Zeuge sorgt für Gelächter
Windhoek - Noch vor Sitzungsbeginn war kein Sitz- oder Stehplatz im Gerichtssaal C im Obergericht in Windhoek mehr zu haben. Über 250 Schaulustige drängten am Donnerstag auf jeden noch so kleinen Platz, als der ehemalige Leiter der SWAPO-Jugendliga und im Augenblick beurlaubte Vizeminister für Öffentlichkeitsarbeiten, Transport und Kommunikation, Paulus Kapia, am zweiten Tag in den Zeugenstand musste. Eine Angestellte des Obergerichts meinte, dass es schon erstaunlich sei, wie pünktlich Namibier sein können, da viele Zuschauer schon zehn bis fünfzehn Minuten vor Beginn der Verhandlung vor den Türen standen. "Wenn die zur Arbeit genau so pünktlich erscheinen würden, hätten wir kaum Probleme", meinte sie.
Kapia, als ehemaliger Direktor der Avid Investment Corporation, versuchte immer wieder, den Fragen von Richter Raymond Heathcote und im Kreuzverhör denen von Advokat Andrew Corbett auszuweichen. Gestern jedoch waren seine Lieblingsantworten, dass er auf gewissen Meetings nicht dabei gewesen wäre, nichts davon gewusst habe oder nie informiert worden wäre. Immer weniger schien ihm das Gericht Glauben zu schenken und noch weniger das dicht gedrängte Publikum. Kaum eine Antwort des Zeugen wurde nicht mit Gelächter oder Raunen begleitet. Unzählige Male musste ein Polizist für Ruhe im Gerichtssaal sorgen.
In den Pausen hörte man die Zuschauer von peinlichen Lügen reden, manche sagten kopfschüttelnd, dass solch eine Person (Kapia) ein Vorbild war und nun so respektlos auftrete. "Er hat unsere (öffentliche) Gelder veruntreut und behauptet nun, dass er als Direktor des Unternehmens von nichts gewusst habe", regten sich einige Personen auf. "Für eine Ziege, die man gestohlen hat, kommt man für zehn Jahre ins Gefängnis. Was passiert, wenn man 30 Millionen Namibia-Dollar an öffentlichen Pensionsgeldern gestohlen hat?", wollten einige wissen und meinten: "Dafür gibt es dann womöglich nur vier Jahre oder es passiert überhaupt nichts." Dies wollten die erbosten Zuhörer jedoch nicht akzeptieren und einige Unterstützer der Oppositionsparteien versprachen, "die Sache auf jeden Fall weiter zu verfolgen". Parteigenossen vor dem Gerichtsgebäude vertraten im Gespräch die Meinung, dass "Kapia ein Opfer der Geldmafia geworden ist, die ihn ausgenutzt hat, um sich selbst zu bereichern".
Eine Stimme wagte zu prophezeien, dass Präsident Hifikepunye Pohamba nun die Gelegenheit zu einer kleinen Kabinettsumbildung habe und sich "einiger unliebsamer Personen" zu entledigen. Dagegen spreche aber, dass Kapia in der Vergangenheit schon peinlichst aufgefallen und nie etwas gegen ihn von der Partei unternommen worden sei. Die meisten Zuschauer und Pressevertreter sind sich einig, dass der Fall Avid nicht nur weiterhin juristisch interessant sein werde, sondern auch politisch einiges zu bieten hat. Rechtsexperten sind schon jetzt davon überzeugt, dass von den verschwundenen N$ 30 Millionen kaum etwas zurück zu bekommen.
Kapia, als ehemaliger Direktor der Avid Investment Corporation, versuchte immer wieder, den Fragen von Richter Raymond Heathcote und im Kreuzverhör denen von Advokat Andrew Corbett auszuweichen. Gestern jedoch waren seine Lieblingsantworten, dass er auf gewissen Meetings nicht dabei gewesen wäre, nichts davon gewusst habe oder nie informiert worden wäre. Immer weniger schien ihm das Gericht Glauben zu schenken und noch weniger das dicht gedrängte Publikum. Kaum eine Antwort des Zeugen wurde nicht mit Gelächter oder Raunen begleitet. Unzählige Male musste ein Polizist für Ruhe im Gerichtssaal sorgen.
In den Pausen hörte man die Zuschauer von peinlichen Lügen reden, manche sagten kopfschüttelnd, dass solch eine Person (Kapia) ein Vorbild war und nun so respektlos auftrete. "Er hat unsere (öffentliche) Gelder veruntreut und behauptet nun, dass er als Direktor des Unternehmens von nichts gewusst habe", regten sich einige Personen auf. "Für eine Ziege, die man gestohlen hat, kommt man für zehn Jahre ins Gefängnis. Was passiert, wenn man 30 Millionen Namibia-Dollar an öffentlichen Pensionsgeldern gestohlen hat?", wollten einige wissen und meinten: "Dafür gibt es dann womöglich nur vier Jahre oder es passiert überhaupt nichts." Dies wollten die erbosten Zuhörer jedoch nicht akzeptieren und einige Unterstützer der Oppositionsparteien versprachen, "die Sache auf jeden Fall weiter zu verfolgen". Parteigenossen vor dem Gerichtsgebäude vertraten im Gespräch die Meinung, dass "Kapia ein Opfer der Geldmafia geworden ist, die ihn ausgenutzt hat, um sich selbst zu bereichern".
Eine Stimme wagte zu prophezeien, dass Präsident Hifikepunye Pohamba nun die Gelegenheit zu einer kleinen Kabinettsumbildung habe und sich "einiger unliebsamer Personen" zu entledigen. Dagegen spreche aber, dass Kapia in der Vergangenheit schon peinlichst aufgefallen und nie etwas gegen ihn von der Partei unternommen worden sei. Die meisten Zuschauer und Pressevertreter sind sich einig, dass der Fall Avid nicht nur weiterhin juristisch interessant sein werde, sondern auch politisch einiges zu bieten hat. Rechtsexperten sind schon jetzt davon überzeugt, dass von den verschwundenen N$ 30 Millionen kaum etwas zurück zu bekommen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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