Wunden lecken und neu anfangen

Eberhard Hofmann
Was Du Omupräsidente III, Comräd !Gôahesab Hage Gottfried Geingob zugute halten musst, is, dasser den Stimmenverlust seiner Partei bei den letzten Wahlen nich schönredet. Kein Mooipraat. Es geht um die Partei, die sich für die Größte aller Zeiten hält, und ihren Präsidenten, der mit knapper bemessenem Mandat weiter das Zepter hält.

Omupräsidente hat jetzt sowohl sein- um drei Korrupte geschmälertes - Kabinett zum Jahreseinsatz angespornt als auch vor dem Politbüro der Partei gesprochen. Dabei mussten sowohl die Wunden geleckt werden, die die Korruptionsaffären um Stinkfisch hinterlassen haben, als auch die Narben, woran der Stimmenverlust der SWA-Volksorganisation zu erkennen ist. Hage wird demnächst, bei der Zusammenstellung seines neuen Kabinetts nach den Wahlen an dem Versprechen gemessen, das er mehrfach gemacht hat und auf dessen Einlösung wir alle gespannt warten: das Kabinett will er verkleinern, so hat er gesagt. Wir ham mal mit 16 Ministern nach Unabhängigkeit angefangen. Jetzt sind es 24 jeweils mit einem Vize und dazu noch einen Vizepräsidenten! Irgendjemand hat mal errechnet, dass Deutschland mit rund 82 Mio. Menschen nach der namibischen Kabinettsformel rund 780 (in Worten: siebenhundertundachtzig Minister berufen müsste! Wird Hage wirklich mit Seziermesser und Rotstift an das aufgeblähte Kabinett gehen und den Groll der Aussortierten vertragen, die nich mehr aus der Ministerkrippe fressen können? Immerhin hat er sein Kabinett wie eine Schulklasse ermahnt, dass er keine Korruption dulde und die angeklagten Ex-Minister sich der Justiz zu stellen haben.

Eine andere Antwort hätten wir gern von Omupräsidente. Wie konnte es sein, dass die Fisch-Vrott-Intrigen mindestens fünf Jahre unter seiner Nase gesponnen wurden, ohne dass die Anti-Korruptions-Kommission und ohne dass er selbst mitsamt dem hochbezahlten Geheimdienst keinen Gestank mitgekriegt hat?

Lastenabwurf und Load Shedding

Weil wir mos wie `n Schwanz an Südafrika hängen, müssen wir darauf achten, wie der Energielieferant und Produzent Eskom zurechtkommt oder eben auch nich. Dazu musste die Rechenaufgaben des Krisenmanagements tjecken. Die Stromlieferung, bzw. der Ausfall mit Dunkelnummern gliedert sich in der Kaprepublik in sechs Alarmstufen. Bei Alarmstufe 6 fallen 6000 Megawatt aus. Und diese Stufe ham die Südafrikaner schon am 9. Dezember 2019 erfahren, um dem totalen Kollaps der Versorgung zu entgehen. Anfang Januar hat Eskom die Lieferung nach Stufe 2 gedrosselt, wonach in Kapstadt am Sonntag, 5. Januar, vier Stunden lang der Strom weg war, weil die Lieferung um 2000 Megawatt gedrosselt wurde. Bei Stufe 6 kann der Strom bis zu zehn Stunden ausfallen. Bei wiederholter Abschaltung nach Stufe 6 „kann man die Wirtschaft stillegen“, sagt der Ökonom Lungile Mashele. Der Physik-Professor Hartmut Winkler von der Joh´burger Universität erklärte zu Jahresbeginn, dass die Verhältnisse erst noch schlechter werden, bevor sie sich bessern.

Wiederholter „Lastenabwurf“ dürfte bis 2021 dauern, sagen die Experten voraus. Die Diagnose lautet: Jahre lang keine zeitige Instandhaltung der E-Werke und Generatoren. Deshalb immer öfter dunkles Afrika. Südafrika ist mit der Schlamperei auf Ramsch-Status abgesunken.

Brave Namibier müssen sich notfalls wieder mehr Spiritus-Kocher und Petroleum-Lampen zulegen, weil Du nich ständig Braai-Feuer anzünden kannst, sollten die Südafrikaner ihr Load-Shedding auf unser Land der Bravourösen ausdehnen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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