Fleischerei-Streik vorbei

Windhoek (ks) • Nach einem zweiwöchigen Streik der namibischen Mitarbeiter des internationalen Fleischlieferanten Hartlief konnten sich die Streitparteien auf Lohnerhöhungen einigen. Der Streik begann am 28. Dezember in Folge eingefahrener Vehandlungen über Geld und Arbeitsverhältnisse. 200 Mitarbeiter demonstrierten offen. Mit dabei die namibische Gewerkschaft der Nahrungsmittelarbeiter, welche am vergangen Freitag mit Hartlief eine Übereinstimmung für das Geschäftsjahr 2022 erlangte, die eine Wiederkehr zum Normalbetrieb für den kommenden Montag festlegte. Alle Mitarbeiter der Tarifeinheit blicken auf eine Lohnerhöhung von 770 N$ im Monat. Eine Summe von 400 N$ wird am 20. Januar rückwirkend für die vergangenen sechs Monate ausgezahlt. Eine wöchentliche Leistungsprämie wurde gestrichen und durch eine feste Lohnerhöhung von 200 N$ ersetzt. Ebenso wird die monatliche Fleischpauschale von 170 N$ nun dem Verwendungszweck entbunden auf den Lohn dazugerechnet. Rentenbeiträge werden auf 11% gleichgeschaltet, zuvor gab es Diskrepanzen unter den Mitarbeitern. Zukünftig sollen alle Geldgespräche Prozentsätze nutzen und nicht feste Beträge behandeln. Ganz zufrieden ist die Gewerkschaft allerdings nicht. Hartlief blieb bei dem Thema Wohngeld hart. Der Großteil der Firma erhält monatlich 1 770 N$, etwa 70 ehemalige Mitarbeiter der Windhoek Schlachterei jedoch nur 500 N$. Diese Ungleichheit sorgte vor dem Streik für hitzige Diskussionen und hinterlässt nun einen bitteren Beigeschmack. Darüber soll jedoch im April noch einmal gesondert diskutiert werden. Außerdem wird für das Geschäftsjahr 2022 kein 13. Gehalt garantiert, welches bisher bei außerordentlicher Leistung ausgezahlt wurde. Zukünftig wird anhand der gesamten Betriebsleistung über das 13. Gehalt entschieden. Dennoch soll ein neues Bonussystem, welches die Leistung eines Einzelnen belohnt, in Kooperation mit den Mitarbeitern neu ausgehandelt werden. Rundum herrscht relative Freude über die Neuerungen.