengas-Schutzbrillen. Hinzukommen Minisprechfunkgeräte, Lautsprecherwagen sowie Ton- und Bildaufzeichnungsgeräte, für sämtliche Einsatzfahrzeuge.
Pretoria – Als „infame Lüge" bezeichnete der südafrikanische Polizeiminister S. L. Muller die Behauptung Sambias, die Terroristen, die am Freitag in der Nähe der Viktoriafälle vier Polizisten erschossen haben, hätten nicht ihre Zuflucht nach Sambia genommen. „Wir wissen über alle Zweifel, dass die Terroristen sich nach Sambia zurückgezogen haben"; fügte der Minister hinzu.
Am Dienstag war gemeldet worden, dass ein Sprecher der sambischen Regierung eine Erklärung über die Flucht der Terroristen nach Sambia als „falsch und boshaft" bezeichnet hatte.
Obwohl die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien, werde man nach den Worten des Ministers niemals den vollen Sachverhalt dieses Vorfalls in Erfahrung bringen. Es gebe keinen Augenzeugen und ein Grad der Unsicherheit umgebe die Tötung der Polizisten, der niemals ganz geklärt werden könne.
„Nach unserer Auffassung wurden sie (die Polizisten) angegriffen und gefangengenommen. In einiger Entfernung von der Stelle ihrer Gefangennahme wurden sie kaltblütig erschossen", fügte Minister Muller hinzu. Es gebe keinen Augenzeugen des ganzen Ereignisses. Man könne nur von den vorhandenen Anzeichen an der Stelle ihrer eigentlichen Erschießung gewisse Schlüsse ziehen.
ANARCHISTEN FESTGENOMMEN
Hamburg – Nach einem Überfall auf eine Bankfiliale im Hamburger Stadtteil Wandsbek hat die Polizei drei Männer festgenommen, die möglicherweise Verbindung zu dem missglückten Bombenanschlag auf die Innenbehörde der Hansestadt vor einigen Wochen haben. Die Festgenommenen sind nach Angaben der Polizei der seit längerer Zeit gesuchte Anarchist Siegurd Debus (31 Jahre) und der gleichaltrige Karl Heinz Ludwig (beide aus Hamburg) sowie der 22 Jahre alte Wolfgang Stahl aus Melle bei Osnabrück.
Die drei Männer wurden anhand von Fingerabdrücken identifiziert.
MILCH TEURER, BUTTER BILLIGER
Pretoria – Eine Preiserhöhung der Milch und eine Herabsetzung des Butterpreises wurden am Dienstag von Landwirtschaftsminister Hendrik Schoeman in Pretoria angekündigt. Am Witwatersrand steigt der Milchpreis mit Wirkung vom 1. April um 1,76 c pro Liter, während er auf der Kaphalbinsel um 0,36 c pro Liter steigt.
Da gelbe Margarine einen hohen Absatz in Südafrika erlebt hat, ist ein Butterüberschuss entstanden. Die Regierung hat deshalb ihre Buttersubvention um fünf Millionen Rand auf 14 Millionen Rand erhöht. Dadurch ist eine Preissenkung um 30c pro Kilo mit Wirkung vom 18. März möglich. Der Einzelhandelshöchstpreis für den ersten Grad (Choice Grade) wird von 50 c für 500 g auf 35 c herabgesetzt.
Wegen der steigenden Lebenskosten, die immerhin besorgniserregend seien, und weil es die Politik der Regierung sei, Preissteigerungen nach Möglichkeit im Zaum zu halten, habe die Regierung ernsthaft eine Subventionierung des Konsumentenpreises der Milch in Erwägung gezogen, sagte Landwirtschaftsminister Schoeman. Da die Milch jedoch nicht in allen Fällen in kontrollierten Gegenden produziert und vermarktet werde, habe sich die Einführung einer solchen Subvention als unpraktisch erwiesen.
Ein Sprecher des Molkereibeirates in Windhoek erklärte heute Vormittag gegenüber der Allgemeinen Zeitung, dass diese Preisänderungen nicht für Südwestafrika gelten. Das Land produziere und verkaufe seine eigene Butter. Der Milchpreis werde von dem SWA-Molkereibeirat festgesetzt. Außerdern fügte er hinzu, dass die Milchversorgung Windhoeks ab Freitag wieder normal sein dürfte. Windhoek bezieht einen großen Teil seiner Milch zur Zeit aus Port Elizabeth, da in Kapstadt eine erhebliche Milchknappheit besteht.
LEHRGANG DANK PRIVATINITIATIVE
Windhoek – Der Lehrgang für angehende Jagdfarmer, Berufsjäger und Jagdführer an diesem Freitag und Samstag in Windhoek wird nicht von der SWA-Administration veranstaltet, sondern ist auf Privatinitiative zurückzuführen. Das wird in einer Erklärung des Staatssekretärs für Südwestafrika betont.
Wie bereits zuvor in der Allgemeinen Zeitung berichtet, wird dieser Lehrgang von der ANVO-Jagdvermittlung in Zusammenarbeit mit den Abteilungen Naturschutz und Fremdenverkehr sowie Landwirtschaftliche Technik gehalten und ist für alle Interessenten offen. Im Anschluss an den Lehrgang wird ein Beteiligungsschein erteilt. Angehende Berufsjäger und Jagdführer werden nach dem Inkrafttreten der neuen Bestimmungen für die Trophäenjagd in Südwestafrika von Beamten der Administration geprüft und können sich dann als solche registrieren lassen. Im Laufe der Zeit wird die Administration die Prüfungstermine und -zentren bekanntgeben.
Der Lehrgang über zwei Tage behandelt die allgemeine Jagd, ihre Gesetze und Gepflogenheiten auf einer breiten Basis. Die Vorträge werden von verschiedenen Sachverständigen gehalten.
BESSERE POLIZEIAUSRÜSTUNGEN
Frankfurt – Wasser-, wetter- und säurefeste Schutzanzüge, körpergerechte und unzerbrechliche Schutzschilde sowie Schaftstiefel – diese Ausrüstungsgegenstände gehören zu einem Katalog von Verbesserungsvorsehlägen der hessischen Gewerkschaft der Polizei (GDP), mit denen Polizisten in Zukunft bei Demonstrationen geschützt werden sollen. Die in Frankfurt veröffentlichten Forderungen umfassen auch zusätzliche Schutzwesten oder andere Sicherungsmittel für besonders gefährdete Körperpartien, größere Schlagstöcke, Vollsichtgasmasken oder zumindest Tränengas-Schutzbrillen. Hinzukommen Minisprechfunkgeräte, Lautsprecherwagen sowie Ton- und Bildaufzeichnungsgeräte, für sämtliche Einsatzfahrzeuge.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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