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Das Eisbärenweibchen Nuka spielt mit seinem Jungen im Sand des Eisbärengeheges im Karlsruher Zoo. Foto: Timo Deible, Zoo Karlsruhe/dpa
Das Eisbärenweibchen Nuka spielt mit seinem Jungen im Sand des Eisbärengeheges im Karlsruher Zoo. Foto: Timo Deible, Zoo Karlsruhe/dpa

Groß gegen Klein

Zu Hause im Zoo Karlsruhe beim kleinen Eisbären
Wie muss das Gehege für einen jungen Eisbären aussehen? Diese Frage stellte sich zuletzt im Karlsruher Zoo. Tierschützer zweifeln daran, ob Eisbären überhaupt im Zoo leben sollten.
dpa
Von Sarah Gerbitz, dpa

Karlsruhe

Seit vier Monaten ist der kleine Eisbär nun auf der Welt. Genauer gesagt im Karlsruher Zoo. Dort lebt er zusammen mit seiner Mama Nuka. Von neugierigen Besuchern wurde das Eisbärenbaby bisher abgeschirmt. Am Mittwoch wird der kleine Eisbär für die Zoo-Besucher das erste Mal zu sehen sein.

So Angenehm wie möglich

Der Zoo versucht, es dem Nachwuchs in seiner neuen Umgebung so angenehm wie möglich zu machen. Dafür wurde das Gehege etwas umgestaltet. An den Seiten des Wasserbeckens wurden Holzstämme angebracht. Das hilft dem Eisbärenbaby, falls es mal nicht den richtigen Ausstieg findet. Außerdem wurden neuer Sand und Sägespäne aufgeschüttet. Darin wälzt sich der Kleine schon regelmäßig.

Fühlen sich Eisbären wohl?

Tierschützern zweifeln trotz allem daran, dass Zoos der richtige Ort für Eisbären sein können. Die Tiere leben in freier Wildbahn in der Arktis, also rund um den Nordpol. Ein dickes Fell und eine Fettschicht schützt sie vor eisigen Temperaturen.

Groß gegen Klein

Die Reviere von Eisbären sind riesig, manchmal so groß wie ganz Deutschland. Verglichen damit sind die Gehege in Zoos winzig. Laut Tierschützern haben die Bären nicht genug Platz, um sich natürlich zu bewegen. Auch das Wetter sei häufig zu warm. Die Tierschützer berichten von Eisbären in Zoos, die an Krankheiten leiden und sich unnatürlich verhalten.

Was sagen die Zoos?

Timo Deible vom Karlsruher Zoo hält dagegen: «Tiere wandern keine großen Strecken, weil sie Lust darauf haben, sondern weil sie müssen.» Die Suche nach Nahrung sei der Grund für die langen Wanderungen von Eisbären. In Gegenden mit viel Futter würden sie weniger laufen. Der Zoo-Sprecher sagt: Wichtiger als die Größe des Geheges sei es, die Tiere gut zu beschäftigen. Deshalb verstecken die Zoo-Mitarbeiter zum Beispiel Futter, um die Eisbären zu fordern.

Thema Hitze

Und was ist mit der Wärme? Timo Deible erklärt, dass Eisbären auch mit höheren Temperaturen gut zurechtkämen. Sie könnten selbst entscheiden, ob sie drinnen oder draußen sein möchten. An verschneiten Tagen im Winter blieben sie beispielsweise oft lieber drinnen. Außerdem würde der Zoo ausreichend Schatten, Wasserbecken und kühle Rückzugsorte bieten. Ob Eisbären in Zoos gehalten werden sollten, bleibt eine umstrittene Frage. Doch eines ist klar: Der beste Schutz für Eisbären ist der Erhalt ihres natürlichen Lebensraums.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-04-26

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