Gründungspräsident Dr. Samuel Nujoma verstorben
Von Network Media Hub (NMH)
Am Samstag, den 8. Februar, um 23:45 Uhr verstarb Namibias Gründungspräsident, Dr. Samuel Shafiishuna, im Alter von 95 Jahren. Seit mehr als einer Woche hatte er in kritischem Zustand in einer Privatklinik in Windhoek gelegen. Mit seinem Tod verliert Afrika seinen letzten noch lebenden Gründungspräsidenten.
Geboren am 12. Mai 1929 in Ongandjera bei Okahao (im damaligen Südwestafrika) wurde Nujoma 1959 zum Vorsitzenden der „Ovamboland People’s Organisation“ (OPO), der Vorgängerorganisation der späteren „South West African People’s Organisation“ (SWAPO). Als führendes Mitglied der OPO organisierte er im Dezember 1959 Proteste gegen die Umsiedlung der einheimischen Bevölkerung aus der „Old Location“ (Aufstand an der „Alten Werft“) nach Katutura in Windhoek und wurde verhaftet.
Noch im Dezember floh der damals 30-jährige Nujoma mit Hilfe des Oberhäuptlings der Ovaherero, Hosea Kutako, über Betschuanaland (Botswana) nach Tanganjika (heute Tansania). Von dort aus führte er den Freiheitskampf gegen die südafrikanische Apartheid-Herrschaft. 1960 wurde er in Abwesenheit zum ersten Präsidenten der SWAPO gewählt.
Der 26. August 1966 gilt als der Beginn des Guerillakriegs gegen die südafrikanischen Behörden im vorunabhängigen Namibia – das war der Tag, als südafrikanische Polizeitruppen bei Omugulugwombashe (bzw. Ongulumbashe) ein Ausbildungslager der „People’s Liberation Army of Namibia“ (PLAN war der Militärflügel der Swapo) angriffen.
Über drei Jahrzehnte lang organisierte er den diplomatischen, politischen und militärischen Widerstand. Im September 1989 kehrte er während der Übergangsphase zu den ersten demokratischen Wahlen unter UN-Aufsicht nach Namibia zurück. Nach Swapos Wahlsieg wurde Nujoma 1990 Namibias erster Präsident und blieb 15 Jahre im Amt. 2007 zog er sich endgültig aus der Parteispitze zurück.
Vermächtnis und Führungsstil
Nujomas Politik der nationalen Versöhnung bewahrte das Land vor Vergeltungsakten nach dem 23-jährigen Unabhängigkeitskampf. Anders als Simbabwes Robert Mugabe setzte er bei der Landreform auf das Prinzip des „willigen Käufers und willigen Verkäufers“, welches weiterhin ein umstrittenes Thema bleibt. Trotz autoritärer Tendenzen galt Namibia unter seiner Führung als eine der stabilsten Demokratien Afrikas.
Sein erstes Kabinett war ethnisch divers und enthielt sowohl junge als auch erfahrene Minister, darunter Otto Herrigel (Finanzen), Hartmut Ruppel (Generalstaatsanwalt) und dem ehemaligen Robben-Island-Insassen, Andimba (Hermann) Toivo ya Toivo (Bergbau).
Sein Vermächtnis bleibt umstritten. So ließ er beispielweise in den 1990er Jahren staatliche Werbung in der Zeitung The Namibian verbieten, was als Angriff auf die Pressefreiheit gewertet wurde. Das Redakteursforum Namibias (EFN) würdigte ihn als Staatsmann, der sich für Einheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einsetzte.
Am Samstag, den 8. Februar, um 23:45 Uhr verstarb Namibias Gründungspräsident, Dr. Samuel Shafiishuna, im Alter von 95 Jahren. Seit mehr als einer Woche hatte er in kritischem Zustand in einer Privatklinik in Windhoek gelegen. Mit seinem Tod verliert Afrika seinen letzten noch lebenden Gründungspräsidenten.
Geboren am 12. Mai 1929 in Ongandjera bei Okahao (im damaligen Südwestafrika) wurde Nujoma 1959 zum Vorsitzenden der „Ovamboland People’s Organisation“ (OPO), der Vorgängerorganisation der späteren „South West African People’s Organisation“ (SWAPO). Als führendes Mitglied der OPO organisierte er im Dezember 1959 Proteste gegen die Umsiedlung der einheimischen Bevölkerung aus der „Old Location“ (Aufstand an der „Alten Werft“) nach Katutura in Windhoek und wurde verhaftet.
Noch im Dezember floh der damals 30-jährige Nujoma mit Hilfe des Oberhäuptlings der Ovaherero, Hosea Kutako, über Betschuanaland (Botswana) nach Tanganjika (heute Tansania). Von dort aus führte er den Freiheitskampf gegen die südafrikanische Apartheid-Herrschaft. 1960 wurde er in Abwesenheit zum ersten Präsidenten der SWAPO gewählt.
Der 26. August 1966 gilt als der Beginn des Guerillakriegs gegen die südafrikanischen Behörden im vorunabhängigen Namibia – das war der Tag, als südafrikanische Polizeitruppen bei Omugulugwombashe (bzw. Ongulumbashe) ein Ausbildungslager der „People’s Liberation Army of Namibia“ (PLAN war der Militärflügel der Swapo) angriffen.
Über drei Jahrzehnte lang organisierte er den diplomatischen, politischen und militärischen Widerstand. Im September 1989 kehrte er während der Übergangsphase zu den ersten demokratischen Wahlen unter UN-Aufsicht nach Namibia zurück. Nach Swapos Wahlsieg wurde Nujoma 1990 Namibias erster Präsident und blieb 15 Jahre im Amt. 2007 zog er sich endgültig aus der Parteispitze zurück.
Vermächtnis und Führungsstil
Nujomas Politik der nationalen Versöhnung bewahrte das Land vor Vergeltungsakten nach dem 23-jährigen Unabhängigkeitskampf. Anders als Simbabwes Robert Mugabe setzte er bei der Landreform auf das Prinzip des „willigen Käufers und willigen Verkäufers“, welches weiterhin ein umstrittenes Thema bleibt. Trotz autoritärer Tendenzen galt Namibia unter seiner Führung als eine der stabilsten Demokratien Afrikas.
Sein erstes Kabinett war ethnisch divers und enthielt sowohl junge als auch erfahrene Minister, darunter Otto Herrigel (Finanzen), Hartmut Ruppel (Generalstaatsanwalt) und dem ehemaligen Robben-Island-Insassen, Andimba (Hermann) Toivo ya Toivo (Bergbau).
Sein Vermächtnis bleibt umstritten. So ließ er beispielweise in den 1990er Jahren staatliche Werbung in der Zeitung The Namibian verbieten, was als Angriff auf die Pressefreiheit gewertet wurde. Das Redakteursforum Namibias (EFN) würdigte ihn als Staatsmann, der sich für Einheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einsetzte.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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