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Elon Musk, Tech-Milliardär, spricht auf der Conservative Political Action Conference. Foto: Jose Luis Magana, AP
Elon Musk, Tech-Milliardär, spricht auf der Conservative Political Action Conference. Foto: Jose Luis Magana, AP

Elons Rückzug

Musk will wieder mehr Tesla-Chef statt sein
Der Stern von Elon Musk in Washington sinkt, Tesla verkauft weniger Autos. Jetzt besinnt sich der Tech-Milliardär wieder auf die Rolle als Firmenchef - und verspricht Millionen selbstfahrender Teslas.
dpa
Von Andrej Sokolow, dpa

Austin

Tech-Milliardär Elon Musk leitet den Rückzug aus Washington ein. Ab Mai werde er „erheblich“ weniger Zeit als Kostensenker von Präsident Donald Trump im Regierungsapparat verbringen, sagte der Tesla-Chef. Stattdessen werde er sich wieder mehr um die Belange des Elektroauto-Herstellers kümmern. Tesla meldete zuvor einen Umsatzrückgang und einen Gewinneinbruch für das vergangene Quartal.



Ganz aus der Umlaufbahn des US-Präsidenten will Musk aber nicht verschwinden. Er wolle sich weiterhin an einem bis zwei Tagen pro Woche mit Regierungsaufgaben beschäftigen - jedenfalls so lange Trump das möchte. Ansonsten würden Verschwendung und Betrug, die unter seiner Mitwirkung eingedämmt worden seien, wieder zurückkommen, behauptete Musk.



Geldgeber von Trump

Musk wurde im vergangenen Jahr zu einem engen Verbündeten von Trump, dem er mehr als 250 Millionen Dollar für den Wahlkampf ums Weiße Haus spendete. Als Präsident beauftragte Trump ihn mit der Senkung der Regierungsausgaben. Die politischen Aktivitäten und rechten Positionen machten Musk unpopulärer - und das schlug auch auf Tesla durch.



Analyst Dan Ives von Wedbush Securities, der sich lange sehr optimistisch über die Zukunft von Tesla äußerte, schätzt, dass der Schaden für die Marke durch Musks Aktionen die Tesla-Nachfrage dauerhaft um 15 bis 20 Prozent drücken könnte. In einer Umfrage des US-Wirtschaftssenders CNBC äußerten sich rund 50 Prozent negativ über Musk - und mehr als 47 Prozent hatten auch eine negative Einstellung zu Tesla. Im ersten Quartal sanken Teslas Auslieferungen um 13 Prozent.



Selbstfahrend in die Zukunft

Musk verkündet aber, selbstfahrende Autos würden die Zukunft von Tesla sichern. Ende Juni soll ein Robotaxi-Dienst im texanischen Austin starten. Zunächst sollen dafür 10 bis 20 Fahrzeuge des Kompakt-SUV Model Y eingesetzt werden - die Produktion eines Tesla-Robotaxis ohne Lenkrad und Pedale ist erst für 2026 angekündigt. Im Fall von Problemen will Tesla zu Fernsteuerung greifen.



Musk Position ist, dass sehr viele Tesla-Fahrzeuge bereits alles Nötige an Bord haben, um ein selbstfahrendes Auto zu sein. Man wolle die Funktion zum autonomen Fahren in mehreren US-Städten noch in diesem Jahr auch für Privatleute freischalten. Dann werde man sich dort schlafend zum Zielort fahren lassen können, sagte er. Das hatte Musk bereits 2017 binnen zwei Jahren in Aussicht gestellt.



Branchenexperten und Konkurrenten äußern seit Jahren große Zweifel an Musks Versprechen selbstfahrender Autos. Einer der Gründe: Musk beharrt darauf, das nur mit Kameras und KI-Software erreichen zu können, ohne die teureren Laser-Radare, auf die Rivalen wie die Google-Schwesterfirma Waymo setzen. Musks Ansatz ist deutlich günstiger, Kritiker warnen jedoch, dass Kameras allein nicht ausreichend Sicherheit böten. Andere Hersteller lehnen es kategorisch ab, autonome Autos nur mit Kameras auf die Straße zu schicken.



Das Dilemma für Waymo: Die fahrerlosen Robotaxis der Firma sind zwar erfolgreich in mehreren Städten unterwegs, die hohen Kosten der Fahrzeuge bedeuten aber, dass es schwieriger ist, damit Geld zu verdienen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-05-15

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