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Demo gegen China-Ramsch geht weiter

Junge Demonstranten protestieren ausdauernd bei großem Polizeiaufgebot
Etwa 200 meist junge Demonstranten versammelten sich erneut vor Chinatown in Windhoeks nördlichem Industriegebot, um gegen gefälschte Ware aus China zu protestieren und Forderungen zu stellen. Diesmal hielten sich die vielen Polizisten weitgehend zurück.
Brigitte Weidlich
Von Brigitte Weidlich

Windhoek

Im Gegensatz zum vorigem Freitag verlief die gestrige Demonstration gegen Billigware aus China friedlicher ab. Etwa 200 Demonstranten in Hemden der Namibia Economic Freedom Fighters (NEFF)-Partei und der Affirmative Repositioning-Bewegung versammelten sich gegenüber dem Chinatown-Gebäude im Norden von Windhoek und forderten, dass die Miteigentümerin Stina Wu die Petition entgegennimmt. Wu erschien nach knapp zwei Stunden.

„Unsere revolutionäre Organisation hat beschlossen, einen nationalen Massenprotest gegen die importierten gefälschten Produkte durch chinesische Geschäftsleute in Namibia zu veranstalten und behält sich die Option vor, die Produkte der „order with me Generation“ (online Bestellung) zu verbrennen und zu zerstören“, sagte der NEFF-Vizepräsident Longinus Iipumbu. „Das Regime hat eine Haltung eingenommen, um die Interessen der Ausländer, insbesondere der Asiaten und Inder, auf Kosten der einheimischen Bürger unseres Landes zu schützen.“

Die Demonstranten seien gegen Billigimporte gefälschter Produkte aus Asien, die auch teilweise hier im Land hergestellt würden. Diese Produkte würden von chinesischen Händlern angeblich ohne Eingreifen der Behörden innerhalb Namibias verkauft, kritisierte Iipumbu, der auch Abgeordneter in der Nationalversammlung ist.

Er verlas dann die Petition, die acht Forderungen enthält: die Chinesen würden in ihren Läden in Chinatown auch wohnen, was sofort von den Behörden unterbunden werden sollte. Chinatown sei ein Geschäftsgebiet und kein Wohngebiet. Die namibischen Angestellten der Chinesen sollten bessere Löhne statt nur 400 N$ monatlich bekommen und auch schriftliche Arbeitsverträge.

Die Chinesen in Chinatown sollten nicht haufenweise Bargeld in Kartons ihren Läden horten, die sie nach China schicken sondern namibische Banken benutzen, um Bargeld einzuzahlen. Die Bilanzen der Chinaläden sollten überprüft werden.

Die chinesischen Ladenbesitzer in Chinatown würden angeblich weiblichen Angestellten zum Geschlechtsverkehr nötigen, was enden sollte. „Sie schlafen mit unseren Lebensgefährtinnen auf den Matratzen, die sie uns später als Gebrauchtware verkaufen“, kritisierte Iipumbu.

Des Weiteren würden die chinesischen Geschäftsleute angeblich schwarze Namibier entführen und sie in ihren Läden festhalten. „Unsere Mitbürger müssen freigelassen werden“, forderte der NEFF-Vizepräsident.

Die achte und letzte Forderung betraf die Firmennamen in chinesischer Schrift. Die chinesischen Schriftzüge der China-Läden und Firmen in Chinatown sollten verschwinden und in englischer Sprache angebracht werden, forderte er.

Stina Wu nahm die Petition entgegen und unterschrieb sie auch, wie von Iipumbu gefordert. Umringt von Polizisten lief die zierliche Geschäftsfrau in ihr Auto und fuhr wieder davon.

Die Demonstranten haben den Besitzern von Chinatown bis zum 31. Mai Zeit gegeben alle Forderungen zu erfüllen.

Die Demonstranten marschierten anschließend zum Innenministerium, um dort auch eine Bittschrift an Minister Albert Kawana oder seinen Stellvertreter zu überreichen. Die Polizei soll behauptet haben, Kawana sei in einer Kabinettssitzung, die ist aber immer dienstags. „Die Polizei sagt uns nicht die Wahrheit, außerdem hat jemand den Minister vorhin in einem Restaurant sitzen sehen“, behauptete ein Demonstrant im roten Hemd.

Es wurde auch noch zur Steuerbehörde NamRa marschiert und die Demonstranten hatten vor, auch noch vor die Tore der chinesischen Botschaft in Klein Windhoek zu marschieren.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-03-25

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