Als „Wildwart“ im Tintenpalast
Als „Wildwart“ im Tintenpalast

Der weiße Buschmann

Vom Wilderer zum Wildhüter
Im Jahre 1929 in Windhoek geboren, lernt Peter Stark, wie so viele „Südwester", schon als Kind den Umgang mit einer Jagdwaffe und von einem Farmarbeiter das Verhalten des Wildes. Seine Liebe zur freien Natur, dem Reitsport und vor allem der Jagd, verführten ihn zu Abenteuern, die ihn oft in Schwierigkeiten brachten. Seine Einstellung zur Jagd ändert sich drastisch, als er von der Abteilung Naturschutz der ehemaligen SWA-Administration angestellt wird und er nun Wilddiebe aufspüren muss, um das Wild im Etoscha-Nationalpark als Wildhüter zu beschützen.
86. Folge

Versetzung nach Windhoek

Wie alles Schöne ein Ende nehmen muss, so ging es auch mir nach den vielen Jahren im Busch. Wenn ich zurückdenke, war wohl die Zeit auf Onguma die ungebundenste, die Zeit in Etosha aber die weitaus wertvollere. Auf Onguma habe ich viel gesündigt, in Etosha habe ich versucht, das Verkehrte wieder gut zu machen. Für alle Tiere, die ich in meiner Jagdlust unnötig erlegt hatte, war ich bereit als Wildschützer in Etosha mein eigenes Leben aufs Spiel zu setzen.

Trotz all meiner Proteste musste ich von Etosha nach Windhoek in den Hauptsitz des Naturschutzministeriums umziehen. Ich wurde in einem Büro mit vier Wänden eingekerkert, um mich herum Papier, Papier, nichts als Akten! Es klingt zwar schön, Hauptwildschutzwart für den Norden Südwestafrikas zu sein, aber die Büroarbeit hasste ich. Viel lieber wäre ich Veldwächter auf Okaukuejo geblieben. Diese Arbeit liebte ich und sie gab meinem Leben einen Sinn.

Wenn ich auf Inspektionsreisen in die verschiedenen Wildreservate reiste, merkte ich immer wieder, dass den jungen Veldwächtern einfach die Erfahrung und die Anleitung fehlte. Ich glaube, als Ausbilder für den Nachwuchs hätte ich wertvollere Arbeit leisten können und es wäre mir nicht so schwer gefallen, es in Windhoek auszuhalten.

Durch die Überlebenskurse, die ich für die Armee veranstaltete, hatte ich willkommene Abwechslung. Ganz automatisch wuchs mein Interesse zur Armee. Ich liebte die Disziplin, die Genauigkeit und Ordnung des Militärs. Eigenschaften, die ich wohl von meinen Eltern geerbt hatte. Meine Mutter hatte ja schon immer gewünscht, dass ich Offizier werden solle.

Mein Aufenthalt in Windhoek wurde durch das zerrüttete Verhältnis zu Elke verschlimmert. Wir hatten uns die letzten Jahre in Etosha entzweit. Ich benutzte jede freie Minute, draußen im Busch zu sein, denn dieser Dienst war für mich keine Arbeit. Elke liebte den Umgang mit Menschen und unsere Wege fingen an, sich zu trennen.

In Windhoek lastete der Druck der Arbeit auf mir und die Missverständnisse in der Ehe machten mir das Leben unerträglich. Als ich dann nach einem Kursus nach Hause kam und der verkehrte Volkswagenkombi vor meiner Haustür stand, platzte in mir die Bombe. Ich ging nicht nach Hause, ich ging zurück zum Abschiedsfest mit meinen Kursteilnehmern. Zu Hause wäre sonst ein großes Unglück passiert.

Ich werde Soldat

Als ich bei der Abschiedsfeier des Überlebenskursus wieder erschien, setzte ich mich verdrossen abseits an einen Tisch. Ich fühlte mich plötzlich sehr einsam, etwas, was ich nie gekannt hatte. Während ich da saß und Trübsal blies, kam der damalige Oberst Roos zu mir an den Tisch. Er war nach Brigadier Geldenhuys der zweithöchste Offizier in Südwest. „Was sitzt du hier so trübselig allein, Peter, und warum das saure Gesicht?“ fragte er fröhlich. Ausweichend antwortete ich: „Die Arbeit beim Naturschutz!“ „Na, dann komm doch zu uns, du weißt doch, wir wollen dich haben, wann kommst du?“ fragte er. In mir war ein Entschluss gereift und ich antwortete: „Jetzt!“ „Waaaas“ fragte er ungläubig, denn Brigadier Geldenhuys und General Magnus Malan hatten schon öfters versucht, mich für die Armee zu gewinnen. Wiederum antwortete ich: „Jetzt!“. „Meinst du das im Ernst?“ fragte er mich noch ungläubig. „Ja, jetzt!“ antwortete ich zum dritten Mal. Er schien tief Luft zu holen und nachzudenken, dann sagte er ent-schlossen: „Bleib bitte an diesem Tisch sitzen, ich hole Brigadier Geldenhuys.“

Innerhalb von zehn Minuten saßen beide an meinem Tisch und begannen ernsthaft, mit mir zu verhandeln. Was meine Bedingungen wären, wollte Brigadier Geldenhuys wissen. Darauf antwortete ich: „Ich habe sechzehn Jahre für den Naturschutz hart gearbeitet, ich möchte mein Gehalt nicht verlieren.“ Danach verließen sie mich wieder. Schon am nächsten Tag saßen beide bei mir im Büro, nur um sicher zu stellen, dass ich meinen Entschluss nicht bereut hätte. Dann gingen sie zu meinem Vorgesetzten, der diesen hohen Besuch nicht erwartet hatte. Als sie den Naturschutz verließen, sah ich nur verbissene, saure Gesichter. Stoffel Rochér, der selbst lange Soldat gewesen war, sah meinen Entschluss am ehesten ein, da meine Versetzung zur Armee im Sinne der Verteidigung Südwestafrikas gesehen wurde. Seine damalige Drohung hatte sich bewahrheitet. Meine Versetzung zur Armee wurde auf höchster Ebene über den Adminstrator und Staatssekretär von Südwestafrika geregelt.

Bevor ich endgültig wechselte, hatte ich seelisch noch ein großes Hindernis zu bewältigen. Als Ami Schmerenbeck, die Besitzerin der Farm Claratal, hörte, dass ich mich von Elke scheiden lasse und dass ich auch den Naturschutz verließe, um zur Armee zu gehen, kam sie eines Abends zu mir ins Haus. Auf Claratal war ich ja sehr oft als Kind gewesen, und Tante Ami und ich verstanden uns sehr gut, schon der Hunde wegen. Sie fiel gleich mit der Tür ins Haus und sagte mir unverblümt, dass sie schon lange die Idee habe, mir Claratal zu vermachen. Claratal war damals schon Millionen wert, und eine der wertvollsten Farmen in Südwestafrika. Zudem war die Farm sehr wildreich. Ich würde die Farm aber nur unter der Bedingung erhalten, dass ich mich nicht von Elke scheiden ließe und nicht den Naturschutz verlasse. Das war für mich fast undenkbar und ein schwerer Entschluss. Nächtelang lag ich wach und überlegte, wozu ich mich entschließen sollte. Auf der einen Seite der millionenschwere Grundbesitz, der später einmal meinen Kindern zugutekommen würde, auf der anderen Seite eine ungewisse, harte Zukunft bei der Armee. Ich wählte schließlich den Weg zur Armee. Ich lasse mir ungern von anderen meine Lebensbedingungen vorschreiben. Wenn ich bedenke, wie vielen jungen Menschen ich während ihrer Soldatenzeit unbewusst ihre Zukunft gestaltet habe, glaube ich, dass ich die richtige Wahl getroffen habe. Ich glaube auch fest, dass dieser Weg mir vorbestimmt war.

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Allgemeine Zeitung 2024-04-24

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