Zweites Umspannwerk geplant
Von Eberhard Hofmann, Windhoek
Der Stadtrat hat bei seiner jüngsten Sitzung am Donnerstag das Thema wieder aufgegriffen, nachdem die Frage schon vor zwei Jahren im Rat vorlag. „Die Energienachfrage in Windhoek ist bedeutend gestiegen und der Bedarf schießt gar mit beschleunigtem Tempo in die Höhe“, heißt es auf der Tagesordnung der Sitzung am 25. Februar. Die Anschlussleistung des einzigen Umspannwerks von NamPower beim Van-Eck-E-Werk dürfte nur noch bis 2020 ausreichen. Außerdem wird die Stadt Windhoek durch einen Vertrag mit NamPower auf eine Maximalleistung von 160 MVA beschränkt, die die Stadt zu Zeiten des Spitzenbedarfs beanspruchen kann.
Ursprünglich wollte die Stadt die bestehende Anschlusskapazität mit 50 MVA auf 210 MVA erhöhen, aber die Stadtväter haben sich angesichts der galoppierenden Nachfrage anders entschieden. Anstatt mit weiteren 50 MVA wollen sie die zusätzliche vereinbarte maximale Anschlussleistung auf 175 MVA erhöhen, damit die maximale berechnete Anfrage auf die aktuellen durchschnittlichen Monatswerte abgestimmt wird. „Das Van-Eck-Umspannwerk hat seine physischen und Betriebsgrenzen erreicht“, wiederholt die städtische Exekutive die Schilderung in ihrer Beschlussvorlage an den Stadtrat.
Für das zweite Umspannwerk im Nordwesten der Stadt berechnet die Stadt zusammen mit NamPower einen Aufwand von 235,5 Mio. N$, den der Stadtrat mit dem Energieproduzenten wie folgt teilen will: NamPower soll 62,9 Mio. N$ beitragen und die Stadt übernimmt die Bilanz in Höhe von 172,6 Mio. N$. Zu dieser Summe, so freut sich der Stadtrat, trägt die Zentralregierung 72,5 Mio. N$ bei. Eine nähere Ortsangabe besagt, dass es sich beim Standort des neuen Werks um ein Stück der Farm 508 handelt, das an NamPower vermietet wird.
Die Anschubfinanzierung in Höhe von 51,8 Mio. N$ nimmt die Stadt aus einem Fonds, der für die Grundstücksentwicklung für den sozialen Wohnungsbau bestimmt ist. Die Stadtrat rechtfertigt die Anwendung für das Stromnetz mit dem Argument, dass hauptsächlich die nordwestlichen Wohngebiete durch den neuen Anschluss bedient werden.
Das neue Werk wird zunächst mit einer zusätzlichen Kapazität von 50 MVA anlaufen, derweil die Konstruktion vorsieht, dass die Anschlussleistung schließlich auf 240 MVA (2 x 120 MVA) erweitert werden kann. Die Exekutive rechnet dem Stadtrat vor, dass die Bauzeit ab diesem Monat, März 2016, bis Februar 2019 veranschlagt sei. Der Entwurf der neuen Anlage wurde sowohl von der Stadt Windhoek als auch von NamPower bereits abgesegnet. Auch ein Verträglichkeitsgutachten der Umweltbehörde hat die Stadt eingeholt.
Der Stadtrat geht davon aus, dass noch mehr detaillierte Beschlüsse folgen müssen.
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Allgemeine Zeitung
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