Interne Untersuchung läuft

Von Elizabeth Kheibes(Bearbeitet von S. Noechel)WindhoekFast zwei Monate nach dem tödlichen bewaffneten Raubüberfall auf das Hauptquartier von Namib Desert Diamonds (Namdia) ist es den Behörden angeblich gelungen, Diamanten im Wert von 40,6 Mio. N$ wiederzubeschaffen. Das ist jedoch nur einen Bruchteil der bei dem Raubüberfall gestohlenen Diamanten im Wert von 314,9 Mio. N$. Diamanten im Wert von 274,3 Mio. N$ sind nach wie vor unauffindbar. Die namibische Polizei setzt ihre Ermittlungen fort, und die zwei gefassten Verdächtigen sollen am 23. Mai 2025 vor Gericht erscheinen. Der kühne Überfall, der am 18. Januar 2025 stattfand, schockierte die Nation, als schwer bewaffnete Kriminelle den Namdia-Hauptsitz in Windhoek stürmten, das Sicherheitspersonal überwältigten und mit einer noch nie dagewesenen Menge an Diamanten entkamen. Die gewaltsame Auseinandersetzung endete tragischerweise mit dem Tod von Max Endjala und Francis „Gosh“ Eiseb, einem hochrangigen Sicherheitsbeamten von Namdia. Endjala erlag einer Schusswunde am Kopf. Zum Zeitpunkt seines Todes war Endjala bei der Trustco-Gruppe für interne und forensische Untersuchungen zuständig.Ein grandioser PlanIn dem Online Publikation „The Issue“ berichtete diese kürzlich, dass die Polizei und die alarmierten Sicherheitsunternehmen feststellten, dass die Stromversorgung des Staatsunternehmens (Namdia) unterbrochen wurde, wodurch mehrere Sicherheitsfunktionen im Gebäude außer Kraft gesetzt wurden. „An dem Tag parkte Endjala angeblich sein offizielles Trustco-Fahrzeug bei einem Freund in Windhoek, bevor er das Auto des Freundes nahm, zu den Büros von Trustco fuhr und es dort abstellte. Später ging er zu einer nahegelegenen Tankstelle, wo er von einem Fahrzeug abgeholt wurde, das ihn dann angeblich zu dem Namdia-Gebäde brachte. Berichten zufolge fand die Polizei in Endjalas Auto Gebäude- und Etagenpläne von Namdia sowie Notizen, die angeblich die Durchführung des Überfalls skizzierten,“ berichtete „The Issue“. Die Ermittler gehen davon aus, dass Endjala und ein weiterer Verdächtiger, Sam Shololo (45), auf das Gelände geschmuggelt wurden – in einem Toyota Hilux Bakkie des dritten Verdächtigen, Joel Angula (45) –, wo sie sich über eine Stunde lang versteckt aufhielten.Grünes LichtAngula öffnete irgendwann angeblich dann eine Tür, die den Parkplatz von Namdia mit dem Bürogebäude verbindet, und gab seinen Komplizen ein Zeichen, indem er sich bückte, um seinen Schuh zu richten – dies soll das „grüne Licht“ für seine Komplizen gewesen sein. „The Issue“ berichtete weiter, dass mutmaßliche Aufnahmen der Überwachungskamera Angula und die anderen dabei zeigten, wie sie mit Sprühfarbe einige Kameras verdunkelten, wobei sie jedoch einige übersahen. Das Trio betrat dann den Kontrollraum der Überwachungskameras, um das Sicherheitspersonal zu beobachten, bevor sie die Diamanten-Sortierer fesselten – einer von ihnen wurde mit einer Waffe geschlagen. Anschließend unterbrachen sie die Stromversorgung, wodurch die Sicherheitssysteme deaktiviert wurden und die Arbeiter schutzlos gelassen waren.Die Polizei stellte vier Pistolen sicher – eine gehörte Endjala, eine Shololo und zwei gehörten Namdia. Als Shololo fliehen wollte, wurde er von der Polizei umzingelt, ließ seine Waffe fallen und wurde mit Diamanten im Mund, zwei Pistolen und einer Sprühdose ertappt. Shololo erklärte der Polizei, dass seine beiden Komplizen bereits vom Tatort geflohen seien. Er wurde obendrein mit Schussverletzungen am Gesäß gefunden und festgenommen. In der Zwischenzeit rannte Endjala in einen Serverraum, woraufhin die Polizei Schüsse hörte und das Feuer in Richtung des Serverraums erwiderte.Ein misslungener PlanAngula wurde auf die gleiche Weise gefesselt wie die anderen Opfer – sein Kopf war mit einem Helm bedeckt, sein Mund jedoch nicht geknebelt. Die Polizei entdeckte zudem vier Namdia-Mitarbeiter sowie zwei Diamanteninspektoren des Ministeriums für Bergbau und Energie im ersten Stock des Gebäudes. Wie die Sicherheitskräfte wurden sie mit Kabelbindern gefesselt, ihre Münder geknebelt und Plastiktüten über ihre Köpfe gestülpt. Die Räuber verstreuten angeblich Diamanten über den Parkplatz, um die Behörden in die Irre zu führen – einige wurden in der Nähe einer Stelle gefunden, an der eine Decke über den Elektrozaun gehängt worden war, vermutlich um den Eindruck zu erwecken, dass einige Verdächtige auf diesem Weg geflohen seien. Angula und Shololo befinden sich derzeit in Polizeigewahrsam und sind mit Anklagen wegen Mordes, versuchten Mordes, Raubes sowie Besitzes von unbearbeiteten und ungeschliffenen Diamanten konfrontiert.Die LieferungAm Samstag, den 18. Januar, wurden 512 ungeschliffene Diamanten-Pakete und 29 lose Diamanten angeblich für den Verkauf am folgenden Montag sortiert – unmittelbar bevor der Raub stattfand. Die Steine hatten einen geschätzten Wert von 350 Millionen N$, der größte Diamantenverkauf in Namdias Geschichte. Namdia hingegen behauptet, dass der Wert der geraubten Diamanten nur bei knapp 314,9 Mio. N$ liege.Die Polizei konnte scheinbar nur 59 ungeschliffene Diamanten-Pakete sicherstellen. Ein Teil wurde angeblich in Shololos Mund gefunden, 17 Diamanten-Pakete befanden sich in einem Mülleimer im Kontrollraum der Überwachungskameras, 35 ungeschliffene Diamanten-Pakete lagen verstreut auf dem Parkplatz, 29 lose Diamanten wurden auf dem Boden des Tresorraums im ersten Stock entdeckt, sechs kleinere Diamanten außerhalb des Tresors im ersten Stock und 13 Pakete wurden angeblich in Angulas Haus in Khomasdal sichergestellt.Die Schwesterzeitung der AZ, die „Namibian Sun“ berichtete, dass einige der am Tatort anwesenden Polizisten möglicherweise als Verdächtige in Frage kommen und untersucht würden. In Reaktion darauf erklärte, nach Angaben der stellvertretende Generalinspekteur für Polizei, Elias Mutota, Anfang Februar: „Es gibt keine formelle Beschwerde, die besagt, dass die Polizei an dem Diebstahl der am Tatort gefundenen Diamanten beteiligt war.“ Er betonte auch, dass die Polizei die Möglichkeit untersuchen werde, dass Diamanten verschwunden sind, und die Ermittlungen auf alle Personen ausweiten werde, die am 18. Januar anwesend waren – einschließlich Namdia-Mitarbeitern, Beamte des Bergbauministeriums, private Sicherheitskräfte, Notfallmediziner und auch Schaulustige.Warnung vor SpekulationenWährend die Ermittlungen andauern, hat Namdia die Öffentlichkeit und die Medien dazu aufgerufen, keine unbestätigte Information zu verbreiten. „Fehlinformationen können die Arbeit der Strafverfolgungsbehörden beeinträchtigen und unnötige Panik auslösen,“ warnte die Sprecherin von Namdia Beverley Coussement.Der Namdia-Raub, einer der gewalttätigsten und kostspieligsten in der Geschichte Namibias, bleibt unter intensiver Beobachtung. Während die Behörden weiterhin versuchen, die gestohlenen Diamanten sicherzustellen und alle Täter vor Gericht bringen, hat Namdia den Stakeholdern versichert, dass Transparenz und Rechenschaftspflicht den Wiederherstellungsprozess leiten werden – mit dem klaren Ziel, die wertvollen Diamantressourcen des Landes zu schützen.

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Allgemeine Zeitung 2025-04-22

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