Ernährungssicherheit wird angestrebt

Roots-Projekt möchte Namibia durch die Landwirtschaft verbessern
Mit den drei Säulen Ernährungssicherheit, Bildung und Manufaktur glaubt das Roots-Projekt in der Nähe von Stampriet, die Ernährungssicherheit in Namibia zu erreichen. Die sogenannte Landwirtschaftsstadt soll nur ein Beispiel sein für das, was in jeder Region erschaffen werden könnte.
Claudia Reiter
Claudia Reiter

Windhoek

Das Roots-Projekt, etwa 60 km südwestlich von Mariental in der Hardap-Region gelegen, möchte Namibia durch die Landwirtschaft verändern und verbessern. „Wir haben drei Säulen, von denen wir glauben, dass sie das Land verändern können: Ernährungssicherheit, Bildung und Manufaktur“, so der Manager Jano Rieckert.

Das Projekt wurde vor sieben Jahren gestartet und die Farm ist 3 200 Hektar groß. Diese wurde in mehrere „Plots“ aufgeteilt - der Viehbestand, der Bewässerungsbereich und die Grundstücke. Der junge Manager (25 Jahre) erklärt: „Ziel ist es, die Menschen zu befähigen, ein Grundstück zu kaufen, auf dem sie ein Hühnergehege oder eine Struktur zur Bewirtschaftung von Erntegut errichten können, wobei wir sie auf dem gesamten Weg begleiten und ihnen das Farmen beibringen.“ Die Motivation hinter dem Projekt sei es, den Menschen zu zeigen, dass alles möglich ist, wenn das Fachwissen und die Kenntnisse zur Verfügung stehen.

Das Projekt bietet ein gemeinschaftliches Leben mit einer nachhaltigen Zukunft. Dieses „landwirtschaftliche Dorf“ basiert auf einem einzigartigen Modell, das unter anderem intensive Viehzucht und Dauerkulturen mit einer landwirtschaftlichen Oberstufe (sowie in der nahen Zukunft ein College) für die Ausbildung in Ernährungssicherheit, einem Rentnerdorf und einem Supermarkt kombiniert. Die Vision ist es, in jeder der 14 Regionen Namibias eine solche „Landwirtschaftsstadt“ zu errichten, das umliegende Land damit zu versorgen und dadurch exponentiell so zu wachsen, dass Produkte auf den internationalen Markt exportiert werden können.

Auch der namibische Präsident Hage Geingob und weitere Minister sollen das Projekt bereits besucht haben.

Die Farm

Auf der Farm werden zurzeit Tomaten, Gurken, Paprika, Rote Beete, Knoblauch, Chilis, Pfirsiche, Äpfel, Trauben und Pekannüsse angepflanzt. Auch Schafe, Geflügel und Schweine werden dort gehalten und verarbeitet.

Die Apfelbaumplantage ist Namibias erste und einzige kommerzielle Apfelplantage. Sie verfügt über 3 000 Bäume pro Hektar auf insgesamt 9,2 Hektar. Ende des nächsten Jahres sollen weitere 10 Hektar für Äpfel hinzukommen. Sobald 20 Hektar bepflanzt sind und die Bäume in voller Produktion sind, wird laut Rieckert mit einer Ernte von 40 bis 50 Tonnen pro Hektar gerechnet.

„Die Apfelsorte Afri-Range wurden in Laboratorien „entwickelt“, um einen geringeren Bedarf an Kälteeinheiten zu haben. Beispiel: „Ein normaler Apfel an dem Westkap benötigt etwa 120 Kälteeinheiten pro Jahr, während diese Äpfel nur 60 Kälteeinheiten pro Jahr benötigen. Eine Kälteeinheit ist definiert als 4 Stunden unter 8 Grad“, so Rieckert.

Laut ihm wäre es ideal, wenn alle verschiedenen Klassen von Äpfeln (A, B und C Grades) verwendet werden könnten. A-Klassen gehen an Geschäfte, wobei B und C für das Pressen verwendet werden. Roots ist damit beschäftigt, eine Verarbeitungsanlage einzurichten, in der Aperitifs und Apfelwein hergestellt werden können.

Auch die Weintrauben werden vor Ort unter anderem zu Rosinen, Wein, Gin und Brandy verarbeitet. Aus den Chilis werden teilweise scharfe Soßen gemacht.

In den riesigen Hühnergehegen können teils bis zu 32 000 Geflügeltiere gehalten werden. Laut Rieckert werden Küken binnen 35 Tagen ein Gewicht von 1,4 kg erreichen, welches das ideale Gewicht zum Schlachten sei.

Auf die Frage, warum die Hühner nicht im Freien gehalten werden, erklärt er: „Aus wirtschaftlicher Sicht macht das keinen Sinn. Es wird nicht so erschwinglich sein und die Produktion wird auch geringer sein. Das Ziel, Namibia zu ernähren, ist es, eine möglichst hohe Produktion zu erreichen.“

Ein neues und größeres Hühnerschlachthaus ist derzeit ebenfalls im Bau. Laut Rieckert werden in dem ersten, etwas kleineren Haus, täglich bis zu 2 000 Hühner geschlachtet. In dem neuen sollen 5 000 bis zu 10 000 der Tiere jeden Tag geschlachtet und verarbeitet werden.

Zwecks der Schafhaltung wurden die Merinoschafe ausgewählt, da diese Rasse ein optimales Gleichgewicht zwischen der Woll- und Fleischproduktion mit einem sehr guten Ablammverhalten biete.

Zu den zukünftigen Produkten der Farm sollen unter anderem Pilze, Stachelbeeren, Kaninchen, Krokodile, Eierproduktion, Welse, Kräuter, Moringabäume, Blumen und Holzkohle gehören.

Grundstücke

Jedes Plot/Grundstück ist etwa 10 Hektar groß, und die Grundstückeigentümer haben die Möglichkeit, die folgende Infrastruktur hinzuzufügen: Ein neu erbautes Farmhaus, ein Hühnergehege, Dauerkulturen/Bäume, ein Gewächshaus, einen Wasseranschluss sowie eine Solarstromanlage.

„Wenn jemand ein Grundstück besitzt, aber nicht dort wohnt, bewirtschaften wir es gegen eine Verwaltungsgebühr für ihn. Das Produkt, das von den Plots geerntet wird, wird von Roots gekauft, und wir übernehmen die Herstellung“, erklärt Rieckert.

Auch die ältere Generation kann sich ein Plätzchen in dem Rentnerdorf von Roots erwerben. Es gibt ein medizinisches Zentrum, welches unter anderem über einen Physiotherapeuten, eine Vollzeitkrankenschwester, einen Arzt sowie eine Apotheke verfügt.

Schule und College

Auf Roots gibt es auch eine Schule – Roots Gymnasium ist eine private Grundschule, bei der dem internationalen Cambridge-Lehrplan gefolgt wird. Zurzeit besuchen 120 Schüler die Schule. Im nächsten Jahr sollen es 175 Schüler sein und im Jahr darauf 350. Ein Schülerheim ist auch bereits vor Ort. Laut Rieckert wird bald eine Oberstufe folgen.

Zu den normalen Studienfächern gehören auch die Landwirtschaft, Tourismus/Gastgewerbe, Design und Technologie und Robotik.

Derzeit wird der Rasen eines Rugbyfeldes angepflanzt. Ferner sollen noch ein Hockeyfeld sowie ein Netzballfeld mit einem Dach dazukommen.

Das College soll 2024 eröffnet werden. Dies wird jedoch nur ein landwirtschaftliches College sein. „Es können sich Schüler aus allen Schulen bewerben, nicht nur die Schüler aus unserer Schule“, erklärt Rieckert.

Die Vision des Roots Agricultural College ist eine doppelte. Einerseits wird es in Zusammenarbeit mit der Universität Stellenbosch das Forschungszentrum für globale Erwärmung und Klimawandel sein. Dieses Forschungszentrum soll internationalen Forschungspartnern die Möglichkeit bieten, in einem Land zu forschen, das für die Erforschung des Klimawandels ideal gelegen ist.

Andererseits soll das College junge Menschen darin ausbilden, die Präzisionslandwirtschaft und neue Technologien zu nutzen, um durch Landwirtschaft und Bildung Ernährungssicherheit, neue Beschäftigungsmöglichkeiten und langfristige Nachhaltigkeit zu schaffen.

Die Lodge

Zwecks des Agrotourismus kommt hier die !Kahruhase Lodge ins Spiel. Die Lodge hat zurzeit vier Bungalows und vier Campingplätze. Für die Zukunft ist eine Erweiterung auf 20 Bungalows geplant.

In der Zukunft sollen zu den angebotenen Aktivitäten unter anderem ein Besuch bei den Apfelplantagen, Kaffeerösten (Importierte Kaffeebohnen) oder die Herstellung von Käse gehören.

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Allgemeine Zeitung 2024-04-26

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