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Headsprings beantragt neue Umweltgenehmigungen

Uranexploration an Stampriet-Aquifer noch ausgesetzt – Headsprings will weiter forschen
Headsprings Investments, Tochterfirma von ROSATOM, hat neue Umweltgenehmigungen für acht EPLs an der Stampriet-Aquifer beantragt, was von Farmern scharf kritisiert wird. Die Fortführung von Explorationsarbeiten scheitert weiterhin an ausgesetzten Bohrgenehmigungen durch das Landwirtschaftsministerium.
Von Katharina Moser, Windhoek

Namibische Farmer haben sich mit sogenannten „Public Comments“ gegen die Erneuerung von Umweltunbedenklichkeitszertifikaten für Bohrtätigkeiten am Stampriet-Wasserträger durch das Unternehmen Headsprings Investments gewandt. Diese will acht Umweltzertifikate rund um die Farm Tripoli im Süden Namibias zurückerhalten. Solche Zertifikate sind für drei Jahre gültig und müssen regelmäßig neu beantragt werden. Da das Landwirtschaftsministerium 2021 die Bohrlizenzen für Headsprings zurückzog, die parallel zu den Umweltzertifikaten notwendig sind, kann das Unternehmen auch bei erfolgreicher Erneuerung der Umweltgenehmigungen die Explorationstätigkeiten zunächst nicht fortsetzen.

"Das Gesetz ist sehr klar, dass die Stampriet-Aquifer geschützt werden muss. Eine Fortführung der Aktivitäten von Headsprings ist eine Verletzung dessen und wird Wasser kontaminieren", kritisierte Divan Opperman von der Stampriet Aquifer Uranium Mining Association (SAUMA), die sich für den Schutz der Stampriet-Aquifer einsetzt.

Das Umweltministerium bestätigte den Eingang des Verlängerungsantrags für die Zertifikate, die im August 2025 auslaufen. Er sei im März 2025 eingereicht worden und werde derzeit noch geprüft. „Er ist noch nicht genehmigt worden. In diesem Stadium des Prüfungsverfahrens wäre es verfrüht, vorherzusagen, ob der Antrag verlängert wird oder nicht. Die endgültige Entscheidung wird am Ende des Überprüfungsprozesses getroffen und basiert auf den Daten und Informationen, die während der Überprüfung vorgelegt und überprüft werden“, so das Umweltministerium gegenüber Network Media Hub (NMH). Sie bestätigte auch den Erhalt von einigen schriftlichen Einwänden zu diesem Antrag. „Diese Bedenken und Einwände werden im Rahmen des Verfahrens gemäß den Bestimmungen des Umweltmanagementgesetzes gründlich geprüft und berücksichtigt“, hieß es.

„Headspring Investments hat stets nach den Gesetzen, Regeln und Vorschriften Namibias gearbeitet und wird seine Tätigkeit strikt danach ausrichten“, so Kirill Egorov-Kirillov, Direktor von Headspring, gegenüber NMH. „Wir sind zuversichtlich, dass, sollten wir unsere Explorationsarbeiten (bei denen es sich um Forschungsarbeiten handelt) in Übereinstimmung mit den Empfehlungen des Ständigen Ausschusses für natürliche Ressourcen des Parlaments abschließen dürfen, alle relevanten Interessengruppen ein besseres Verständnis des aktuellen Zustands des Wassers, des Vorkommens von Uran und sogar der Frage haben werden, ob es auf sichere Weise gewonnen werden kann.“

Headspring Investments ist ein in Namibia eingetragenes und tätiges Unternehmen, das vollständig im Besitz von Uranium One ist, welches wiederum gänzlich zu Rosatom gehört, Russlands Staatsunternehmen für Kernenergie und eines der größten Uranproduzenten der Welt.

Der Rechtsrahmen

Wer in Namibia nach Mineralien bohren will, muss zunächst beim Ministerium für Bergbau und Energie exklusive Schürfrechte (EPLs) beantragen, die je drei Jahre gültig sind. Danach muss das Unternehmen Umweltgenehmigungen (ECCs) beim Umweltministerium beantragen. Bei Bohrungen, die in einem Gebiet stattfinden, das ein Wasserschutzgebiet ist, muss zudem das Landwirtschaftsministerium eingeschaltet werden, um Bohrgenehmigungen auszuteilen.

Headspring Investments hatte acht EPLs erhalten, die in den Regionen Omaheke, Leonardville und Hardap liegen. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums führte Headsprings zunächst seit 2012 Bohrungen zur Exploration durch. Dafür hatte es ECCs vom Umweltministerium sowie Bohrgenehmigungen vom Landwirtschaftsministerium erhalten. Die Bohrgenehmigungen betrafen zunächst unedle und seltene Metalle. Nachdem das seit 2007 gültige Moratorium auf die Exploration von Uranexplorationsgenehmigungen 2016 aufgehoben wurde, umfassten die EPLs auch Uranexploration. Bis heute hat das Unternehmen nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums rund 600 Explorationsbohrungen und 36 hydrogeologische Bohrungen auf 39 Farmen durchgeführt. SAUMA sagt allerdings, dass Headsprings Investments mehr Bohrlöcher als von der Genehmigung vorgesehen gebohrt habe.

Bei den Aktivitäten handelt es sich laut Headsprings in Entsprechung der Gesetzeslage bislang allein um Explorationstätigkeiten, die erste von drei Phasen, die hauptsächlich zur Erkundung der Ressourcen dient; die zweite Test- und Pilotphase hat noch nicht begonnen und auch tatsächlicher Abbau in der dritten Phase hat demnach noch nicht stattgefunden.

Die damals vom Landwirtschaftsministerium erteilten Bohrgenehmigungen enthielten Auflagen, die zur Gewährleistung der Sicherheit der Grundwasserressourcen erforderlich waren. Weil sich Headsprings Investments nachweislich nicht an die Auflagen gehalten hatte, waren die Genehmigungen mit Schreiben vom 9. November 2021 zurückgezogen worden. Die Genehmigung 11561 für das Bohren von 19 Bohrlöchern zu Explorationszwecken und die Genehmigung 11562 für das Bohren von 18 Bohrlöchern zu hydrogeologischen Zwecken wurde laut einem Schreiben des Landwirtschaftsministeriums, das NMH vorliegt, aufgehoben, unter anderem weil die für hydrogeologische Untersuchungen vorgesehenen Bohrungen nach dem Muster der In-Situ-Laugentechnik gebohrt und Bohrlöcher in der Kalahari-Aquifer zu tief gebohrt worden seien.

Exploration seit vier Jahren gestoppt

In den betreffenden 37 Bohrlöchern darf also in Ermangelung einer Bohrgenehmigung nicht mehr gebohrt werden. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums gegenüber der Nationalversammlung im Februar 2024 hat es seit dem Entzug der Bohrgenehmigungen keine Bohrungen durch Headsprings mehr gegeben. Ende 2023 versuchte Headsprings laut SAUMA, Bohrgenehmigungen für 250 neue Bohrlöcher zu erhalten, was jedoch am Landwirtschaftsministerium scheiterte. Inzwischen wird das Landwirtschaftsministerium von Ministerin Inge Zamwaani angeführt, die auf Mac-Albert Hengari folgte, der nur wenige Wochen im Amt war. Kritiker wiesen darauf hin, dass der Director of Operations von Headsprings dessen Bruder Aldo Hengari ist. Das bestätigte letzterer gegenüber NMH, erklärte jedoch auch, dass er als technischer Direktor nur bis zur Ebene des Staatssekretärs mit dem Ministerium in Kontakt stehe.

Hinzukommt, dass der neue Water Resources Management Act, der im August 2023 unter dem damaligen Landwirtschaftsminister Schlettwein in Kraft trat, die Verschmutzung von Grundwasserressourcen explizit verbietet. Naturschützer, Farmer und Wissenschaftler warnen seit Jahren vor den Folgen von Uranabbau durch den In-situ-Laugenprozess auf die Wasserressourcen im südlichen Afrika.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-07-12

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