Streit um Nachfolger von Herero-Oberhäuptling Rukoro
Windhoek (km) • Eine Mehrheit der Stammesführer der Ovaherero Traditional Authority (OTA) hat sich gegen die Ernennung von Muthinde Katjiua als Oberhäuptling (paramount chief) der Ovaherero und von Boas Tjingaete als amtierenden Interims-Oberhäuptling (acting paramount chief) ausgesprochen. Das berichtete die Zeitung The Namibian in ihrer gestrigen Ausgabe. Der OTA-Vorsitzende Vipuira Kapuuo bezeichnete die Ernennungen als „irregulär“ und nicht den Prozessen entsprechend. Nachdem Katjiua und Tjingaete am Wochenende ernannt wurden, sollen sie vom Senat der Ovaherero bestätigt und nach Beendigung der Beerdigungsriten für den ehemaligen Chef Vekuii Rukoro gekrönt werden. Kapuuo, der nach der Tradition in der Zwischenzeit der amtierende Oberhäuptling sein soll, sagte, er habe das Ernennungstreffen am Wochenende nicht genehmigt. Es sei auch nur von 28 Häuptlingen und fünf der 17 Kommandos der Roten Flagge besucht worden. Das Statement des Komitees hingegen besagt, dass 129 Delegierte anwesend waren. „Das bedeutet, dass mindestens 74 Delegierte keine autorisierten Mitglieder des Rats der Stammesführer waren. Wir, die Mehrheit des Rates der Stammesführer, erkennen die vermeintliche Ernennung von Mutjinde Katjiua als zukünftigen Oberhäuptling nicht an“, so Kapuuo. Die Kandidaten sollen bei einem Treffen erneut debattiert werden.
Kapuuo ging so weit zu sagen, dass er das Übergangskomitee, das nach Rukoros Tod einberufen wurde, grundsätzlich nicht anerkenne. Er hat außerdem seine Anwälte PD Theron & Associates kontaktiert und will das Obergericht um ein Interdikt ersuchen, dass es verbietet, Beschlüsse des Übergangskomitees vom Wochenende umzusetzen. Die Anwälte sagten außerdem, es sollte keine Korrespondenz von der OTA ausgehen, ohne dass der Rat der Stammesführer diese genehmigt habe. „Jeder, der diese direkte Anweisung missachtet, wird einem Disziplinarverfahren unterstellt.“
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Allgemeine Zeitung
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