Zeuge bestätigt Mordauftrag

Von Marc Springer,
Windhoek
Wie der Zeuge Jekonia Shipepe gestern während seiner Vernehmung durch Staatsanwältin Samantha Diergaardt zu Protokoll gab, habe ihm sein Bekannter Wilbard Malima von Hoff und deren Angebot berichtet, 25000 N$ für einen Auftragsmord an ihrem Mann Egbert Hoff zu bezahlen. Von dieser Summe habe sie zwischen dem 17. und 30. November 2011 bei zwei Treffen zusammen 13000 N$ als Vorauszahlung überreicht, die sich er und Malima geteilt und für Transport, Handyguthaben und Nahrungsmittel ausgegeben hätten.
Shipepe zufolge sei es weder für ihn noch Malima in Frage gekommen den Auftrag auszuführen. Sie hätten jedoch weiter „mitgespielt“, um mehr Information über Hoffs Vorhaben zu sammeln, die sie schließlich dem Polizei-Inspektor Zachariah Amakali anvertraut hätten. Dieser habe ihnen aufgetragen, bei Hoff telefonisch Vollzug zu melden und sie um ein Treffen zu bitten, um ihr wie vorher vereinbart einige persönliche Gegenstände des Ehemanns als angeblichen Beweis für die Ausführung des Mordauftrags überreichen zu können.
Dieses Treffen habe auf dem Parkplatz des Minimarkts Louis Botha im Wagen der Angeklagten stattgefunden. Dort hätten er und Malima der Angeklagten den in Zivil gekleideten Ermittler Frans Nakangombe als den vermeintlichen Vollstrecker ihres Auftrags vorgestellt und ihr das Portemonnaie, den Schlüsselbund und das Handy ihres Mannes übergeben (die Amakali zuvor bei jenem abgeholt hat, die Red.).
Hoff habe die drei Gegenstände angenommen und Malima 4950 N$ überreicht. Den vereinbarten Rest des Geldes habe sie nach eigener Aussage bezahlen wollen, sobald sie sich auf der im Khomashochland gelegenen Farm Neu Heusis davon überzeugt habe, ob ihr Mann tatsächlich tot sei. Nach der Übergabe des Geldes habe sich Nakangombe als Polizist identifiziert und Hoff mit Unterstützung von Amakali verhaftet, der zuvor in der Nähe ihres Wagens gewartet habe.
Shipepe beteuerte ferner, Hoff habe in den Gesprächen mit ihm und Malima nie Pferde erwähnt. Damit widersprach er der Version der Angeklagten, wonach sie den beiden Männern das Geld für eine Scheintransaktion gegeben habe um zu klären, ob der Gatte ohne ihre Zustimmung die Pferde aus dem gemeinsamen Gestüt verkaufe. Nach dieser Darstellung hätten Shipepe und Malima dem Mann das Geld für ein Pferd anbieten sollen, dann aber den Vorwurf eines Mordauftrags „konstruiert“, sei es weil sie das Geld anderweitig ausgegeben hätten, oder vom Mann für eine angebliche Falschaussage bezahlt worden seien.
Shipepe betonte auch, Hoff habe „gleich zu Beginn“ von Mord gesprochen. Im Kreuzverhör durch Verteidigerin Esi Schimming-Chase konnte er jedoch nicht erklären, warum der zuvor vernommene Malima ausgesagt hatte, die Angeklagte habe am Anfang ihrem Mann „nur verletzen lassen wollen“, von dem sie körperlich und seelisch misshandelt werde.
Bei ihrer Kautionsverhandlung hatte Hoff dem Ehemann ferner vorgeworfen, dieser sei ihr wiederholt fremdgegangen, würde regelmäßig Alkohol missbrauchen und ihr rund 5,5 Millionen N$ schulden.