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US-Präsident Donald Trump (v.l.n.r), Elon Musk und sein Sohn X Æ A-Xii besuchen einen Mixed Martial Arts-Kampf bei UFC 314 Ultimate Fighting Championship in Miami. Foto: Lynne Sladky, AP
US-Präsident Donald Trump (v.l.n.r), Elon Musk und sein Sohn X Æ A-Xii besuchen einen Mixed Martial Arts-Kampf bei UFC 314 Ultimate Fighting Championship in Miami. Foto: Lynne Sladky, AP

Käfigkampf: Zwist zwischen „verrückten“ Egomanen

Elon Musk und Donald Trump stellten lange ihre angebliche Eintracht zur Schau. Jetzt fetzen sich der Tech-Milliardär und der US-Präsident in aller Öffentlichkeit - und es wird persönlich.
dpa
Der reichste Mann der Welt gegen den Präsidenten des mächtigsten Landes: Die monatelange Allianz von Elon Musk und Donald Trump endet in einer öffentlich ausgetragenen Schlammschlacht. Der Tech-Milliardär ging dabei sogar so weit, Trump die Führungsrolle in der Republikanischen Partei streitig zu machen. Der US-Präsident wiederum drohte damit, Musks Unternehmen Regierungsaufträge zu entziehen - woraufhin der Tech-Milliardär konterte, er werde der US-Weltraumagentur NASA die für sie momentan unverzichtbaren Dragon-Raumkapseln seiner Firma SpaceX vorenthalten.

Der Streit zwischen Musk und Trump entflammte rund um das vom Präsidenten vorangetriebene Steuer- und Haushaltsgesetz. Musk, der sich im Auftrag von Trump bis vor kurzem um eine radikale Senkung der Staatsausgaben kümmern sollte, fordert weitaus stärkere Ausgabenkürzungen. In den vergangenen Tagen verschärfte er nach seinem Rückzug aus Washington die Attacken auf das Gesetz - und damit auch auf Trumps Regierung.

Der 78-Jährige deutete an, dass Musk von geschäftlichen Interessen geleitet werde. Trump bezichtigte Musk sogar „verrückt zu sein“. Der umtriebige Unternehmer ist unter anderem Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla. Trump sagte, Musk habe kein Problem mit dem Gesetz gehabt - bis er erfahren habe, dass auch eine Kürzung milliardenschwerer Subventionen für Elektrofahrzeuge dazugehöre. Der US-Präsident drohte dem Tech-Milliardär mit Entzug von staatlichen Aufträgen. Daraufhin verlor die am Aktienmarkt gehandelte Tesla-Aktie bis zu 17 Prozent, was in Zahlen ausgdrückt rund 200 Milliarden US-Dollar entspricht.

Der 53 Jahre alte Besitzer der reichweitenstarken Online-Plattform X legte Kongressmitgliedern der Republikanischen Partei nahe, sich bei der Abstimmung über das Gesetz auf seine Seite zu schlagen. „Trump hat noch dreieinhalb Jahre als Präsident - und mich wird es noch mehr als 40 Jahre geben“, schrieb er als „Denkanstoß“ für die Parlamentarier auf X, wo er binnen weniger Stunden eine regelrechte Kaskade an Posts absetzte.

Zwar mag es fragwürdig scheinen, dass Musk für sich damit wie selbstverständlich eine Lebenserwartung von mehr als 90 Jahren veranschlagt - doch für Kongressmitglieder sind seine Worte nicht einfach eine leere Drohung. Mit einem geschätzten Vermögen von mehr als 300 Milliarden Dollar ist Musk der mit Abstand reichste Mensch der Welt. Im vergangenen Jahr steckte er über 250 Millionen Dollar in Trumps Wahlkampf, obwohl er früher als Unterstützer der Demokraten galt. Und mit seinem Geldpolster könnte er problemlos Herausforderer finanzieren, die unliebsamen Abgeordneten im Repräsentantenhaus oder Senat das Mandat streitig machen.

Musk machte auch persönlich Wahlkampf für Trump unter anderem im wichtigen Bundesstaat Pennsylvania. Trump sagte nun, er hätte in Pennsylvania auch ohne Musk locker gewonnen - und scheint den Tech-Milliardär damit zusätzlich gegen sich aufgebracht zu haben. „Ohne mich hätte Trump die Wahl verloren“, behauptete Musk bei X. „So eine Undankbarkeit.“

Danach holte Musk zu einer aufsehenerregenden Anschuldigung aus, die er mit dem Satz „Es ist an der Zeit, die wirklich große Bombe zu werfen“ einleitete: Er behauptete, Trumps Name finde sich in Unterlagen zum berüchtigten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. „Das ist der wahre Grund, warum sie nicht veröffentlicht wurden“, schrieb er - und wünschte Trump danach einen „schönen Tag“.

Epstein war 2019 in einer New Yorker Gefängniszelle gestorben. Vize-FBI-Direktor Dan Bongino bekräftigte jüngst, dass der in der amerikanischen High Society bestens vernetzte Finanzier Suizid begangen habe. Trumps Justizministerium hatte im Februar einige Epstein-Unterlagen offengelegt.

Musk nannte keine Belege für seine Behauptung. Fortsetzung dürfte folgen. Das ist durchaus auch die Taktik der Trump schon seit seiner ersten Amtszeit folgt.

Andrej Sokolow, dpa

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-06-22

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