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Über sprachliche „Geisterfahrer“ und teutsche Genderfimmler

Auf mehreren Wegen, ob über die Deutsche Presseagentur (dpa) , über wissenschaftliche Texte von gender-fimmelnden Autoren, dazu aus amtlichen Schriften is die Genderei auch im Lande der Braven und Bravinnen und BravourösInnen angekommen. Auch etliche publizierende Soziologen, manch Historiker und politischer Analytiker bemühen sich in vorauseilendem Eifer das Binnen-I – Igittigitt! – das Binnen-Sternchen und bei Gruppenbezeichnungen von Menschen die überflüssige Trennung von Mannsen und Weibsen zu verzapfen.

Das nur zur Einleitung, damit der Leser gleich auf den rechten Geschmack der Sprachpfuscher kommt. Das Ergebnis schlägt sich in aufgeblähtem Text und Leerlauf-Formeln nieder. Und bei konformistischen teutschen Staatsinstanzen haste dann mit stief Behördengestammel zu tun. Die Gender-Theorie will jeden Bezug auf biologische Geschlechtlichkeit vermeiden. Die herkömmlich ausgereifte Sprache lässt sich aber nich sommer so in ein Genderfimmel-Korsett zwängen, wie wir sehen werden.

Lösung für ein Scheinproblem

Die biologische Mitgift, die wir seit unserer Geburt mit uns tragen, das biologisch ererbte Geschlecht, wollen Genderfimmler neutralisieren, vertuschen oder geradezu leugnen. Aber im gleichen Atemzug heben sie beide Geschlechter durch sexualisierte Doppelnennung erst recht hervor ...

Also, die Genderfimmler ham zuerst ihr Scheinproblem geschaffen, nämlich dass die deutsche Sprache gegen Frauen diskriminiere. Folglich müssten hauptsächlich männliche Sprachformen abgeschafft werden. Jong, da geht der Sports los. Da geht die Post ab! Das jobbt mos so:

1. Sonderzeichen im Wortinneren eingebaut: durch das Binnen-I – StudentInnen, SteuerhinterzieherInnen usw. Durch das Binnensternchen, Genderstern – Bürger*innen. Den Genderstern ham die Fummler passend aus Girlie-Magazinen übernommen, wo die Brustwarze, auf Wellblechdeutsch: der Nippel, manch barbusiger weißer Frau mit dem Sternchen beklebt is. Dann gibt es noch Doppelpunkt – Bürger:innen und Strichzeichen Bürger-_innen

2. Bürokratisch und wortreich veranlagte Autoren und natürlich Behörden bedienen sich gern der ausführlichen langatmatigen Doppelnennenung, der sexualisierten Aufzählung: Steuerhinterziehrer und Steuerhinterzieherinnen, Sprachpfuscher und Sprachpfuscherinnen

3. Küstliche Neutralisierung, um das biologische Geschlecht zu neutralisieren, zu vertuschen versuchen: aus Forschern werden Forschende, aus Schülern werden Lernende, aus Sprachpfuscher werden Sprachpfuschende. Die Nennform des Tätigkeitswortes, des Verbs lernen wird im Partizip Präsens zum Hauptwort Lernende gemacht. Oder mit der Vergangenheit – aus geflüchtet werden Geflüchtete. Aber hier gibt´s Trabbel. Die künstliche Neutralisierung kannste nur in der Mehrzahl verwenden, denn in der Einzahl tritt die biologische Gechlechtlichkeit wieder hervor: der und die Lernende. Und gerade die Geschlechtlichkeit wollten die Genderfimmler toch abschaffen.

Manche gendern mit

Beim deutschen Funkhaus Namibia bemühen sich hier und da „Ansagende“ von Lernenden anstatt von Schülern, von Geflüchteten anstelle von Flüchtlingen zu sprechen. Über dpa schleicht sich die Genderfimmelei auch manchmal bei der (All) Gemeinen Zeitung ein. Es fällt aber auf, dass die Texter der Nachrichtenzeilen die Genderfimmelei an vielen Stellen weglassen und sich lieber an klare Ausdrucksweise halten. Auch die Deutsche Höhere Privatschule (DHPS) in Windhoek und manche Germanisten der Uni von Namibia wollen sich dem Trend nähern. Aber das is mit der herkömmlichen Sprache nich so einfach.

Siehe die Weihnachtsgrüße der DHPS von 2023 auf dieser Seite. Die Texter folgen mit Binnen-I erst der Genderei, was den Sprachfimmlern der bürokratischen Sparte in Deutschland gefallen wird. Aber halbpad lassen se das dann sein. Und der Leser atmet auf. Die Schule erfreut sich dann z. B. – umfassend – der Partner, der Sponsoren, der Freunde ohne ihnen zur gekünstelten Sexprüfung aufdringlich Hose und Schlüpfer runterzuziehen. Und beim Strip-Akt kämen Genderfimmler ohnehin ins Schleudern: der Mann trägt die Hose und der Schlüpfer kleidet die Frau. Jesslaik; hier `s mos was nich lekker! Hier geht der ganze Genderei flöten!

Kleidungsstück und Träger bzw. Trägerin müssen toch eines Geschlechts sein, müssen ein und denselben grammatische Genus haben!

Licht im Tunnel

Es gibt Licht im Tunnel. Wie in der AZ schon berichtet hat, breitet sich eine Bürgerinitiative von Hamburg über deutsche Bundesländer aus, die schlicht und fundiert den Blödsinn der Genderei aufdeckt und die ihre Adressaten nich für blöd hält, wie es Genderei-Fimmler tun. Einige unionsgeführte Bundesländer haben bereits entschlossen, das Gendern mit Sonderzeichen in im Schulbereich nich zuzulassen: Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, und Schleswig Holstein – Gesunder Sprachverstand bricht sich auch auf dieser Ebene wieder eine Bahn.

Als Einschub hiernach noch einmal ein kurzer Lehrtext, ein Auszug aus der ausführlicheren Dokumentation in zwei Teilen von Dr. Hans Kaufmann, die Anfang April 2024 in der AZ erschienen ist:

--- Allgemeine, abstrakte – „generische“ – Personen-, Berufs-, Amts- und Gruppenbezeichnungen, ob grammatisch im Maskulinum – der Bürger, Forscher, Radfahrer – im Femininum – die Person, Geisel, Waise, Majestät – oder im Neutrum – das Kind, Mitglied, Opfer – bezeichnen Menschen mit einem bestimmten Merkmal. Alle sind dabei „mitgemeint“, Frauen, Männer und Non-Binäre gleichermaßen. „Christen“ sind alle, die sich zum christlichen Glauben bekennen, „Italiener“ ist jeder Mensch mit italienischer Staatsangehörigkeit, „Arzt“ jeder, der berechtigt ist, den Arztberuf auszuüben. Berufe und Titel haben kein biologisches Geschlecht.

Individuelle Merkmale der bezeichneten Personen(-gruppe) wie Geschlecht, Alter, Bildungsstand, Hautfarbe usw. spielen hier keine Rolle; sie bleiben eben „unsichtbar“. Wer diese Funktion und die neutrale Bedeutung allgemeiner Personenbezeichnungen – einschließlich des „generischen Maskulinums“ – leugnet, missachtet die deutsche Grammatik und macht sich zum sprachlichen „Geisterfahrer“. Zitat Ende.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-02

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