Zahlensalat im Staatsdienst
Zahlensalat im Staatsdienst

Zahlensalat im Staatsdienst

Stefan Fischer
Viele Namibier offenbaren eklatante Schwächen im Basiswissen. In der Mathematik zum Beispiel. Die Konsequenzen begegnen uns auch und vor allem bei Behörden.

Momentan wird der Staatshaushalt diskutiert, in dem es naturgemäß um viele Zahlen geht. Die Budgetrede für den Etat des Präsidenten ist das prominenteste Opfer der Mathe-Schwäche. Da rechnet Minister Kapofi vor, dass letztes Jahr 642,8 Millionen und dieses Jahr 604,5 Millionen N$ ausgegeben werden. Und er freut sich über 35,9 Millionen bzw. 14% weniger. Tatsächlich sind es 38,3 Millionen bzw. 6% weniger. Aber wer will das schon so genau wissen!? Auch der Redenschreiber von Finanzminister Schlettwein hat seinem Boss ein Ei ins Nest gelegt, als dieser zur Steigerung der PSEMAS-Ausgaben von 1,76 auf 2,2 Milliarden N$ referierte: Dies seien 22,7% mehr, sagte Schlettwein. Daneben, denn es sind 25% mehr. Subtraktion: Fehlanzeige! Prozentrechnung? Noch schlimmer! Namibias Staatsdiener sind gut im Geldausgeben, aber schlecht im Rechnen. Auch abseits vom Geld fehlt es an Mathe- und Allgemeinwissen: So erklärte die Sprecherin des Innenministeriums unlängst, dass Namibia ca. 60000 ausländische Studenten habe - die Kapazität aller Hochschulen in diesem Land dürfte etwa nur halb so groß sein.

„Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“, soll Winston Churchill einst gesagt haben. Weil ich unseren Staatsdienern keinesfalls (böse) Absicht, sondern lediglich Unkenntnis bei Mathematik-Grundwissen attestieren will, würde die auf Namibia abgewandelte Form dieses berühmten Zitates lauten: Traue keiner Zahl, die von Behörden kommt - sondern rechne lieber nach!

Stefan Fischer

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Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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