Gewalt an Kindern weiterhin verbreitet
Afrobarometer: Züchtigung und Vernachlässigung in Namibia noch immer ein Problem
Die namibische Regierung muss noch mehr tun, um Kinder vor Gewalt und Vernachlässigung zu schützen. Das liest sich aus einer neuen Studie des Afrobarometer, die zeigt, dass Missbrauch und körperliche Disziplinierung noch immer weit verbreitet sind.
Von Katharina Moser, Windhoek
Obwohl es in Namibia einen umfassenden gesetzlichen Rahmen zum Schutz von Kindern gibt, sind Vernachlässigung, Missbrauch und Gewalt noch immer verbreitet. Zu dem Schluss kommt eine neue Studie des Afrobarometers, die Anfang März veröffentlicht wurde. Demnach sind 58 Prozent der Namibier überzeugt, dass es für Eltern manchmal oder immer gerechtfertigt sei, körperlichen Zwang gegenüber ihren Kindern anzuwenden. 23 Prozent der Befragten aus 2021 gaben an, Gewalt gegenüber Kindern sei „immer“ gerechtfertigt (gegenüber 20 Prozent im Jahr 2017). Nur 42 Prozent waren überzeugt, es sei niemals gerechtfertigt, zwei Prozent weniger als 2017. Stadtbewohner unterstützen körperliche Züchtigung tendenziell eher als die Landbevölkerung. Gleichzeitig ist sie unter armen sowie weniger gebildeten Namibiern am weitesten verbreitet. Jüngere Menschen stehen körperlicher Züchtigung grundsätzlich kritischer gegenüber. Zudem gibt etwa die Hälfte der Namibier an, körperliche Disziplinierung komme in ihren Gemeinschaften regelmäßig vor.
Ein weiteres Problem, das Namibia angehen muss, ist die Vernachlässigung und Missachtung von Kindern. 42 Prozent der Befragten geben an, dass Missbrauch und Vernachlässigung in ihren Gemeinden oft oder sehr oft vorkämen. Etwa die Hälfte sagte zudem, dass Schulkinder oft die Schule nicht besuchten. Die Stadtbevölkerung berichtet tendenziell mehr von Vernachlässigung als die Menschen in ländlichen Gebieten. Die Wahrnehmung von Züchtigung und Vernachlässigung von Kindern ist also tendenziell bei denjenigen Gruppen höher, die in der Stadt leben sowie von Armut betroffen sind.
Auch bei dem Zugang zu Hilfestellen ist in Namibia noch deutlicher Verbesserungsbedarf: Während 85 Prozent der Namibier in fußläufiger Nähe zu einer Schule leben, sind es nur 45 Prozent nahe einer Gesundheitseinrichtung, 40 Prozent nahe einer Polizeistation und 31 Prozent nahe einer Regierungsstelle, bei der Hilfe angefragt werden kann. Nur etwa die Hälfte der Befragten gibt außerdem an, Zugang zu Hilfe für Kinder mit Beeinträchtigung, für missbrauchte oder vernachlässigte Kinder sowie für Kinder oder Erwachsene mit psychischen Problemen zu haben. „Männer und Frauen haben ähnliche Ansichten zu diesen Fragen, ebenso wie Stadt- und Landbewohner. Aber die Verfügbarkeit von Unterstützungsdiensten variiert je nach Bildungsstand und wirtschaftlichem Stand“, so Afrobarometer. Bürger ohne formale Bildung und Bürger mit einem hohen Maß an Armut geben mit geringerer Wahrscheinlichkeit an, dass Unterstützungsdienste für gefährdete Kinder verfügbar sind, als höher gebildete und wohlhabender Namibier. „Die Tatsache, dass eine Mehrheit der Befragten ohne Schulbildung sagt, dass keine Hilfe für behinderte Kinder (56 %) und Menschen mit geistigen oder emotionalen Problemen (61 %) zur Verfügung steht, deutet auf einen Bedarf hin, der in einigen Bereichen nicht erfüllt wird.“
Afrobarometer schließt daraus, dass trotz der Bemühungen der namibischen Regierung, einen umfassenden rechtlichen und politischen Rahmen zu entwickeln, Kindesmissbrauch und Vernachlässigung nach wie vor ein anhaltendes Problem sind. Diese Probleme werden häufiger in städtischen Gebieten und in Gegenden beobachtet, in denen ärmere und weniger gebildete Namibier leben, und in denen auch die Hilfe für gefährdete Kinder begrenzt ist. Stärkere Kinderschutzmaßnahmen seien daher vor allem in benachteiligten Gemeinden nötig, fordert Afrobarometer.
Obwohl es in Namibia einen umfassenden gesetzlichen Rahmen zum Schutz von Kindern gibt, sind Vernachlässigung, Missbrauch und Gewalt noch immer verbreitet. Zu dem Schluss kommt eine neue Studie des Afrobarometers, die Anfang März veröffentlicht wurde. Demnach sind 58 Prozent der Namibier überzeugt, dass es für Eltern manchmal oder immer gerechtfertigt sei, körperlichen Zwang gegenüber ihren Kindern anzuwenden. 23 Prozent der Befragten aus 2021 gaben an, Gewalt gegenüber Kindern sei „immer“ gerechtfertigt (gegenüber 20 Prozent im Jahr 2017). Nur 42 Prozent waren überzeugt, es sei niemals gerechtfertigt, zwei Prozent weniger als 2017. Stadtbewohner unterstützen körperliche Züchtigung tendenziell eher als die Landbevölkerung. Gleichzeitig ist sie unter armen sowie weniger gebildeten Namibiern am weitesten verbreitet. Jüngere Menschen stehen körperlicher Züchtigung grundsätzlich kritischer gegenüber. Zudem gibt etwa die Hälfte der Namibier an, körperliche Disziplinierung komme in ihren Gemeinschaften regelmäßig vor.
Ein weiteres Problem, das Namibia angehen muss, ist die Vernachlässigung und Missachtung von Kindern. 42 Prozent der Befragten geben an, dass Missbrauch und Vernachlässigung in ihren Gemeinden oft oder sehr oft vorkämen. Etwa die Hälfte sagte zudem, dass Schulkinder oft die Schule nicht besuchten. Die Stadtbevölkerung berichtet tendenziell mehr von Vernachlässigung als die Menschen in ländlichen Gebieten. Die Wahrnehmung von Züchtigung und Vernachlässigung von Kindern ist also tendenziell bei denjenigen Gruppen höher, die in der Stadt leben sowie von Armut betroffen sind.
Auch bei dem Zugang zu Hilfestellen ist in Namibia noch deutlicher Verbesserungsbedarf: Während 85 Prozent der Namibier in fußläufiger Nähe zu einer Schule leben, sind es nur 45 Prozent nahe einer Gesundheitseinrichtung, 40 Prozent nahe einer Polizeistation und 31 Prozent nahe einer Regierungsstelle, bei der Hilfe angefragt werden kann. Nur etwa die Hälfte der Befragten gibt außerdem an, Zugang zu Hilfe für Kinder mit Beeinträchtigung, für missbrauchte oder vernachlässigte Kinder sowie für Kinder oder Erwachsene mit psychischen Problemen zu haben. „Männer und Frauen haben ähnliche Ansichten zu diesen Fragen, ebenso wie Stadt- und Landbewohner. Aber die Verfügbarkeit von Unterstützungsdiensten variiert je nach Bildungsstand und wirtschaftlichem Stand“, so Afrobarometer. Bürger ohne formale Bildung und Bürger mit einem hohen Maß an Armut geben mit geringerer Wahrscheinlichkeit an, dass Unterstützungsdienste für gefährdete Kinder verfügbar sind, als höher gebildete und wohlhabender Namibier. „Die Tatsache, dass eine Mehrheit der Befragten ohne Schulbildung sagt, dass keine Hilfe für behinderte Kinder (56 %) und Menschen mit geistigen oder emotionalen Problemen (61 %) zur Verfügung steht, deutet auf einen Bedarf hin, der in einigen Bereichen nicht erfüllt wird.“
Afrobarometer schließt daraus, dass trotz der Bemühungen der namibischen Regierung, einen umfassenden rechtlichen und politischen Rahmen zu entwickeln, Kindesmissbrauch und Vernachlässigung nach wie vor ein anhaltendes Problem sind. Diese Probleme werden häufiger in städtischen Gebieten und in Gegenden beobachtet, in denen ärmere und weniger gebildete Namibier leben, und in denen auch die Hilfe für gefährdete Kinder begrenzt ist. Stärkere Kinderschutzmaßnahmen seien daher vor allem in benachteiligten Gemeinden nötig, fordert Afrobarometer.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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