Wissenschaft, die Wissen schafft
Als Anfang der 60er Jahre die Maul- und Klauenseuche im Lande ausbrach, kam der Handel mit Häuten und Fellen fast zum Erliegen. Ewald Schier eröffnete daher kurzentschlossen in den Geschäftsräumen eine Schuhreparaturwerkstatt mit dem Namen „Modern Shoe Repairs“. Als Gehilfen stellte er Hermanus Beukes, einen Schuster aus Rehoboth, ein. Mit dessen Hilfe setzte Ewald Schier die Idee, einen „Busch-Schuh“ aus Kuduleder herzustellen, in die Tat um. Das Oberleder, die Brandsohle und das Futter dieses sogenannten „Veldskoens“ stellte er in der Gerberei her.
Im Jahr 1970 trat der älteste Sohn Herbert in den Betrieb ein, zunächst um als Lehrling vom Vater das Gerberhandwerk zu erlernen. Da der Beruf ihm Freude machte, ging er 1972 zur weiteren Ausbildung nach Reutlingen ins Schwabenland. Von dort kam er 1974 nach bestandener Meisterprüfung nach Swakopmund zurück. Gemeinsam mit dem Vater verbesserte und erweiterte er den Betrieb. Als Ewald Schier 1980 starb, übernahm Sohn Herbert das Unternehmen und führte es ganz im Sinne seines Vaters weiter.
1986 konnte die Familie Schier den restlichen Geschäftsanteil von den Nachkommen Herrn Pruters erwerben. Inzwischen beschäftigte Herbert Schier 36 Mitarbeiter. Diese waren vor allem in der Schuhproduktion tätig, denn der Kudulederschuh, landesweit liebevoll „Vellie“ genannt, war wegen seines Tragekomforts und seiner Robustheit sehr begehrt. Außerdem stellte der Betrieb Leder für Möbel (Kudu), Kleidung (Schaf und Robbe) her und ein neues umweltfreundlicheres Gerbverfahren, genannt „wet white“, wurde eingeführt.
2002 verstarb Ewald Schiers Frau Hannelore und Herbert und seine Geschwister beschlossen, das Grundstück, auf dem die elterliche Gerberei und Schuhfabrik stand, zu verkaufen. Ausschlaggebend dafür war die Tatsache, dass die 1937 von der damaligen Swakopmunder Stadtverwaltung erteilte Genehmigung zur Nutzung dieses Grundstücks als Fabrikgelände 2008 ablaufen sollte. Es war anzunehmen, dass der Antrag auf Verlängerung dieser Genehmigung abgelehnt würde, denn inzwischen lag die Gerberei im zentralen Wohngebiet der Stadt und nicht mehr am Stadtrand. Einen Umzug und Wiederaufbau des inzwischen recht großen Unternehmens wollten Herbert Schier und seine Frau Irene nicht mehr in Angriff nehmen. Somit wurde die Swakopmund Tannery, die eine Gerberei, Schuhfabrik und einen Verkaufsraum auf ingesamt 3500 m² beinhaltete, geschlossen.
Die Herstellung der Kudulederschuhe sollte allerdings nicht ganz aufgegeben werden, denn diese Schuhe waren inzwischen auch im Ausland sehr beliebt geworden. So gründeten Herbert und Irene Schier 2004 eine wesentlich kleinere, neue Firma: African Leather Creations. Die Schuhfabrik, mit Fabrikladen, befindet sich nun im Industriegebiet in der Rakotokastraße. Das Leder gerbt eine Großgerberei in Windhoek auch weiterhin nach dem traditionellen Rezept der Familie Schier. Außerdem gehört zum neuen Betrieb ein Geschäft im Stadtkern, im Cordes-Haus, das 1903 von den Eltern von Hannelore Schier, geb. Cordes, in der ehemaligen Post, heute Daniel-Tjongarero-Straße 23, erbaut wurde.
Im Jahr 1970 trat der älteste Sohn Herbert in den Betrieb ein, zunächst um als Lehrling vom Vater das Gerberhandwerk zu erlernen. Da der Beruf ihm Freude machte, ging er 1972 zur weiteren Ausbildung nach Reutlingen ins Schwabenland. Von dort kam er 1974 nach bestandener Meisterprüfung nach Swakopmund zurück. Gemeinsam mit dem Vater verbesserte und erweiterte er den Betrieb. Als Ewald Schier 1980 starb, übernahm Sohn Herbert das Unternehmen und führte es ganz im Sinne seines Vaters weiter.
1986 konnte die Familie Schier den restlichen Geschäftsanteil von den Nachkommen Herrn Pruters erwerben. Inzwischen beschäftigte Herbert Schier 36 Mitarbeiter. Diese waren vor allem in der Schuhproduktion tätig, denn der Kudulederschuh, landesweit liebevoll „Vellie“ genannt, war wegen seines Tragekomforts und seiner Robustheit sehr begehrt. Außerdem stellte der Betrieb Leder für Möbel (Kudu), Kleidung (Schaf und Robbe) her und ein neues umweltfreundlicheres Gerbverfahren, genannt „wet white“, wurde eingeführt.
2002 verstarb Ewald Schiers Frau Hannelore und Herbert und seine Geschwister beschlossen, das Grundstück, auf dem die elterliche Gerberei und Schuhfabrik stand, zu verkaufen. Ausschlaggebend dafür war die Tatsache, dass die 1937 von der damaligen Swakopmunder Stadtverwaltung erteilte Genehmigung zur Nutzung dieses Grundstücks als Fabrikgelände 2008 ablaufen sollte. Es war anzunehmen, dass der Antrag auf Verlängerung dieser Genehmigung abgelehnt würde, denn inzwischen lag die Gerberei im zentralen Wohngebiet der Stadt und nicht mehr am Stadtrand. Einen Umzug und Wiederaufbau des inzwischen recht großen Unternehmens wollten Herbert Schier und seine Frau Irene nicht mehr in Angriff nehmen. Somit wurde die Swakopmund Tannery, die eine Gerberei, Schuhfabrik und einen Verkaufsraum auf ingesamt 3500 m² beinhaltete, geschlossen.
Die Herstellung der Kudulederschuhe sollte allerdings nicht ganz aufgegeben werden, denn diese Schuhe waren inzwischen auch im Ausland sehr beliebt geworden. So gründeten Herbert und Irene Schier 2004 eine wesentlich kleinere, neue Firma: African Leather Creations. Die Schuhfabrik, mit Fabrikladen, befindet sich nun im Industriegebiet in der Rakotokastraße. Das Leder gerbt eine Großgerberei in Windhoek auch weiterhin nach dem traditionellen Rezept der Familie Schier. Außerdem gehört zum neuen Betrieb ein Geschäft im Stadtkern, im Cordes-Haus, das 1903 von den Eltern von Hannelore Schier, geb. Cordes, in der ehemaligen Post, heute Daniel-Tjongarero-Straße 23, erbaut wurde.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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