Zitat zu BIG korrigieren

In dem o.g. Beitrag ging es über die geforderte Fortsetzung und Ausweitung des Grundeinkommens (Basic Income Grant, BIG) in Namibia. Dieser Artikel basierte auf der Diskussion, die an der Universität (UNAM) am 10. August stattgefunden hat. Leider hat der Artikel viele der zentralen Themen der Diskussion ungenügend oder gar nicht widergespiegelt und auch meinen kleinen Beitrag zur Diskussion nicht akkurat erfasst. Ich möchte Sie daher bitten, mir zu gestatten, das mir zugeschriebene Zitat in Form dieses Leserbriefes zu korrigieren.

Dr. Kalumbi Shangula hatte in seinem BIG-kritischen Vortrag bei UNAM mehrere Behauptungen aufgestellt, für die er keinerlei Belege aufführen konnte. Zu diesen gehörte die Behauptung, dass die SWAPO gegen das BIG sei. Ich hatte ihn daher in der Diskussion gefragt, wie er zu dieser Aussage käme, da viele SWAPO-Politiker und auch Parlamentarier sowie Kabinettsmitglieder die Idee eines BIG unterstützen. Dies war der Kern meines Beitrags zur Diskussion. Dr. Shangula antwortete darauf nur, dass der Präsident sich gegen ein BIG ausgesprochen und niemand in der Partei ihm offen widersprochen habe. Daher setzte er die Präsidentenmeinung mit der Parteiposition gleich.

Als kleine Nebengeschichte zur Wirksamkeit eines BIG habe ich bei der Diskussion noch kurz erwähnt, wie Frau Nembwaya vor etwa zwei Jahren bei einem Treffen mit einigen Farmern aufgestanden ist und erzählt hat, wie sie einige Jahre zuvor von einer Farm verjagt worden war. Diese Geschichte wurde nicht als ein genereller Angriff auf die Farmer präsentiert, sondern um zu zeigen, dass ein Grundeinkommen durchaus emanzipatorische Ergebnisse haben kann. Viele Einwohner von Otjivero haben sich durch das BIG nicht nur eine bessere Lebensgrundlage geschaffen, sondern auch ihre Menschenwürde zurückbekommen.

Es ist sehr bedauerlich, dass diese Anekdote in der AZ anders dargestellt wurde und zu dem Eindruck geführt hat, dass ich die Farmer in Omitara angegriffen und beschuldigt hätte. Daran haben weder ich noch die BIG-Koalition ein Interesse, denn unser Anliegen ist es, die Regierung zu überzeugen, das BIG landesweit einzuführen. Im Laufe der letzten paar Tage haben mir einige Farmer aus Omitara angerufen und versichert, dass sie das BIG unterstützen und auch versuchen, mit den Einwohnern von Otjivero im Gespräch zu bleiben und die Beziehungen ständig zu verbessern. Dies kann ich nur begrüßen, denn nur die Einwohner aus Omitara selbst können dies erreichen und alle ernsthaften Bemühungen verdienen Unterstützung.

Ich hoffe, dass dieser Brief dazu beiträgt, die Missverständnisse, die durch den AZ-Artikel entstanden sind, zu korrigieren.

Herbert Jauch, Windhoek