Shell beendet Ölexploration
400 Mio. US$ Verlust – NamCor wurde nicht offiziell informiert
Für viele unerwartet schreibt der internationale Öl- und Gas-Gigant Shell seine in namibischen Gewässern investierten Ressourcen zur Ölexploration ab und beendet somit seine Aktivität in dem Gebiet. Das wurde in den internationalen Medien bekannt gegeben.
Von Brigitte Weidlich
WINDHOEK
Internationale Medien wussten und berichteten es zuerst: Der Öl-Gigant Shell zieht sich aus Namibia zurück: sogar Südafrikas „Daily Maverick“ berichtete darüber online kurz nach Mitternacht gestern früh. In Namibia sickerte die Meldung der Nachrichtenagentur Reuters erst am Vormittag durch. Die seit 2022, vor der namibischen Küste entdeckten Ölfunde sind nun „kommerziell nicht mehr rentabel“. Shell wird rund 400 Mio. US-Dollar Unkosten für die Exploration und Ölentdeckung vor der Küste Namibias abschreiben, da sie es für kommerziell unrentabel halten. Das ist ein schwerer Schlag für Namibias Traum, Rohölproduzent zu werden.
Shell hatte am späten Mittwoch in einer Handelsmitteilung im Vorfeld der Veröffentlichung seiner Bilanz für das vierte Quartal 2024 am 30. Januar, angekündigt dass es mit einer Explorationsabschreibung von rund 400 Mio. US$ rechnet, ohne jedoch Einzelheiten zu nennen. Shell teilte Reuters dann auf Anfrage mit, dass die entdeckten Öl- und Gasressourcen in Namibias Offshore-Block für die Petroleum-Explorationslizenz PEL39 „derzeit nicht für eine kommerzielle Erschließung bestätigt werden können“.
Die staatliche Namibia Petroleum Corporation (NamCor) teilte gestern auf Nachfrage mit , dass „wir als Partner noch keine formelle Kommunikation von Shell betreffs der kommerziellen Rentabilität der PEL39 erhalten haben“. NamCor sei „nicht finanziell exponiert, da Shell alle Unkosten und das Risiko trägt“.
Shell und seine Partner QatarEnergy und NamCor entdeckten 2022 erstmals Kohlenwasserstoffe im Block PEL39 – Jonker-1X – und kurz darauf meldete auch TotalEnergies in einem nahe gelegenen Block Ölvorkommen. Das weltweite Interesse war groß. Shell und QatarEnergy haben je 45 Prozent Anteile und NamCor zehn Prozent in PEL39.
Shell hat seit 2022 neun Testbohrlöcher in dem Offshore-Lizenzblock gebohrt und noch mehr Öl gefunden (Enigma-1 und Graff), sollen aber dabei auf technische und geologische Schwierigkeiten gestoßen sein (AZ berichtete). Der Geschäftsführer von Shell, Wael Sawan, soll schon am 31. Oktober 2024 mitgeteilt haben, dass die Entdeckung in Namibia „sehr herausfordernd“ sei und dass die geringere Durchlässigkeit des Gesteins die Förderung von Öl und Gas erschwere. Es wurde später auch bekannt, dass die seit 2022 in Namibia entdeckten Offshore-Ölvorkommen sehr viel Gas in den Gesteinsschichten haben, was die Rohölförderung erschwert und erheblich verteuert.
WINDHOEK
Internationale Medien wussten und berichteten es zuerst: Der Öl-Gigant Shell zieht sich aus Namibia zurück: sogar Südafrikas „Daily Maverick“ berichtete darüber online kurz nach Mitternacht gestern früh. In Namibia sickerte die Meldung der Nachrichtenagentur Reuters erst am Vormittag durch. Die seit 2022, vor der namibischen Küste entdeckten Ölfunde sind nun „kommerziell nicht mehr rentabel“. Shell wird rund 400 Mio. US-Dollar Unkosten für die Exploration und Ölentdeckung vor der Küste Namibias abschreiben, da sie es für kommerziell unrentabel halten. Das ist ein schwerer Schlag für Namibias Traum, Rohölproduzent zu werden.
Shell hatte am späten Mittwoch in einer Handelsmitteilung im Vorfeld der Veröffentlichung seiner Bilanz für das vierte Quartal 2024 am 30. Januar, angekündigt dass es mit einer Explorationsabschreibung von rund 400 Mio. US$ rechnet, ohne jedoch Einzelheiten zu nennen. Shell teilte Reuters dann auf Anfrage mit, dass die entdeckten Öl- und Gasressourcen in Namibias Offshore-Block für die Petroleum-Explorationslizenz PEL39 „derzeit nicht für eine kommerzielle Erschließung bestätigt werden können“.
Die staatliche Namibia Petroleum Corporation (NamCor) teilte gestern auf Nachfrage mit , dass „wir als Partner noch keine formelle Kommunikation von Shell betreffs der kommerziellen Rentabilität der PEL39 erhalten haben“. NamCor sei „nicht finanziell exponiert, da Shell alle Unkosten und das Risiko trägt“.
Shell und seine Partner QatarEnergy und NamCor entdeckten 2022 erstmals Kohlenwasserstoffe im Block PEL39 – Jonker-1X – und kurz darauf meldete auch TotalEnergies in einem nahe gelegenen Block Ölvorkommen. Das weltweite Interesse war groß. Shell und QatarEnergy haben je 45 Prozent Anteile und NamCor zehn Prozent in PEL39.
Shell hat seit 2022 neun Testbohrlöcher in dem Offshore-Lizenzblock gebohrt und noch mehr Öl gefunden (Enigma-1 und Graff), sollen aber dabei auf technische und geologische Schwierigkeiten gestoßen sein (AZ berichtete). Der Geschäftsführer von Shell, Wael Sawan, soll schon am 31. Oktober 2024 mitgeteilt haben, dass die Entdeckung in Namibia „sehr herausfordernd“ sei und dass die geringere Durchlässigkeit des Gesteins die Förderung von Öl und Gas erschwere. Es wurde später auch bekannt, dass die seit 2022 in Namibia entdeckten Offshore-Ölvorkommen sehr viel Gas in den Gesteinsschichten haben, was die Rohölförderung erschwert und erheblich verteuert.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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