Wissenschaft, die Wissen schafft
Aus dem Fundus der Sam-Cohen-Bibliothek der Wissenschaftlichen Gesellschaft Swakopmund, heute: „Deutsche Flieger über den Kolonien / Zusammenfassung von Karl-Dieter Seifert“; erschienen in „Nachrichten“ (Heft 1/09), ausgesucht von François Hartz (1/2).
Die Konzentration des Deutschen Reiches auf Luftschiffe und Ballons ließ Deutschland ins Hintertreffen geraten, weil die westlichen Nachbarstaaten in Europa sich intensiv der Entwicklung und Technik des Flugzeugbaues widmeten. In den Kolonien wurden Luftballons eingesetzt, vorwiegend für die Kartierung.
Die Kriege in den Kolonien, wie der Boxeraufstand 1901 in China sowie der Herero-Aufstand in Deutsch-Südwest 1904 hatten durch fehlende Luftunterstützung verheerende Folgen für die Soldaten. Die Telefonabteilungen mussten durch Funk- und Feldstationen im Krieg die Funksignale an die Kommandanten sichern. Die Antennen wurden durch Fesselballons angehoben. Der Gasverlust durch die hohen Temperaturen machte es schwierig, die kostspieligen Gasfüllungen zu beschaffen.
Bei der Überwachung der kolonialen Gebiete war man auf berittene Patrouillen und Lastkraftwagen angewiesen, welche in der Zahl verschwindend klein waren. Es kam dann der Vorschlag der Reichsregierung, Flugzeuge in den Kolonien einzusetzen, zunächst nur für den Postdienst. Der Einsatz für die Kolonialflüge war folgendermaßen begründet: Ansehen und Macht der Europäer den Eingeborenen gegenüber. Kontrolle entfernter Gebiete, um Aufstände und drohende Unruhe aufzuklären, um entsprechend gezielte Angriffe einzuleiten. Genaue Kartierung der Gebiete. Schnelle ärztliche Hilfe an entlegene Plätze zu bringen.
1912 wurde in Keetmanshoop der erste Deutsch-Südwestafrikanische Luftfahrtverein gegründet, dem dann die Ortsgruppen Karibib und Okahandja im selben Jahr folgten.
1913 machten französische Fliegerabteilungen im Nord- und Westafrika auf sich aufmerksam, ebenso Italien in Nordafrika. Man flog die sog. Farman-Doppeldecker, die sich zum Bombenabwurf eigneten. Belgien setzte eine Wasserflugzeugflotte auf den Kongo ein, England baute Fliegertruppen in Australien und Neuseeland auf und die Südafrikanische Union begann einen Flugzeugstützpunkt in Port Nolloth zu planen.
Das große Problem der Reichsregierung war die Beschaffung von Geld, um zunächst Flugversuche in Kamerun und Deutsch-Ostafrika zu machen. Trotz immer wieder vergeblicher Bemühungen gelang es dann dem Rechskolonial-Amt, 1914 endlich eine Summe von 100000 Mark zu bekommen.
Die ersten Flugzeuge, welche sich bewährten, waren die Aviatik-Pfeildoppeldecker mit einem 100-PS-Mercedes-Motor. Die ersten Verträge mit der Industrie unterschrieb Gouverneur Dr. Seitz 1914. Das erste Flugzeug, in Kisten verpackt, landete in Swakopmund, wo die ersten Flugversuche unternommen wurden. Keetmanshoop und Karibib waren die Orte, an welchen weitere Flugzeuge stationiert werden sollten. Start- und Landebahnen wurden dort gebaut, die eine Größe von 400x400 Meter hatten. Bis Juni 1914 wurden zwei weitere Flugzeuge in Kisten geliefert, wobei der „Roland“-Stahldoppeldecker für Keetmanshoop in Lüderitzbucht gelöscht wurde, das zweite Flugzeug ging nach Karibib.
Die Konzentration des Deutschen Reiches auf Luftschiffe und Ballons ließ Deutschland ins Hintertreffen geraten, weil die westlichen Nachbarstaaten in Europa sich intensiv der Entwicklung und Technik des Flugzeugbaues widmeten. In den Kolonien wurden Luftballons eingesetzt, vorwiegend für die Kartierung.
Die Kriege in den Kolonien, wie der Boxeraufstand 1901 in China sowie der Herero-Aufstand in Deutsch-Südwest 1904 hatten durch fehlende Luftunterstützung verheerende Folgen für die Soldaten. Die Telefonabteilungen mussten durch Funk- und Feldstationen im Krieg die Funksignale an die Kommandanten sichern. Die Antennen wurden durch Fesselballons angehoben. Der Gasverlust durch die hohen Temperaturen machte es schwierig, die kostspieligen Gasfüllungen zu beschaffen.
Bei der Überwachung der kolonialen Gebiete war man auf berittene Patrouillen und Lastkraftwagen angewiesen, welche in der Zahl verschwindend klein waren. Es kam dann der Vorschlag der Reichsregierung, Flugzeuge in den Kolonien einzusetzen, zunächst nur für den Postdienst. Der Einsatz für die Kolonialflüge war folgendermaßen begründet: Ansehen und Macht der Europäer den Eingeborenen gegenüber. Kontrolle entfernter Gebiete, um Aufstände und drohende Unruhe aufzuklären, um entsprechend gezielte Angriffe einzuleiten. Genaue Kartierung der Gebiete. Schnelle ärztliche Hilfe an entlegene Plätze zu bringen.
1912 wurde in Keetmanshoop der erste Deutsch-Südwestafrikanische Luftfahrtverein gegründet, dem dann die Ortsgruppen Karibib und Okahandja im selben Jahr folgten.
1913 machten französische Fliegerabteilungen im Nord- und Westafrika auf sich aufmerksam, ebenso Italien in Nordafrika. Man flog die sog. Farman-Doppeldecker, die sich zum Bombenabwurf eigneten. Belgien setzte eine Wasserflugzeugflotte auf den Kongo ein, England baute Fliegertruppen in Australien und Neuseeland auf und die Südafrikanische Union begann einen Flugzeugstützpunkt in Port Nolloth zu planen.
Das große Problem der Reichsregierung war die Beschaffung von Geld, um zunächst Flugversuche in Kamerun und Deutsch-Ostafrika zu machen. Trotz immer wieder vergeblicher Bemühungen gelang es dann dem Rechskolonial-Amt, 1914 endlich eine Summe von 100000 Mark zu bekommen.
Die ersten Flugzeuge, welche sich bewährten, waren die Aviatik-Pfeildoppeldecker mit einem 100-PS-Mercedes-Motor. Die ersten Verträge mit der Industrie unterschrieb Gouverneur Dr. Seitz 1914. Das erste Flugzeug, in Kisten verpackt, landete in Swakopmund, wo die ersten Flugversuche unternommen wurden. Keetmanshoop und Karibib waren die Orte, an welchen weitere Flugzeuge stationiert werden sollten. Start- und Landebahnen wurden dort gebaut, die eine Größe von 400x400 Meter hatten. Bis Juni 1914 wurden zwei weitere Flugzeuge in Kisten geliefert, wobei der „Roland“-Stahldoppeldecker für Keetmanshoop in Lüderitzbucht gelöscht wurde, das zweite Flugzeug ging nach Karibib.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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