Zeit für unbeliebte Entschlüsse
Will Namibia einen Quantensprung schaffen, muss die Landesführung lernen unbeliebte und couragierte Entscheidungen zu treffen.
Behördengänge in Namibia führen in den meisten Fällen zu Frust wegen Staatsdienern, die keinen Beschluss fassen wollen. Knapp 100000 Beamte dienen etwa 2,6 Millionen Namibiern; das ist ein Verhältnis von nahezu 1:26. Wenn Beamte alle 18 Minuten einer weiteren Person assistieren würden, könnten sie theoretisch jeden Tag (!) diese 26 Personen abfertigen. Bei 1,44 Millionen Erwachsenen werden daraus sogar 30 Minuten. Trotzdem verschiebt die Regierung jedes Jahr die Möglichkeit einer Personalverminderung. Dabei würde die Swapo bei einer 20-prozentigen Verminderung der Beamtenzahl höchstens 20 000 Stimmen verlieren.
Wenn der Staat die teils unredlichen Forderungen der sogenannten „Struggle Kids“ ein für alle Mal mit einem Kompromiss bereinigt und einen unbelehrbaren Rest von der Polizei abführen lässt, könnten sie vielleicht 1000 Stimmen verlieren.
Ähnlich verhält es sich mit den ehemaligen Mitgliedern der regulären Streitkräfte aus der Zeit vor der Unabhängigkeit (SWATF vertreten von Namvet). Will die Regierungspartei wirklich einen gewaltsamen Konflikt mit Ex-Soldaten heraufbeschwören, die ohne Perspektive gestrandet sind? Selbst wenn sie dem unbeliebten Ex-Feind entgegen kämen, gäbe es höchstens eine zeitweilige Wählerabwanderung, aber das Problem wäre vom Tisch!
Selbst wenn alle „unangenehmen Themen“ mit einem Mal abgehandelt würden, könnte sich die Swapo-Partei leisten, 180 000 der 715 026 Stimmen zu verlieren, die 2015 zu ihrer Gunst ausfielen. Dann behielte die Partei immer noch 60% der abgegebenen 893 643 Stimmen (von 1,24 Millionen registrierten Wählern) und sie hätte endlich Klartisch gemacht. So kann man sogar Stimmen gewinnen.
Wähler vergeben und vergessen schnell. Vor allem dann, wenn unbeliebte Entschlüsse letztendlich die richtigen waren – sie müssen nur gefasst werden.
Behördengänge in Namibia führen in den meisten Fällen zu Frust wegen Staatsdienern, die keinen Beschluss fassen wollen. Knapp 100000 Beamte dienen etwa 2,6 Millionen Namibiern; das ist ein Verhältnis von nahezu 1:26. Wenn Beamte alle 18 Minuten einer weiteren Person assistieren würden, könnten sie theoretisch jeden Tag (!) diese 26 Personen abfertigen. Bei 1,44 Millionen Erwachsenen werden daraus sogar 30 Minuten. Trotzdem verschiebt die Regierung jedes Jahr die Möglichkeit einer Personalverminderung. Dabei würde die Swapo bei einer 20-prozentigen Verminderung der Beamtenzahl höchstens 20 000 Stimmen verlieren.
Wenn der Staat die teils unredlichen Forderungen der sogenannten „Struggle Kids“ ein für alle Mal mit einem Kompromiss bereinigt und einen unbelehrbaren Rest von der Polizei abführen lässt, könnten sie vielleicht 1000 Stimmen verlieren.
Ähnlich verhält es sich mit den ehemaligen Mitgliedern der regulären Streitkräfte aus der Zeit vor der Unabhängigkeit (SWATF vertreten von Namvet). Will die Regierungspartei wirklich einen gewaltsamen Konflikt mit Ex-Soldaten heraufbeschwören, die ohne Perspektive gestrandet sind? Selbst wenn sie dem unbeliebten Ex-Feind entgegen kämen, gäbe es höchstens eine zeitweilige Wählerabwanderung, aber das Problem wäre vom Tisch!
Selbst wenn alle „unangenehmen Themen“ mit einem Mal abgehandelt würden, könnte sich die Swapo-Partei leisten, 180 000 der 715 026 Stimmen zu verlieren, die 2015 zu ihrer Gunst ausfielen. Dann behielte die Partei immer noch 60% der abgegebenen 893 643 Stimmen (von 1,24 Millionen registrierten Wählern) und sie hätte endlich Klartisch gemacht. So kann man sogar Stimmen gewinnen.
Wähler vergeben und vergessen schnell. Vor allem dann, wenn unbeliebte Entschlüsse letztendlich die richtigen waren – sie müssen nur gefasst werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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