Wildzählung im Canyon
Wichtige Erkenntnisse zur Gesundheit des Ökosystems
Mit Klemmbrettern und Karten in der Hand machten sich am vergangenen Wochenende rund 60 Naturfreunde – darunter Gäste, Gondwana-Mitarbeiter und Naturschutzpartner – auf den Weg, um an der 23. Wildzählung im Gondwana Canyon Park teilzunehmen. Vor der beeindruckenden Kulisse des Fish River Canyons sammelten die Teilnehmer am frühen Morgen wichtige Daten über die Tierwelt des Parks.
Claudia Reiter
Windhoek
Die Zählung, die ein Gebiet von rund 116 000 Hektar umfasst, dient laut Gondwana dabei weit mehr als nur der bloßen Erfassung von Antilopen und Zebras. Sie ist ein zentrales Instrument zur Beurteilung der Gesundheit des gesamten Ökosystems und zur Beobachtung langfristiger Veränderungen im Wildtierbestand.
Mehr als bloße Zahlen
Die jährliche Wildzählung liefert wichtige Erkenntnisse über Bestandsentwicklungen und Wanderbewegungen der Tiere. Diese Daten helfen bei Managemententscheidungen, etwa um eine Überpopulation und damit verbundenes Überweiden sowie Bodenerosion zu verhindern. Gleichzeitig zeigt die Zählung auf, welche Lebensräume von den Tieren bevorzugt werden – ein entscheidender Faktor, vor allem nach guten Regenzeiten.
Die Teams waren entlang acht festen Routen im Park unterwegs und hielten bei konstantem Tempo sämtliche Sichtungen fest. Dabei wurden nicht nur die Arten und deren Anzahl notiert, sondern auch Altersklassen und besondere Beobachtungen wie Verletzungen erfasst. Die Daten werden anschließend in eine Online-Datenbank eingespeist und ausgewertet.
Ergebnisse spiegeln natürliche Entwicklungen wider
Auf den ersten Blick wirken die diesjährigen Ergebnisse besorgniserregend: Bei einigen Arten wurden deutliche Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Doch Gondwana Collections Umwelt- und Sozialmanager Quinton Hartung erklärt, dass dies kein Grund zur Beunruhigung sei. Vielmehr seien die Zahlen ein Zeichen für eine gesunde Verteilung der Tiere.
„Wir hatten in diesem Jahr gute Regenfälle, sodass die Tiere weit verstreut im Park und auch auf benachbarten Gebieten unterwegs sind, die ebenfalls von den Niederschlägen profitiert haben“, so Hartung.
Gerade in trockenen Regionen wie Südnamibia verteilen sich Tiere nach guten Regenjahren weitläufig, da sie nicht mehr auf Wasserstellen angewiesen sind. Niedrigere Sichtungen im Park seien daher kein Grund zur Sorge, sondern ein Hinweis darauf, dass die Tiere Zugang zu ausreichend natürlichen Ressourcen haben.
Einige der wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
Bei der diesjährigen Zählung wurden insgesamt 106 Bergzebras gesichtet – deutlich weniger als im Vorjahr, als noch 373 Tiere registriert wurden. Das entspricht einem Rückgang von rund 35 Prozent.
Auch bei den Straußen gab es einen deutlichen Rückgang. Während 2024 noch 30 Strauße gezählt wurden, waren es diesmal lediglich 14 – ein Minus von 53 Prozent.
Die Zahl der Kudus fiel sogar noch stärker: In diesem Jahr wurden nur 21 Tiere erfasst, verglichen mit 58 im Vorjahr. Das entspricht einem Rückgang von 64 Prozent.
Springböcke wurden am häufigsten gesichtet. Allerdings sank auch hier die Zahl von 333 im Jahr 2024 auf 242 in diesem Jahr, was einem Minus von 27 Prozent entspricht.
Ähnlich sieht es beim Oryx aus: 171 Tiere wurden 2025 gezählt, gegenüber 265 im Vorjahr – ein Rückgang von 35 Prozent.
Langfristiges Engagement für den Naturschutz
Seit 2006 engagiert sich der Gondwana Canyon Park für die Wiederansiedlung einheimischer Wildarten und die Renaturierung des Landes. Ziel ist es, Naturschutz und nachhaltigen Tourismus in Einklang zu bringen.
Dieses Prinzip verfolgt Gondwana auch im weiter nördlich gelegenen Kalahari Park, wo sich die langjährige, vorsichtige Bewirtschaftung des Landes auszahlt. Dort wurden kürzlich 70 Oryx-Antilopen wieder angesiedelt. Insgesamt soll der Bestand auf 120 Tiere wachsen – eine Zahl, die genau auf die Tragfähigkeit des regenerierten Landes abgestimmt wurde.
Mitmachen erwünscht
Wer sich selbst einmal aktiv am Naturschutz beteiligen möchte, kann vom 18. bis 20. Juli an der Wildzählung im Kalahari Park teilnehmen. Veranstaltungsort ist die Kalahari Anib Lodge. Anmeldungen sind per E-Mail möglich: [email protected].
Windhoek
Die Zählung, die ein Gebiet von rund 116 000 Hektar umfasst, dient laut Gondwana dabei weit mehr als nur der bloßen Erfassung von Antilopen und Zebras. Sie ist ein zentrales Instrument zur Beurteilung der Gesundheit des gesamten Ökosystems und zur Beobachtung langfristiger Veränderungen im Wildtierbestand.
Mehr als bloße Zahlen
Die jährliche Wildzählung liefert wichtige Erkenntnisse über Bestandsentwicklungen und Wanderbewegungen der Tiere. Diese Daten helfen bei Managemententscheidungen, etwa um eine Überpopulation und damit verbundenes Überweiden sowie Bodenerosion zu verhindern. Gleichzeitig zeigt die Zählung auf, welche Lebensräume von den Tieren bevorzugt werden – ein entscheidender Faktor, vor allem nach guten Regenzeiten.
Die Teams waren entlang acht festen Routen im Park unterwegs und hielten bei konstantem Tempo sämtliche Sichtungen fest. Dabei wurden nicht nur die Arten und deren Anzahl notiert, sondern auch Altersklassen und besondere Beobachtungen wie Verletzungen erfasst. Die Daten werden anschließend in eine Online-Datenbank eingespeist und ausgewertet.
Ergebnisse spiegeln natürliche Entwicklungen wider
Auf den ersten Blick wirken die diesjährigen Ergebnisse besorgniserregend: Bei einigen Arten wurden deutliche Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Doch Gondwana Collections Umwelt- und Sozialmanager Quinton Hartung erklärt, dass dies kein Grund zur Beunruhigung sei. Vielmehr seien die Zahlen ein Zeichen für eine gesunde Verteilung der Tiere.
„Wir hatten in diesem Jahr gute Regenfälle, sodass die Tiere weit verstreut im Park und auch auf benachbarten Gebieten unterwegs sind, die ebenfalls von den Niederschlägen profitiert haben“, so Hartung.
Gerade in trockenen Regionen wie Südnamibia verteilen sich Tiere nach guten Regenjahren weitläufig, da sie nicht mehr auf Wasserstellen angewiesen sind. Niedrigere Sichtungen im Park seien daher kein Grund zur Sorge, sondern ein Hinweis darauf, dass die Tiere Zugang zu ausreichend natürlichen Ressourcen haben.
Einige der wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
Bei der diesjährigen Zählung wurden insgesamt 106 Bergzebras gesichtet – deutlich weniger als im Vorjahr, als noch 373 Tiere registriert wurden. Das entspricht einem Rückgang von rund 35 Prozent.
Auch bei den Straußen gab es einen deutlichen Rückgang. Während 2024 noch 30 Strauße gezählt wurden, waren es diesmal lediglich 14 – ein Minus von 53 Prozent.
Die Zahl der Kudus fiel sogar noch stärker: In diesem Jahr wurden nur 21 Tiere erfasst, verglichen mit 58 im Vorjahr. Das entspricht einem Rückgang von 64 Prozent.
Springböcke wurden am häufigsten gesichtet. Allerdings sank auch hier die Zahl von 333 im Jahr 2024 auf 242 in diesem Jahr, was einem Minus von 27 Prozent entspricht.
Ähnlich sieht es beim Oryx aus: 171 Tiere wurden 2025 gezählt, gegenüber 265 im Vorjahr – ein Rückgang von 35 Prozent.
Langfristiges Engagement für den Naturschutz
Seit 2006 engagiert sich der Gondwana Canyon Park für die Wiederansiedlung einheimischer Wildarten und die Renaturierung des Landes. Ziel ist es, Naturschutz und nachhaltigen Tourismus in Einklang zu bringen.
Dieses Prinzip verfolgt Gondwana auch im weiter nördlich gelegenen Kalahari Park, wo sich die langjährige, vorsichtige Bewirtschaftung des Landes auszahlt. Dort wurden kürzlich 70 Oryx-Antilopen wieder angesiedelt. Insgesamt soll der Bestand auf 120 Tiere wachsen – eine Zahl, die genau auf die Tragfähigkeit des regenerierten Landes abgestimmt wurde.
Mitmachen erwünscht
Wer sich selbst einmal aktiv am Naturschutz beteiligen möchte, kann vom 18. bis 20. Juli an der Wildzählung im Kalahari Park teilnehmen. Veranstaltungsort ist die Kalahari Anib Lodge. Anmeldungen sind per E-Mail möglich: [email protected].
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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