Wissenschaft, die Wissen schafft
Am 26. Juni 1909 erschien ein Aufruf in der Deutsch-Südwest-Afrikanischen Zeitung, der auf eine Versammlung im Hotel Kaiserhof am 30. Juni um 4 Uhr aufmerksam machte. Auf dieser Versammlung, die den Zweck hatte, die Gründung eines Kindergartens zu erörtern, wurde auch der erste Vorstand gewählt.
Man trat dann an das damalige Gouvernement heran und gleichzeitig bat man den „Verein des Roten Kreuzes für die Kolonie” in Berlin um die Aussendung einer Kindergärtnerin. Die Freimaurerloge „Zur Hoffnung” stellte fünf Freiplätze für Kinder minderbemittelter Eltern zur Verfügung und auch der Bürgerverein stellte eine Spende bereit, über dessen Höhe allerdings nichts berichtet wird.
Dieser allererste Kindergarten war im alten Beamtenkasino - gegenüber dem Alten Amtsgericht, da wo sich die heutige Polizeistation befindet. Weiter südlich standen die Kamelställe. Der Kindergartenverein hatte sehr schnell 118 Mitglieder, die Kosten pro Kind sollten 3 Mark betragen. Frl. Elisabeth Wiechmann, die erste Kindergärtnerin, traf am 13. Dezember 1909 in Swakopmund ein. Am 3. Januar 1910 wurde der Kindergarten mit 50 Kindern eröffnet, doch nur in der Theorie, denn es waren die Masern ausgebrochen, und so mussten die Erschienenen nach der Feier umkehren! Auch die Kindergärtnerin, Elisabeth Wiechmann, musste warten, bis die Masern vorbei waren. Die Öffnungszeiten waren 9 - 12 Uhr und 15 bis 17.30 Uhr.
Frl. Wiechmann war bis 1912 die Leiterin, ab 1913 wurde Elsbeth Torf ihre Nachfolgerin, die danach im November 1913 von Irene Fischbach abgelöst wurde. Zu dieser Zeit kam Paula Cyriax als Helferin und war somit dann die erste hier ausgebildete Kindergärtnerin.
1912 beauftragte der Vorstand die Firma Woermann Brock und ihren Ingenieur Kramer, einen Entwurf für ein Kindergartengebäude anzufertigen. Die Stadtverwaltung wurde gebeten, ein entsprechendes Grundstück zur Verfügung zu stellen. Man sammelte Geld ein, indem man erst einmal ein Fest im Hotel Europa Hof veranstaltete, das die ersten 420 Mark für den Bau einbrachte. Wie bereits erwähnt, kamen von dem Landesverband des Frauenvereins aus Hessen 20000 Mark.
Den Grundstein zum Georg-Ludwig-Heim legte man am 27. Mai 1914. Man fing an zu bauen und dann brach der Krieg aus. Erst ab 1917 gab es dann wieder einen Kindergarten mit 50 Kindern, der in den Räumlichkeiten des alten Lazaretts betrieben wurde, also dort, wo sich heute das Prinzessin-Rupprecht-Heim befindet.
Am 19. Dezember 1919 finden wir dann wieder einen Hinweis in den Zeitungen. Am 11. Juli 1923 finden wir folgende Bekanntgabe: „Auch jetzt wäre an eine Fertigstellung des Baues nicht zu denken gewesen, wenn nicht in großzügiger Weise die Swakopmunder Handwerksmeister sich bereit erklärt hätten, alle Arbeiten kostenlos zu erledigen.“
Wieder hat der Hessische Landesverband des Roten Kreuzes Zement, Türen und Farbe gestiftet, welche kostenlos von der Woermann-Linie nach Swakopmund transportiert wurden. Es liest sich beinahe wie ein Märchen, wenn man aus den alten Zeitungen erfährt, dass die monatlichen Unkosten des Kindergartens 1923 £8.00 betrugen und sich diese £8.00 zusammensetzten aus dem Gehalt der Kindergärtnerin, der Miete und der Reinigung. Ganz schlecht war, dass die Einnahmen nur £2.00 betrugen, aber großzügigerweise gab die Stadtverwaltung einen monatlichen Zuschuss von £4.00. Es wurde sogar darüber debattiert, ob man jeden Swakopmunder mit einem 6d. belasten könne und dieses Geld sollte dann für den Kindergarten sein!
Am 20. & 22. November 1923 berichtet die „Swakopmunder Zeitung“ von der Einweihung des Kindergartens am 17. November 1923. Pastor Heyse von der Evangelischen Kirche hielt die Einweihungsrede, während Pastor Arnold von der Katholischen Kirche, nach Vorträgen der Kinder, die Schlussansprache hielt. Missionsinspektor Olpp wandte sich in einer kurzen Ansprache an die Kinder selbst.
Pastor Heyse sagte u.a.: „Es wird der Hauptverdienst des Herrn Wilhelm Blödorn bleiben, uns seine durchgreifende Hilfe angeboten zu haben. Er war es, der an die Herren Handwerksmeister mit der Bitte herantrat, gleichfalls in möglichstem Entgegenkommen zur Vollendung des Werkes beizutragen.“
Die anderen beteiligten Handwerker waren laut der Swakopmunder Zeitung vom 15. Dezember 1923 die folgenden Herren: Blödorn, Goetz, Grodsz. Es sei aber auch darauf hingewiesen, dass verschiedene kaufmännische Angestellte, Beamte und Lehrer abends nach Feierabend und am Wochenende Handlangerdienste geleistet haben, wie z.B. Zement anmischen und Backsteine anreichen. Man kann behaupten, dass dieses Gebäude, welches heute noch steht, das einzige Gebäude ist, das von Swakopmundern für Swakopmunder gebaut worden ist. Herrn Blödorn gebührte die Ehre, den Schlüssel zu überreichen, mit den Worten: „Möge das neue Haus, solange Swakopmund steht, den Eltern in der Erziehung ihrer Kinder helfen. Mögen unsere Kleinen vor ihrer Schulzeit Anregung für Geist und Gemüt in diesem Hause empfangen. Möge Freude und Eintracht in ihm walten.”
Man trat dann an das damalige Gouvernement heran und gleichzeitig bat man den „Verein des Roten Kreuzes für die Kolonie” in Berlin um die Aussendung einer Kindergärtnerin. Die Freimaurerloge „Zur Hoffnung” stellte fünf Freiplätze für Kinder minderbemittelter Eltern zur Verfügung und auch der Bürgerverein stellte eine Spende bereit, über dessen Höhe allerdings nichts berichtet wird.
Dieser allererste Kindergarten war im alten Beamtenkasino - gegenüber dem Alten Amtsgericht, da wo sich die heutige Polizeistation befindet. Weiter südlich standen die Kamelställe. Der Kindergartenverein hatte sehr schnell 118 Mitglieder, die Kosten pro Kind sollten 3 Mark betragen. Frl. Elisabeth Wiechmann, die erste Kindergärtnerin, traf am 13. Dezember 1909 in Swakopmund ein. Am 3. Januar 1910 wurde der Kindergarten mit 50 Kindern eröffnet, doch nur in der Theorie, denn es waren die Masern ausgebrochen, und so mussten die Erschienenen nach der Feier umkehren! Auch die Kindergärtnerin, Elisabeth Wiechmann, musste warten, bis die Masern vorbei waren. Die Öffnungszeiten waren 9 - 12 Uhr und 15 bis 17.30 Uhr.
Frl. Wiechmann war bis 1912 die Leiterin, ab 1913 wurde Elsbeth Torf ihre Nachfolgerin, die danach im November 1913 von Irene Fischbach abgelöst wurde. Zu dieser Zeit kam Paula Cyriax als Helferin und war somit dann die erste hier ausgebildete Kindergärtnerin.
1912 beauftragte der Vorstand die Firma Woermann Brock und ihren Ingenieur Kramer, einen Entwurf für ein Kindergartengebäude anzufertigen. Die Stadtverwaltung wurde gebeten, ein entsprechendes Grundstück zur Verfügung zu stellen. Man sammelte Geld ein, indem man erst einmal ein Fest im Hotel Europa Hof veranstaltete, das die ersten 420 Mark für den Bau einbrachte. Wie bereits erwähnt, kamen von dem Landesverband des Frauenvereins aus Hessen 20000 Mark.
Den Grundstein zum Georg-Ludwig-Heim legte man am 27. Mai 1914. Man fing an zu bauen und dann brach der Krieg aus. Erst ab 1917 gab es dann wieder einen Kindergarten mit 50 Kindern, der in den Räumlichkeiten des alten Lazaretts betrieben wurde, also dort, wo sich heute das Prinzessin-Rupprecht-Heim befindet.
Am 19. Dezember 1919 finden wir dann wieder einen Hinweis in den Zeitungen. Am 11. Juli 1923 finden wir folgende Bekanntgabe: „Auch jetzt wäre an eine Fertigstellung des Baues nicht zu denken gewesen, wenn nicht in großzügiger Weise die Swakopmunder Handwerksmeister sich bereit erklärt hätten, alle Arbeiten kostenlos zu erledigen.“
Wieder hat der Hessische Landesverband des Roten Kreuzes Zement, Türen und Farbe gestiftet, welche kostenlos von der Woermann-Linie nach Swakopmund transportiert wurden. Es liest sich beinahe wie ein Märchen, wenn man aus den alten Zeitungen erfährt, dass die monatlichen Unkosten des Kindergartens 1923 £8.00 betrugen und sich diese £8.00 zusammensetzten aus dem Gehalt der Kindergärtnerin, der Miete und der Reinigung. Ganz schlecht war, dass die Einnahmen nur £2.00 betrugen, aber großzügigerweise gab die Stadtverwaltung einen monatlichen Zuschuss von £4.00. Es wurde sogar darüber debattiert, ob man jeden Swakopmunder mit einem 6d. belasten könne und dieses Geld sollte dann für den Kindergarten sein!
Am 20. & 22. November 1923 berichtet die „Swakopmunder Zeitung“ von der Einweihung des Kindergartens am 17. November 1923. Pastor Heyse von der Evangelischen Kirche hielt die Einweihungsrede, während Pastor Arnold von der Katholischen Kirche, nach Vorträgen der Kinder, die Schlussansprache hielt. Missionsinspektor Olpp wandte sich in einer kurzen Ansprache an die Kinder selbst.
Pastor Heyse sagte u.a.: „Es wird der Hauptverdienst des Herrn Wilhelm Blödorn bleiben, uns seine durchgreifende Hilfe angeboten zu haben. Er war es, der an die Herren Handwerksmeister mit der Bitte herantrat, gleichfalls in möglichstem Entgegenkommen zur Vollendung des Werkes beizutragen.“
Die anderen beteiligten Handwerker waren laut der Swakopmunder Zeitung vom 15. Dezember 1923 die folgenden Herren: Blödorn, Goetz, Grodsz. Es sei aber auch darauf hingewiesen, dass verschiedene kaufmännische Angestellte, Beamte und Lehrer abends nach Feierabend und am Wochenende Handlangerdienste geleistet haben, wie z.B. Zement anmischen und Backsteine anreichen. Man kann behaupten, dass dieses Gebäude, welches heute noch steht, das einzige Gebäude ist, das von Swakopmundern für Swakopmunder gebaut worden ist. Herrn Blödorn gebührte die Ehre, den Schlüssel zu überreichen, mit den Worten: „Möge das neue Haus, solange Swakopmund steht, den Eltern in der Erziehung ihrer Kinder helfen. Mögen unsere Kleinen vor ihrer Schulzeit Anregung für Geist und Gemüt in diesem Hause empfangen. Möge Freude und Eintracht in ihm walten.”
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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