Seibeb fordert Regionalbeteiligung
Gas und Öl wird als Nationalgut empfunden – Risiken bleiben unbeachtet
Der Hype rundum die Wasserstoff-Entwicklung in Namibia scheint momentan etwas abzuklingen, jetzt liegt der Fokus auf der Ölförderung. Der Minister für Bergbau und Treibstoff hatte noch zu Anfang der Woche die Öffentlichkeit aufgefordert, an diesen Entwicklungen teilzunehmen. Prompt steigert sich das Berechtigungsdenken einiger Politiker ins scheinbar Absurde. Umweltrisiken bleiben dagegen weiterhin unbeachtet.
Von Frank Steffen, Windhoek
Der Parteivertreter der „Landless Peoples‘ Movement“ (LPM), Hennie Seibeb, hat in dieser Woche in seinem Beitrag zur Haushaltsdebatte 2023-24, zwar seine Freude über den neusten Shell-Ölfund ausgedrückt, argumentierte dann aber prompt, dass die Regierung versäumt habe, die LPM als „dominierende politische Führung in der ||Karas-Region zu konsultieren und als Hüterin der Region zu respektieren, was die Gespräche über die Ölfunde und die Geschäfte betrifft“, die sich aus den Ressourcen ergeben könnten.
Der neue Fund des Gemeinschaftsunternehmens Shell-Qatar Energy-NamCor im Jonker-1X-Sektor, liegt mehr als 200 Kilometer entfernt südwestlich von Oranjemund in einer Gesamttiefe von 6168 Metern (Knapp 4000 Meter unter dem Meeresboden).
Seibeb scheint aber damit eine ähnliche Ansicht zu vertreten, wie viele der Parteivertreter, die als Teil des Ständigen Parlamentarischen Ausschusses für natürliche Ressourcen noch im Vorjahr die Aktivitäten des kanadischen Gas- und Ölexplorationsunternehmens Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) in den biodiversen Kavango-Regionen untersucht hatten. Während der verschiedenen Anhörungen wurden wiederholt Forderungen laut, der namibische Staat habe sich eine viel größere Beteiligung in den Bergbaubetrieben zuzusichern.
Zu jener Zeit wurden dann auch die vorigen Ölfunde Venus-1X (TotalEnergies) und Graff-1X (Shell) zwar hochgelobt, doch wurde die 10prozentige Beteiligung durch NamCor an den Projekten als zu niedrig empfunden. Immer wieder kamen die Parlamentarier auf die riesigen Verdienste zu sprechen, die der einheimischen Bevölkerung zustünden, doch genaue Angaben über Verteilungsschlüssel und um welche berechtigten Parteien es genau gehe, blieben aus.
Risiken sind Nebensache
Was bisher nie zur Sprache kam und auch diesmal nicht von Seibeb angeregt wurde, ist die Frage des Umweltschutzes und des Risikomanagements. Denn diese Frage sollte laut einigen Umweltschützern bei allen Explorationsvorhaben in den Vordergrund gehoben werden. So hatte die Organisation Frack-Free-Namibia (FFN) im Februar in einem Schreiben an den namibischen Umweltkommissar Timoteus Mufeti die Umweltverträglichkeitsstudie von ReconAfrica kritisiert, da sie nicht den Prozess des Abfackelns von Gas (Gas Flaring) anspricht.
Die Weltbank sagt dazu: „Das Abfackeln von Gas ist die Verbrennung von Erdgas im Zusammenhang mit der Ölförderung. Diese Praxis besteht seit dem Beginn der Erdölförderung vor über 160 Jahren und ist auf eine Reihe von Problemen zurückzuführen, die von Markt- und Wirtschaftszwängen bis hin zu einem Mangel an angemessenen Vorschriften und politischem Willen reichen.“
Die FFN hatte im Übrigen auch die Frage der ungesicherten Absetzbecken angesprochen und erneut die Frage gestellt, um welches angeblich biozersetzbares Produkt es sich handele, das ReconAfrica seit mittlerweile zwei Jahren anpreist und als Grund dafür angibt, warum die Bohrschlacke nicht in Bergwerkteichen abgelagert wird, die mit entsprechenden Segeln ausgelegt worden sind. Einige Aktivisten stellten jetzt die Frage, wie solche Schlacke im Meer entsorgt wird und mit welchen Folgen.
Der Parteivertreter der „Landless Peoples‘ Movement“ (LPM), Hennie Seibeb, hat in dieser Woche in seinem Beitrag zur Haushaltsdebatte 2023-24, zwar seine Freude über den neusten Shell-Ölfund ausgedrückt, argumentierte dann aber prompt, dass die Regierung versäumt habe, die LPM als „dominierende politische Führung in der ||Karas-Region zu konsultieren und als Hüterin der Region zu respektieren, was die Gespräche über die Ölfunde und die Geschäfte betrifft“, die sich aus den Ressourcen ergeben könnten.
Der neue Fund des Gemeinschaftsunternehmens Shell-Qatar Energy-NamCor im Jonker-1X-Sektor, liegt mehr als 200 Kilometer entfernt südwestlich von Oranjemund in einer Gesamttiefe von 6168 Metern (Knapp 4000 Meter unter dem Meeresboden).
Seibeb scheint aber damit eine ähnliche Ansicht zu vertreten, wie viele der Parteivertreter, die als Teil des Ständigen Parlamentarischen Ausschusses für natürliche Ressourcen noch im Vorjahr die Aktivitäten des kanadischen Gas- und Ölexplorationsunternehmens Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) in den biodiversen Kavango-Regionen untersucht hatten. Während der verschiedenen Anhörungen wurden wiederholt Forderungen laut, der namibische Staat habe sich eine viel größere Beteiligung in den Bergbaubetrieben zuzusichern.
Zu jener Zeit wurden dann auch die vorigen Ölfunde Venus-1X (TotalEnergies) und Graff-1X (Shell) zwar hochgelobt, doch wurde die 10prozentige Beteiligung durch NamCor an den Projekten als zu niedrig empfunden. Immer wieder kamen die Parlamentarier auf die riesigen Verdienste zu sprechen, die der einheimischen Bevölkerung zustünden, doch genaue Angaben über Verteilungsschlüssel und um welche berechtigten Parteien es genau gehe, blieben aus.
Risiken sind Nebensache
Was bisher nie zur Sprache kam und auch diesmal nicht von Seibeb angeregt wurde, ist die Frage des Umweltschutzes und des Risikomanagements. Denn diese Frage sollte laut einigen Umweltschützern bei allen Explorationsvorhaben in den Vordergrund gehoben werden. So hatte die Organisation Frack-Free-Namibia (FFN) im Februar in einem Schreiben an den namibischen Umweltkommissar Timoteus Mufeti die Umweltverträglichkeitsstudie von ReconAfrica kritisiert, da sie nicht den Prozess des Abfackelns von Gas (Gas Flaring) anspricht.
Die Weltbank sagt dazu: „Das Abfackeln von Gas ist die Verbrennung von Erdgas im Zusammenhang mit der Ölförderung. Diese Praxis besteht seit dem Beginn der Erdölförderung vor über 160 Jahren und ist auf eine Reihe von Problemen zurückzuführen, die von Markt- und Wirtschaftszwängen bis hin zu einem Mangel an angemessenen Vorschriften und politischem Willen reichen.“
Die FFN hatte im Übrigen auch die Frage der ungesicherten Absetzbecken angesprochen und erneut die Frage gestellt, um welches angeblich biozersetzbares Produkt es sich handele, das ReconAfrica seit mittlerweile zwei Jahren anpreist und als Grund dafür angibt, warum die Bohrschlacke nicht in Bergwerkteichen abgelagert wird, die mit entsprechenden Segeln ausgelegt worden sind. Einige Aktivisten stellten jetzt die Frage, wie solche Schlacke im Meer entsorgt wird und mit welchen Folgen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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