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Das Überraschungsteam wartet

Knorr im Inkognitomodus: Spielmacher fit fürs Viertelfinale
Mehrere Tage bangen die deutschen Handballer um den Gesundheitszustand von Juri Knorr. Zwei Tage vor dem WM-Duell gegen Portugal trifft der Spielmacher in Oslo ein. Seine Anwesenheit erfreut das Team.
dpa
Von E. Dobias und J. Raza, dpa

Oslo

Juri Knorr nahm den Weg durch die Tiefgarage, als er mit einem Tag Verspätung im Team-Hotel der deutschen Handballer in Oslo eintraf. Ohne weiteren Kommentar bestieg der rechtzeitig vor dem WM-Viertelfinale gegen Portugal am heutigen Mittwoch (20.30 Uhr MEZ/ARD) genesene Spielmacher in Begleitung von Teammanager Benjamin Chatton den Fahrstuhl und bezog sein Zimmer im Scandic Fornebu.

Kurz vor seinem Abflug aus Hamburg hatte Knorr grünes Licht für einen Einsatz im Kampf um die erste WM-Medaille seit dem Gold-Coup vor 18 Jahren gegeben. „Die Tage haben mir gutgetan. Mir geht es soweit ganz gut. Wir haben gestern noch einmal einen Bluttest gemacht, die Werte sind in Ordnung. Ich bin für das Viertelfinale bereit, sonst wäre ich nicht hier. Es ist schon verrückt“, sagte Knorr dem „Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag (sh:z).

Die Rückkehr des 24-Jährigen, der die Hauptrundenspiele gegen Italien und Tunesien verpasst und sich stattdessen in der Heimat eingehenden Untersuchungen unterzogen hatte, sorgte auch bei seinen Teamkollegen für Erleichterung. „Jeder weiß, welche Qualitäten Juri hat, dass er im Angriff unser Kopf ist und eine extrem hohe Spielauffassungsgabe hat, gepaart mit individuellen Stärken. Deshalb sind wir super happy, dass er wieder zu uns gestoßen ist“, sagte Rechtsaußen Timo Kastening. Wie fit Knorr nach der unfreiwilligen Krankheitspause ist, bleibt zwar abzuwarten. Aber selbst, wenn es noch nicht für 60 Minuten reicht, ist sein Mitwirken enorm wichtig.

Knorrs Einsatz gegen die starken Südeuropäer stärkt die DHB-Auswahl, die großen Respekt vor dem Gegner hat. Schließlich schalteten die Portugiesen im Turnierverlauf mit dem Olympia-Dritten Spanien, dem EM-Dritten Schweden und Co-Gastgeber Norwegen gleich drei Handball-Großmächte aus. „Wenn man sieht, wen die alles hinter sich gelassen haben, sagt das viel über ihre Qualität aus“, sagte Bundestrainer Alfred Gislason.

Rückraum-Ass Renars Uscins sieht die Portugiesen sogar ein wenig auf den Spuren der deutschen Mannschaft, die bei den Olympischen Spielen überraschend Silber gewann. „Bei denen ist es vielleicht so ähnlich wie bei uns bei Olympia, dass sie einen Flow und die Leichtigkeit haben. Wir sind gewarnt“, sagte Uscins.

Dabei kann neben Knorr zumindest auch Lukas Stutzke wieder mithelfen. Kapitän Johannes Golla rief daher nach der Ankunft in der norwegischen Hauptstadt den WM-Neustart aus: „Der Umzug ist für uns das Zeichen, dass das Turnier jetzt richtig losgeht, weil wir in der K.-o.-Runde angekommen sind.“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-07-17

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