Zukunft nur durch Qualität
Wachsende Bevölkerung, schnelle Urbanisierung, steigende Möglichkeiten in der Landwirtschaft und rasante virtuelle Vernetzung im globalen Dorf - das sind die Chancen für Afrika. So beschrieb es der Finanzexperte Theo Vorster aus Johannesburg vor kurzem in einem Vortrag vor Wirtschaftsvertretern in Windhoek und streute sogleich ein Zitat von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg ein, wonach die Zukunft der Welt auf dem afrikanischen Kontinent gebaut werde. Klingt sehr vielversprechend, ist aber eher Wunschdenken.
Bei Wirtschaftswachstum, Bildung und Demokratisierung habe Afrika von 1985 bis 2015 enorme Fortschritte gemacht, so Vorster. Doch die Realität zeigt: Die Ökonomien sind zum Großteil von Rohstoffen und deren Exporten abhängig. Mehr (junge) Menschen sind kein Garant für Wirtschaftswachstum, sondern dazu braucht es Bildung, Innovationen und Fleiß. Doch während man in Afrika die Alphabetisierung der Massen feiert, stecken Nordamerika, Asien und Europa im digitalen Umbruch der Gesellschaft. Die hohe Dichte an mobilem Internet und an Facebook-Zugang in Afrika sorgt nicht von allein für eine Wissensgesellschaft, wenn Grundlagen der Sprache, Mathematik und Naturwissenschaften fehlen. Und schließlich: Solange Diktaturen und Autokratien von den (Möchte-gern-)Demokraten unbehelligt bleiben und somit schweigend unterstützt werden, ist kein Um- und Aufbruch möglich.
Eine Chance hat Afrika wie jeder Kontinent nur durch Qualität statt Quantität. Die muss von innen kommen, wozu Wille, Disziplin, Ehrlichkeit und das Ablegen der Opfermentalität nötig sind. Zukunft muss selbst geformt werden, denn die Welt wartet nicht auf Afrika.
Stefan Fischer
Bei Wirtschaftswachstum, Bildung und Demokratisierung habe Afrika von 1985 bis 2015 enorme Fortschritte gemacht, so Vorster. Doch die Realität zeigt: Die Ökonomien sind zum Großteil von Rohstoffen und deren Exporten abhängig. Mehr (junge) Menschen sind kein Garant für Wirtschaftswachstum, sondern dazu braucht es Bildung, Innovationen und Fleiß. Doch während man in Afrika die Alphabetisierung der Massen feiert, stecken Nordamerika, Asien und Europa im digitalen Umbruch der Gesellschaft. Die hohe Dichte an mobilem Internet und an Facebook-Zugang in Afrika sorgt nicht von allein für eine Wissensgesellschaft, wenn Grundlagen der Sprache, Mathematik und Naturwissenschaften fehlen. Und schließlich: Solange Diktaturen und Autokratien von den (Möchte-gern-)Demokraten unbehelligt bleiben und somit schweigend unterstützt werden, ist kein Um- und Aufbruch möglich.
Eine Chance hat Afrika wie jeder Kontinent nur durch Qualität statt Quantität. Die muss von innen kommen, wozu Wille, Disziplin, Ehrlichkeit und das Ablegen der Opfermentalität nötig sind. Zukunft muss selbst geformt werden, denn die Welt wartet nicht auf Afrika.
Stefan Fischer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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