Zehn Tage musiziert, sechs gelungene Konzerte

Um kurz nach acht am vergangenen Freitag geht es los, das erste Abschlusskonzert einer spannenden und lehrreichen Woche. Als erstes treten die Blechbläser unter der Leitung von Henry Großmann auf. Sie spielen "Trumpet Tune", "Gaillarde", spätestens die Ouvertüre zu "Wilhelm Tell" kennt jeder. Nach jedem Stück ein befreites, erleichtertes Lächeln der Musiker. Die Anspannung ist ihnen anzumerken und der Stein, der ihnen vom Herzen fällt auch. Dabei klappt alles bestens.

Der Chor tritt als nächstes auf. Hier zeigt sich die Vielfalt der Musikwoche, die sich später im Großen Orchester noch deutlicher bemerkbar macht. Nicht nur die Lieder sind bunt gemischt, auch der Chor. Ein besonders schönes Stück hat Chorleiter Niels Erlank mit "I call" ausgesucht. Auch das afrikanische Liedgut kommt nicht zu kurz. Mit Marcellino Swartbooi hat der Chor die Stücke "Usika wasinya thlogo" und "!Gawign" erarbeitet. Letzeres enthält einige Klicklaute - eine Herausforderung nicht nur für europäische Münder, aber eine Herausforderung, die gut bewältigt wird. Vielleicht liegt es auch am aufmunternden Augenzwinkern von Swartbooi, bevor die Sänger das Lied anstimmen?
Jedes Ensemble zeigt beim Abschlusskonzert ein bis zwei Stücke, die sie in den zehn Tagen erarbeitet haben. Jeder der insgesamt 200 Teilnehmer bekommt die Chance, sich zu präsentieren. Als das Salonorchester "Wiener Blut" von Johann Strauß spielt, fehlen eigentlich nur noch die Paare, die vor der Bühne einen Wiener Walzer aufs Parkett legen. Neben "What a Wonderful World" spielt die Big Band unter der Leitung von Boris Mohr auch Filmmusik. Und zwar moderne aus "Harry Potter and the Half-Blood Prince".

Einer der Höhepunkte ist zweifelsohne das Mendelssohn-Konzert für Violine und Orchester. Nicky D'Oliveira begeistert das Publikum mit ihrem Violinenspiel. Übrigens ganz ohne Noten. "Das ist eine große Gedächtnisleistung", bescheinigt Werner Kühlwetter, musikalischer Leiter der Musikwoche, der jungen Violinistin. Das Publikum will nicht aufhören zu klatschen, die Orchesterkollegen trampeln begeistert mit den Füßen - Nicky bedankt sich mit einer Verbeugung und einem bescheidenen Lächeln. Auch Björn Roxin hat bei den Abschlusskonzerten seinen großen Auftritt, er spielt beim Konzert für Trompete und Orchester von Josef Haydn das Solo. Ebenfalls mit Bravour. Das Finale bestreiten Chor und Großes Orchester, das übrigens gerade so auf die Bühne passt, gemeinsam. Das Stück "And the Glory of the Lord" von Georg Friedrich Händel. "Das Publikum war begeistert bis zum Schluss", meint Kühlwetter. Das sei gar nicht so einfach bei zweieinhalb Stunden. "Wir hatten eine glückliche Hand beim Aufbau des Konzerts." Und das Finale sei eine Ballung gewesen: "Man hat richtig gemerkt, wie der Chor auf einmal mit dem Orchester konkurriert hat", sagt er lachend.

Pascalia Mghipanglwa (19) und Jerome Cloete (16) von der Musikschule in Tsumeb sind froh, bei der Musikwoche dabei gewesen zu sein. "Es macht Spaß mit etwas erfahreneren Musikern zu spielen", sagt Pascalia. Auch die Möglichkeit in so einem großen Orchester zu spielen, hatten die beiden bisher noch nicht. Günther Woortman, 16, aus Windhoek war zum ersten Mal bei der Musikwoche. Er hat zwar nicht viele neue Techniken für sein Spiel mit dem Horn gelernt, "aber ich habe neue Stücke gelernt und es hat viel Spaß gemacht, in den Gruppen zu üben". Das Training sei sehr intensiv gewesen. Sascha Tiemann (17) ist zum dritten Mal bei der Musikwoche. "Man lernt viel Neues und vor allem, vor einer großen Menge von Leuten zu spielen", sagt er. Aufregung gibt es noch, aber "durch viel Spielen geht die Nervosität irgendwann weg". Er genießt vor allem, dass sich viele Leute aus der ganzen Welt bei der Musikwoche treffen. Außerdem sei es eine gelungene Abwechslung in den Ferien: "Sonst sitzt man ja nur zu Hause rum." "Die eineinhalb Wochen kamen mir vor wie drei Tage", sagt Janine Staud aus Karlsruhe. Sie ist zum ersten Mal bei der Musikwoche dabei und traurig, dass es jetzt schon wieder vorbei ist. Janine spielt nicht nur Geige, sie ist neben der Swakopmunder Juniordozentin Christiane Tietz eine der beiden Juniordozentinnen, die Hans-Jochen Stiefel aus Karlsruhe mitgebracht hat. "Das Vertrauen, das in uns gelegt wurde, war super", findet sie. Und die Arbeit mit den Kindern auch. "Sie sind wahnsinnig lern- und begeisterungsfähig." Lena Fischer ist die andere Juniordozentin aus Karlsruhe. Sie gibt zu, dass es im Vorfeld viel Arbeit war. "Wir haben 20 Stunden Noten gesucht und zehn Stunden Noten kopiert." Und trotzdem wussten sie nicht, was auf sie zukommt, welche Instrumente die sechs- bis 13-jährigen Kinder spielen können und wie gut. Vor Ort mussten die Dozentinnen teilweise improvisieren. "Aber es war positiver Stress. Die Kinder waren so niedlich, es hat Spaß gemacht, mit ihnen zu musizieren."

"Jung und Alt, Schwarz und Weiß, Inländer und Ausländer, Anfänger und Fortgeschrittener, Amateur und Profi, Lehrer und Schüler, eine Bratsche und zwanzig Querflöten..." So beschreibt Orchester-Leiter Hans-Jochen Stiefel die "Artenvielfalt" der Musikwoche. Es ist interessant zu sehen, wie diese scheinbaren Gegensätze am Ende wunderbar harmonieren. So fällt dann auch sein Fazit aus, nach dem fünften Mal bei der Musikwoche. "Es war wunderbar. Alles ist sehr kollegial abgelaufen und man hat sich gegenseitig zugearbeitet." Die Solisten seien während der Woche richtig gewachsen, "das sah vor einer Woche noch anders aus". Eine Herausforderung sei es jedesmal, die unterschiedlichen Typen auf ein homogenes Level zu bringen. "Dieses Ereignis grenzt auf für Kenner der Musikwoche immer wieder an ein Wunder." Aber auch diesmal wurde es vollbracht. "Es war ein richtiger Probenmarathon, aber der hat sich gelohnt."

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Allgemeine Zeitung 2024-04-26

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