1.3 Andreas Mawano at KAWE (ReconAfrica) 5 (front gate)
1.3 Andreas Mawano at KAWE (ReconAfrica) 5 (front gate)

Steinke führt ReconAfrica an

Ölexplorationsunternehmen will bis zu sechs weitere Bohrlöcher schlagen
Der umstrittene amerikanische Unternehmer Craig Steinke führt jetzt den Aufsichtsrat von ReconAfrica an. Erneut werden Erfolge bei der seismischen Vermessung verkündet ehe die entscheidende Analyse des Projektes vorliegt. ReconAfrica zeigt sich davon überzeugt zwischen drei und sechs weitere Bohrlöcher schlagen zu dürfen.
Von Frank Steffen, Windhoek
Von Frank Steffen, Windhoek

Immer wieder war die kanadische Gas- und Ölexplorationsgesellschaft Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) und vor allem auch der Amerikaner Craig Steinke kritisiert worden, weil Steinke sich als Unternehmensgründer und maßgeblicher Aktionär im Hintergrund hielt, während er um sich ein Team von Leuten scharte, von denen einige in der Vergangenheit sogar mit dem Gesetz in Konflikt gekommen waren. Steinke hat sich jetzt als Ausführender Vorsitzender in den Aufsichtsrat aufnehmen lassen.

In einer Presseerklärung vom 20. Januar 2022 gab ReconAfrica bekannt: „Wir geben die Anstellung von zwei neuen Direktoren bekannt, Craig Steinke und Dr. Joseph Davis.“ Danach preist die ReconAfrica das abgeschlossene 2D-Seismik-Projekt im Kavango-Becken an: „Die seismischen Vermessungen sind unlängst mit exzellenten Ergebnissen erfolgreich abgeschlossen worden. Eine vorläufige Analyse steht kurz vor dem Abschluss und können wir uns auf weitere drei bis sechs Explorations-Bohrvorhaben einrichten.“

ReconAfrica scheint sich erneut nicht an Namibias Gesetzgebung halten zu wollen, denn es versichert Investoren, dass es mit den neuen Erkenntnissen seine bestehende Umweltverträglichkeitsprüfung (EIA) aktualisieren wird und fest damit rechnet, demnächst entsprechende Genehmigungen vom Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT) zu erhalten. Wie das möglich sein soll, wenn (a) die bestehende EIA als unvollständig angeprangert wird und (b) die Genehmigungen für die Nutzung des Grund und Bodens noch erst in den Kommunalgebieten eingeholt werden muss, das ist bisher nicht klar.

Argumente zählen nicht

In Südafrika hat das Ölexplorationsunternehmen Shell eine herbe Niederlage im Obergericht hinnehmen müssen, als es unlängst seismischen Aufnahmen entlang des Schutzgebiets Wild Coast infolge eines Gerichtsbefehles hatte einstellen müssen. In Namibia scheinen die Argumente, die im südlichen Nachbarland zu diesem richtungsweisenden Urteil geführt hatten, nicht zu zählen. Nachdem Namibia im Rahmen der internationalen UN-Umweltschutzbestimmungen aufgefordert worden war, alle Gas- und Ölexploration einzustellen, bis eine ordentliche und unabhängige Umweltversträglichkeitsprüfung ausgeführt worden ist, scheint die Regierung trotzdem dem großen Traum eines Ölfunds nachzuhängen.

Laut Fachkräften aus der Ölindustrie war ReconAfrica die Exploration in den Hegegebieten bei Kawe und Mbambi (in der Kavango-Region) auf sehr unkonventionelle Weise angegangen, indem sie wild drauflos bohrten. Dies war ohne eine seismische Vermessung geschehen, die normalerweise vorgenommen wird, damit überhaupt ein möglicher Standort von Vorkommen geologisch exakter berechnet werden kann (AZ berichtete). Insbesondere die von den Medien wiederholt angeprangerte Umweltverträglichkeitsstudie erwies sich während der öffentlichen Anhörungen des Ständigen Parlamentarischen Ausschusses für Natürliche Ressourcen als ausgemachte Farce.

Erstens hatte ReconAfrica die öffentlichen Anhörungen weder ordentlich und den bestehenden gesetzlichen Vorlagen in Namibia noch der internationalen Norm entsprechend vorgenommen und zweitens hatte es sämtliche namibischen Bestimmungen hinsichtlich des Schlagens von Bohrlöchern weitgehend ignoriert oder war sie scheinbar wissentlich umgangen – ob für Wasser oder für die Explorationsbohrungen selbst. Ferner hatte es sämtliche Vorschriften für die Besetzung und Nutzung des Landes ignoriert beziehungsweise sich erst dann um Genehmigungen gekümmert, wenn die Nichteinhaltung der Vorschriften aufflog.

Nicht nur die Exploration war von diesen Mängeln belastet sondern auch die seismischen Vermessungen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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