v.l.n.r: Ken Tinley, Dr Hymie Ebedes und Peter Stark
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Der weiße Buschmann - Vom Wilderer zum Wildhüter

52. Folge - Anfang beim Naturschutz (Teil 2/2)
Im Jahre 1929 in Windhoek geboren, lernt Peter Stark, wie so viele „Südwester", schon als Kind den Umgang mit einer Jagdwaffe und von einem Farmarbeiter das Verhalten des Wildes. Seine Liebe zur freien Natur, dem Reitsport und vor allem der Jagd, verführten ihn zu Abenteuern, die ihn oft in Schwierigkeiten brachten. Seine Einstellung zur Jagd ändert sich drastisch, als er von der Abteilung Naturschutz der ehemaligen SWA-Administration angestellt wird und er nun die Wilddiebe aufspüren muss, um das Wild im Etoscha-Nationalpark als Wildhüter zu beschützen.
In Okaukuejo wohnten Herr de la Bat und seine Familie, er war der Chef über das Gebiet. Dann war da ein Mechaniker, Louis Strydom, verantwortlich für die Instandhaltung sämtlicher Autos und Windmotoren in ganz Etoscha. Seine Frau betreute die Touristen, ferner meine Frau und ich als Feldwächter und Mädchen für alles. Später wurde Jack van der Spuy für die Forschung angestellt. Auf Namutoni saßen Stoffel Rocher und Familie, er war der Naturschutzbeamte. Auf Okaukuejo und Namutoni lebten die nötigen Buschmänner mit Familien, meist Einheimische. Außerdem waren auf Namutoni und Okaukuejo je eine Polizeistation, bestehend aus einem Sergeanten, einem weißen und zwei schwarzen Konstablern und einigen Buschmann-Spurenlesern. Am Eingangstor nach Okaukuejo, auf Ombika, war ein pensionierter Polizist, ein alter Mischling stationiert, dessen Name ich vergessen habe. Das war das gesamte Personal in Etoscha, als ich dort anfing zu arbeiten.

Die Gebäude auf Okaukuejo bestanden damals aus der Polizeistation, in der das Ehepaar Strydom ein Nebengebäude bewohnte, dem Haus des Sergeanten, einem festen Raum als provisorisches Gefängnis und noch einem Nebenraum, wo der weiße Konstabler wohnte. Weiter entfernt stand ein „prefab“ (prefabri-cated) Haus, in dem Familie de la Bat wohnte, die sechs kleinen viereckig gemauerten Bungalows (Luxusbungalows!), wovon wir das zweitletzte in der Reihe bewohnten, und zwei gemauerte Toiletten. Die Touristen wurden in den Riedbungalows untergebracht, die rund um die Okaukuejo Quelle standen. Die Anlage dieser Bungalows war vollkommen falsch geplant, man setzt grundsätzlich dem Wild keine Hindernisse auf den Weg zum Wasser, vor allem, wo es so wenig offene Wasserstellen gab. In solchen Riedbungalows direkt am Wasser zu wohnen, ist wegen der Löwen, Elefanten und Hyänen sehr gefährlich. Das Wild war gezwungen, von Okaukuejo nach der Ombikaquelle zu ziehen. Ombika liegt direkt an der Grenze zum Farmgebiet, was wiederum viel Schwierigkeiten mit den Farmern verursachte.

Inzwischen war Elke schwanger geworden. Natürlich hatte sie die üblichen Beschwerden. Wenn ihr übel wurde, musste ich erst in Deckung gehen, damit sie mit ihrem dicken Bauch über die Betten turnen konnte, um sich außerhalb des Bungalows übergeben zu können. Ich musste dann mit dem Gewehr bei ihr Wache stehen, da die Löwenpfade direkt an den Bungalows vorbei zu dem kleinen Schwimmbad im Kamp führten. Dieses Schwimmbad war auch gleichzeitig Löwentränke. Das Wohngebiet war noch nicht eingezäunt; die Toiletten waren zu weit entfernt von den Bungalows, um sie nachts gefahrlos gebrauchen zu können.

Eine der ersten größeren Aufgaben auf Okaukuejo war der Bau des Pferdestalls. In U-Form baute ich eine Futterkammer, eine Sattelkammer, zehn Pferdeställe, eine Wassertränke und zwei Wohnungen für zwei Buschmannfamilien. Alles musste löwensicher eingezäunt werden. Anfangs waren mir zwei Milchkühe mit Kälbern und ein Hund erlaubt. Später wurde diese Vergünstigung wieder weggenommen, weil die Anzahl der Angestellten sich immer mehr vergrößerte. Dafür bekam ich ein höheres Gehalt.

Mit der Zeit wuchs auch mein Aufgabenkreis. Das Gebiet, das mir zugeteilt wurde, erstreckte sich von Halali (Zinaib) bis Otjovazandu, 200 Meilen lang und ungefähr 60 Meilen breit. Es wurden immer mehr Windmotore errichtet, für die ich zuständig war. Tränken wurden gemauert und auch Ansitzbunker. Das Thema Wilddiebe wurde vorerst vermieden. Dann baute ich für das Training meiner Pferde ein großes Dressurviereck, zwei Longierzirkel, einen Freisprungzirkel und eine Blechhütte mit Sitzen für Zuschauer bei theoretischem Unterricht. Der ganze Komplex wurde hoch und sicher eingezäunt und mit fließendem Wasser versehen. Innerhalb von diesem Trainingskomplex legte ich einen schönen Gemüsegarten für allerlei Grünzeug an. Dieser Garten hatte seine eigene Umzäunung innerhalb des Trainingskomplexes, war also doppelt gesichert. Für die Touristen stand das Areal im Westen von Ozonjuitji m’bari bis zum Osten, Halali, zur Verfügung. Nordwärts konnten sie bis Okahakana fahren. In der Regenzeit war Etoscha damals für den Tourismus geschlossen. Die für Touristen offenen Wege musste ich mit Picke und Schaufel fahrbar instandhalten. Zugleich mussten wir regelmäßig Müll aufsammeln, wie weggeworfene Plastikbeutel, Papier, Konservendosen. Der Park sollte peinlichst sauber gehalten werden und Wegweiser mussten errichtet werden. Für Elefanten waren Wegweiser ein angenehmes Spielzeug und wir mussten diese Wegweiser ständig erneuern.

Kurz nach meiner Ankunft auf Okaukuejo, verließ Louis Strydom den Naturschutz und wurde durch den Mechaniker Mynard Blom ersetzt. Ein kleines Geschäft wurde errichtet, welches Mynards Frau, Rhona, übernahm, dort konnte man den nötigsten Proviant kaufen.

Der Park erfreute sich großer Beliebtheit und entwickelte sich immer mehr. Um zusätzliches Personal unterzubringen, mussten Wohnhäuser errichtet werden. Ein großes Bauprogramm lief, geräumige Wohnhäuser wurden errichtet und Herr de la Bat bekam eines davon, wie es seiner Stellung geziemte. Elke und ich konnten in sein Haus ziehen, nachdem wir zwei Jahre in dem Einzimmer „Luxusbungalow“ hatten hausen müssen. Endlich hatten wir etwas mehr Raum, denn inzwischen war unser erster Sohn, Udo, geboren. Es wurde hauptsächlich mit Natursteinen und Kalkklippen gebaut. Nur die Personalgebäude waren aus Zementsteinen. Für die Touristen wurden schöne, geräumige Bungalows errichtet.

Ein großer Teil meiner Arbeit bestand aus Verbesserungen und Reparaturen in meinem Gebiet. Meine Pferde konnte ich nur in meiner Freizeit reiten, Elke half mir viel. Das Thema Wilddiebbekämpfung wurde immer noch vermieden. Man wusste eigentlich nicht, was im Etoschapark vor sich ging.

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Allgemeine Zeitung 2024-05-18

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