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Technische Probleme an Grenzübergängen

Innenminister Kawana: Visumvorgänge noch verbesserungswürdig
Laut dem Innenministerium ist alles für die Umsetzung der neuen Visapolitik zum April bereit. Manche Grenzposten können jedoch aufgrund technischer Schwierigkeiten keine E-Visen bearbeiten. Alternative Übergänge stehen bereit, bedeuten jedoch mehr Zeitaufwand für Touristen.
Iréne-Mari van der Walt
Von Iréne-Mari van der Walt, Windhoek

Nachdem das Innenministerium am Montag eine Liste der Grenzübergänge veröffentlicht hat, die keine elektronischen Visen anbieten, herrscht in der Tourismusbranche große Verwirrung.

Auf Nachfrage erklärte die Sprecherin des Ministeriums, Margaret Kalo, dass an bestimmten Grenzübergängen aufgrund ihrer Lage im Landesinneren keine Visumdienste angeboten würden. „Wenn Sie zum Beispiel am Flughafen Keetmanshoop sind, befinden Sie sich bereits in Namibia – Sie müssen schon über einen anderen Grenzposten eingereist sein, um dorthin zu gelangen“, erklärte sie.

Technische Probleme

Bezüglich der Grenzposten, die zwar an andere Länder grenzen, aber dennoch kein E-Visum bearbeiten können, sagte Kalo, dass das Ministerium vor technischen Herausforderungen stehe. „Auf dem E-Visum befindet sich ein QR-Code, der gescannt werden muss, und es gibt einige Grenzposten, an denen es kein Signal gibt und es daher nicht möglich ist, dort E-Visen zu bearbeiten. Wir raten den Reisenden daher, diese Grenzübergänge nicht zu benutzen, wenn sie mit einem Visum in das Land einreisen müssen“, sagte sie.

Ein Vergleich aller im Staatsanzeiger veröffentlichten Grenz- und Zollstellen mit der Liste des Ministeriums zeigt, dass 16 der 36 Grenz- und Zollstellen in der Lage sind, entweder Visen bei Ankunft auszustellen oder ein E-Visum zu bearbeiten. Elf Grenzstellen können beide Dienste anbieten. Von den 36 Zollstellen befinden sich acht an lokalen Flughäfen. Acht Grenzstellen, die an ein anderes Land grenzen, können keine Visen bearbeiten. Diese Grenzposten sind: Veloorsdrif, Klein Manasse, Mata-Mata, Dobe, Kasika, Singalamwe, Sarusungu und Nkurenkuru.

Alternative Grenzübergänge

Besucher Namibias, die demnach nicht über Velloorsdrif reisen können, können Noordoewer oder Ariamsvlei als alternative Grenzübergänge nutzen. Der Grenzübergang Ariamsvlei ist ca. 330 km (3 Stunden und 30 Minuten Fahrt) von Velloorsdrif entfernt, während der Grenzübergang Noordoewer ca. 340 km (3 Stunden und 21 Minuten Fahrt) von Velloorsdrif entfernt ist.

Als Alternative zum Grenzübergang Dobe kann der etwa 320 km entfernte Grenzübergang Mohembo genutzt werden. Der Grenzübergang Ngoma kann als Alternative zum Grenzübergang Kasika dienen, da die beiden Grenzübergänge etwa eine Autostunde voneinander entfernt sind. Wenn visumpflichtige Besucher über die Grenzposten Sarusungu oder Nkurenkuru nach Namibia einreisen möchten, müssen sie alternativ den Grenzposten Katwitwi benutzen. Der Grenzübergang Katima Mulilo kann als Alternative zum Grenzübergang Singalamwe genutzt werden.

Die mangelnde Kapazität des Grenzübergangs Mata-Mata für die Ausstellung und Bearbeitung von Visen hat angesichts der Beliebtheit des Grenzübergangs bei Besuchern, die über den Kgalagadi-Park nach Namibia einreisen, für Unruhe gesorgt.

Der stellvertretende Vorsitzende der Namibia Tourism Association (Fenata), Delphin Ilunga, meint jedoch, dass dies keine größere Störung darstellen sollte. „Sie können ein Visum an einem anderen Grenzposten wie Noordoewer oder Ariamsvlei erhalten und dann über Mata-Mata einreisen“, erklärt er.

„Natürlich möchten wir, dass so viele Grenzposten wie möglich über die notwendigen Kapazitäten verfügen, aber wir hoffen nun, dass das Ministerium weitere Kapazitäten an den Grenzposten schaffen wird, die es derzeit nicht hat“, sagt Ilunga.

„Alles vorbereitet“

Derweil sagt Innenminister Albert Kawana, dass die Fähigkeit seines Ministeriums, digital eingereichte Unterlagen für Visa sicherzustellen, zwar verbesserungswürdig sei, dass aber alles für die Umsetzung der neuen Visumpolitik, die am 1. April in Kraft treten wird, vorbereitet sei.

Kawana argumentiert, dass der Grundsatz der Gegenseitigkeit in der Visapolitik von größter Bedeutung sei. „Es gibt Länder, in denen unsere Landsleute schlechter behandelt werden als Kriminelle – selbst wenn man ein Visum und einen Nachweis über seinen Wohnsitz hat“, so Kawana. „Der Grundsatz des gegenseitigen Interesses ist sehr wichtig, denn wir behandeln diese Menschen nicht schlecht, wenn sie zu uns kommen. Im Gegenteil, wir haben in unserer Polizei eine Sondereinheit, die sich speziell um die Sicherheit unserer Besucher kümmert“, sagt er.

Zu den Einnahmen aus den Visumzahlungen erklärte Kawana: „Dieses Geld geht direkt auf das Konto der Regierung, welches die Gefahr der Korruption verringert. Diejenigen, die vielleicht daran gewöhnt sind, von diesem Geld Kredite zu bekommen, müssen nicht mehr zur Bank gehen.“

Neue Vorschriften

Besucher aus afrikanischen Ländern, die Namibier nicht von der Visumspflicht befreien, müssen nun 70 U$ (etwa 1 200 N$) für ein Visum bezahlen, Besucher aus Übersee 90 U$ (etwa 1 600 N$).

Die Visen ermöglichen auch die mehrfache Einreise, d. h. Besucher können die Grenze überschreiten und erneut nach Namibia einreisen, wenn das Visum nicht innerhalb dieses Zeitraums abläuft.

Das Visum ist 90 Tage ab Ausstellungsdatum gültig, aber das Ministerium bietet auch Verlängerungen an.

Wer bei der Ankunft ein Visum beantragt, muss folgende Unterlagen vorlegen: einen gültigen Reisepass mit mindestens drei leeren Seiten; ein ausgefülltes Visumantragsformular; Bestätigung der Unterkunft (Hotelreservierung oder Einladungsschreiben); eine Bestätigung über ausreichende finanzielle Mittel; einen Reiseplan; Krankenversicherung; eine vollständige Geburtsurkunde oder die Zustimmung der Eltern, wenn ein Minderjähriger mitreist; und Nachweis über einen genehmigten Visumantrag.

Die Geschäftsführerin des Namibia Investment and Development Promotion Board (NIPDB), Nangula Uaandja, sagte indessen, dass die namibische Tourismusindustrie in der Lage sei, weit mehr als die 14,3 Milliarden N$, die sie derzeit zur Wirtschaft beiträgt, zu erwirtschaften. „Wir wissen auch, dass viele unserer Investoren Menschen sind, die Namibia schon einmal besucht haben und von dem Land fasziniert waren“, sagte sie.

Kommentar

Eugen Schneider Vor 2 Wochen 05 March 2025

Guten Morgen, würde gerne anfragen zu Visa Fragen für europäische Bürger, insbesondere für Deutsche Staatsbürger?

Bernhard Balzer Vor 2 Wochen 05 March 2025

Wenn man die Berichterstattung in der AZ zur neuen Visaregelung und das Chaos der Informationen ob etwas geht oder nicht, keine digitalen Zahlungsmöglichkeiten, keine Lesegeräte für E-Visa und die hohen Kosten der Visa bringt einen zu dem Schluß, Namibia will seinen Tourismus an die Wand fahren. Ein Billigland ist es auch nicht mehr. Da sollte man vielleicht gleich Süd-Afrika buchen.

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