NIDA plant neue Rohrfabrik
Amiblu investiert 400 Mio. N$ in Walvis Bay
Die Namibische Agentur für industrielle Entwicklung (NIDA) und das österreichische Unternehmen Amiblu planen eine Rohrfabrik in Walvis Bay. Das 400-Millionen-N$-Projekt soll 2027 starten und Namibias industrielle Kapazitäten stärken. Eine Delegationsreise sorgt für Diskussionen.
Von Sonja Smith
(Bearbeitet von S.Hecht)
Windhoek
Die namibische Regierung will gemeinsam mit dem österreichischen Unternehmen Amiblu eine Rohrfertigungsanlage in Walvis Bay errichten. Das Projekt hat ein Investitionsvolumen von rund 400 Millionen Namibia-Dollar und soll Namibias industrielle Kapazitäten ausbauen. Partner sind die Namibische Agentur für industrielle Entwicklung (NIDA) und der staatliche Wasserversorger NamWater. Die drei Parteien haben bereits eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterzeichnet.
Amiblu ist auf glasfaserverstärkte Polymerrohre (GRP) spezialisiert und betreibt Fertigungsstätten in Deutschland, Spanien, Polen, Rumänien und Marokko. In Afrika war das Unternehmen unter anderem an einem Großprojekt in Dakar, Senegal, beteiligt.
NIDA stellt für das Vorhaben ein fünf Hektar großes Grundstück in Walvis Bay zur Verfügung. Der Spatenstich ist noch für dieses Jahr geplant, die Produktion soll 2027 starten. „Das ist nicht irgendein Investor“, sagte NIDA-Interimschef Richwell Lukonga. „Amiblu ist seit Jahren international tätig, und wir werden Miteigentümer an diesem Projekt.“
Spanien-Reise für Vorabprüfung
Im Juni reiste eine vierköpfige NIDA-Delegation nach Spanien, um sich mit den Produktionsprozessen bei Amiblu vertraut zu machen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Österreich, betreibt ein Werk in Camarles, Tarragona – dem einzigen Produktionsstandort in Spanien von Amiblu.
Die einwöchige Reise steht in der Kritik, denn sie kostete insgesamt über 420 000 N$. Laut internen Unterlagen erhielten zwei Delegierte jeweils 50 882 N$, zwei weitere 49 282 N$ an Pauschalen bzw. Zulagen. Für internationale Flüge wurden zusätzlich knapp 166 000 N$ ausgegeben. Auch der Zeitpunkt der Reise stieß bei Mitarbeitenden und Beobachtern auf Kritik. Vor allem angesichts anhaltender finanzieller Probleme bei NIDA. Bereits im Juli 2023 traten Mitarbeitende in den Streik und forderten Gehaltserhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen. Sie warfen der Geschäftsführung vor, Mittel für Leitungspersonal zu verwenden, während es bei der Auszahlung von Löhnen zu Verzögerungen komme. Mehrfach kam es Berichten zufolge zu verspäteten Gehaltszahlungen und Unterbrechungen der Stromversorgung in Mitarbeiterunterkünften. Auch die Instandhaltung betrieblicher Infrastruktur sei seit Monaten unzureichend.
Lukonga verteidigte die Reise dennoch als notwendig: „Wir mussten uns selbst ein Bild von der Technologie und den Arbeitsabläufen machen. Das gehört zur Sorgfaltspflicht.“ Berichte über finanzielle Instabilität wies er zurück: „Diese Probleme stammen aus der Zeit vor meinem Amtsantritt. Es gab nie eine Situation, in der wir unsere Dienstleister oder Mitarbeitenden nicht bezahlt haben. Manche wollen einfach, dass dieser Zustand so bleibt.“
Ziel: Produktion ab 2027
Lukonga betonte, das Projekt passe zur Industrialisierungsstrategie des Landes und sei langfristig wirtschaftlich sinnvoll. Es solle neue Arbeitsplätze schaffen und gleichzeitig Dividenden für die staatliche Investitionsagentur generieren. Amiblu werde die vollständige Finanzierung übernehmen – NIDAs Beitrag beschränke sich auf die Bereitstellung des Grundstücks.
(Bearbeitet von S.Hecht)
Windhoek
Die namibische Regierung will gemeinsam mit dem österreichischen Unternehmen Amiblu eine Rohrfertigungsanlage in Walvis Bay errichten. Das Projekt hat ein Investitionsvolumen von rund 400 Millionen Namibia-Dollar und soll Namibias industrielle Kapazitäten ausbauen. Partner sind die Namibische Agentur für industrielle Entwicklung (NIDA) und der staatliche Wasserversorger NamWater. Die drei Parteien haben bereits eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterzeichnet.
Amiblu ist auf glasfaserverstärkte Polymerrohre (GRP) spezialisiert und betreibt Fertigungsstätten in Deutschland, Spanien, Polen, Rumänien und Marokko. In Afrika war das Unternehmen unter anderem an einem Großprojekt in Dakar, Senegal, beteiligt.
NIDA stellt für das Vorhaben ein fünf Hektar großes Grundstück in Walvis Bay zur Verfügung. Der Spatenstich ist noch für dieses Jahr geplant, die Produktion soll 2027 starten. „Das ist nicht irgendein Investor“, sagte NIDA-Interimschef Richwell Lukonga. „Amiblu ist seit Jahren international tätig, und wir werden Miteigentümer an diesem Projekt.“
Spanien-Reise für Vorabprüfung
Im Juni reiste eine vierköpfige NIDA-Delegation nach Spanien, um sich mit den Produktionsprozessen bei Amiblu vertraut zu machen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Österreich, betreibt ein Werk in Camarles, Tarragona – dem einzigen Produktionsstandort in Spanien von Amiblu.
Die einwöchige Reise steht in der Kritik, denn sie kostete insgesamt über 420 000 N$. Laut internen Unterlagen erhielten zwei Delegierte jeweils 50 882 N$, zwei weitere 49 282 N$ an Pauschalen bzw. Zulagen. Für internationale Flüge wurden zusätzlich knapp 166 000 N$ ausgegeben. Auch der Zeitpunkt der Reise stieß bei Mitarbeitenden und Beobachtern auf Kritik. Vor allem angesichts anhaltender finanzieller Probleme bei NIDA. Bereits im Juli 2023 traten Mitarbeitende in den Streik und forderten Gehaltserhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen. Sie warfen der Geschäftsführung vor, Mittel für Leitungspersonal zu verwenden, während es bei der Auszahlung von Löhnen zu Verzögerungen komme. Mehrfach kam es Berichten zufolge zu verspäteten Gehaltszahlungen und Unterbrechungen der Stromversorgung in Mitarbeiterunterkünften. Auch die Instandhaltung betrieblicher Infrastruktur sei seit Monaten unzureichend.
Lukonga verteidigte die Reise dennoch als notwendig: „Wir mussten uns selbst ein Bild von der Technologie und den Arbeitsabläufen machen. Das gehört zur Sorgfaltspflicht.“ Berichte über finanzielle Instabilität wies er zurück: „Diese Probleme stammen aus der Zeit vor meinem Amtsantritt. Es gab nie eine Situation, in der wir unsere Dienstleister oder Mitarbeitenden nicht bezahlt haben. Manche wollen einfach, dass dieser Zustand so bleibt.“
Ziel: Produktion ab 2027
Lukonga betonte, das Projekt passe zur Industrialisierungsstrategie des Landes und sei langfristig wirtschaftlich sinnvoll. Es solle neue Arbeitsplätze schaffen und gleichzeitig Dividenden für die staatliche Investitionsagentur generieren. Amiblu werde die vollständige Finanzierung übernehmen – NIDAs Beitrag beschränke sich auf die Bereitstellung des Grundstücks.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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