Nekongo: „Fischereikrise ist Ausnahmezustand“

Windhoek (nn/sno) - Der Swapo-Parlamentsabgeordnete Ephraim Nekongo fordert, die langanhaltende Krise um arbeitslose Fischer in Walvis Bay zum nationalen Notstand zu erklären. Er betont, Namibia könne nicht weiterhin an demselben Problem leiden, während Politiker nur versuchten, billige politische Punkte zu sammeln.Nach erfolglosen Protesten und Gesprächen zwischen Fischern und Regierung kritisiert Nekongo, dass die siebte Regierung das Problem nicht ernsthaft gelöst habe. In der Sendung „The Agenda“ sagte er, einige Beamte würden nach ihrer Ernennung die eigentliche Arbeit vergessen. „Wir haben genug Fisch im Meer. Warum werden dann keine Arbeitsplätze geschaffen? Ich sah Fabriken, die leerstehen. Wer erhält die Quoten, und warum schaffen sie keine Jobs? Es darf kein ‚Business as usual‘ mehr geben“, forderte er.Er schlug vor, die Krise als Ausnahmezustand zu deklarieren. „Wir können nicht weiter zusehen, wie über Jahre hinweg nichts geschieht. Quoten wurden nur als kurzfristige Lösung vergeben, das eigentliche Problem wurde nicht gelöst“, so Nekongo. Er kritisiert die mangelnde Dauerbeschäftigung der Fischer und fordert, dass Quotenvergabe an Fabriken an die Verpflichtung zur Einstellung der Fischer geknüpft wird. „Es braucht echte Führung, damit die Probleme endgültig gelöst werden“, sagte er.Proteste und PetitionenIm vergangenen Jahr protestierten zahlreiche ehemalige Fischer gegen unfaire Behandlung, ungerechte Kündigungen und ungleiche Besteuerung. Die Gruppe, bekannt als „Okapale-Fischer“, reichte mehrere Petitionen ein. 43 Beschäftigte von Hangana Seafood klagten über ungerechte Vertragsbeendigung und hohe Steuerabzüge im Vergleich zu anderen Arbeitern. Ihre Verträge liefen zunächst nur vier Monate und wurden später nur kurzzeitig verlängert.Auch 290 weitere Hangana-Mitarbeiter äußerten Unzufriedenheit: Trotz eines Versprechens zur dauerhaften Anstellung wurden viele nur befristet beschäftigt. Beschäftigte von Rukatuka Fishing beklagten zudem fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten und unfaire Verteilung von Fischkuttern und Fangschiffen.Daraufhin verlegte das Fischereiministerium Quoten an Blue Chromis Fishing, das bessere Löhne versprach. Die Fischer, vertreten durch die Mining, Metal, Maritime and Construction Union (MMMC), hatten bessere Gehälter und Arbeitsbedingungen gefordert und setzten sich damit schließlich durch.

Nekongo: „Fischereikrise ist Ausnahmezustand“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-05-19

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