28 Juli 2020 | Bildung
Wirtschaftlicher Druck erhöht
Privatschulen bitten Regierung um finanzielle Unterstützung
NAPSO habe das Ministerium im Namen der Mitgliedsschulen des Verbands um einen Zuschuss von 17 Millionen Namibia-Dollar gebeten. Das entspreche bei den circa 6620 Schülern, die den NAPSO-Schulen angehören, 2608 Namibia-Dollar pro Schüler. Sollte dieser Zuschuss auf alle 206 Privatschulen des Landes mit ihren 43886 Schülern ausgedehnt werden, beliefe sich dieser Betrag in den nächsten Monaten auf circa 114 Millionen Namibia-Dollar. „Das wäre immer noch ein Bruchteil im Vergleich zu den Kosten, die das Ministerium hätte, wenn diese Schüler Staatschulen besuchen würden“, so Niehaus.
Sollten Privatschulen nicht unterstützt werden, wird dies laut dem NAPSO-Vorsitzenden 2021 zu einer Erhöhung des Bildungsetats führen, da Eltern keine andere Wahl hätten, als ihre Kinder bei Staatschulen anzumelden. „Das Ministerium wird folglich die Kosten übernehmen müssen, die normalerweise von Privatschulen getragen werden“. Bis zu 43886 Schüler müssten dann an Staatschulen untergebracht werden. Sollte das Ministerium Klassenzimmer anbauen müssen, würden die Kosten bei 450 Klassenzimmern auf 337 Millionen Namibia-Dollar berechnet werden müssen. Weitere Kosten würde auch die Einstellung von circa 1250 Lehrern an Staatschulen verursachen, um die zusätzlichen Schüler unterrichten zu können.
„Da die Verhältniszahl zwischen Lehrern und Schülern an Privatschulen geringer ist, würden mit der Schließung von Privatschulen circa 1900 Lehrer ihren Arbeitsplatz verlieren. Das beutet auch weniger Einkommenssteuer für die Regierung“, sagt Niehaus. Dazu kämen Jobverluste von Verwaltungspersonal, Gärtnern und Reinigungskräften.
Sollten die NAPSO-Schulen gezwungen sein, ihre Türen zu schließen, könnten sie auch ihre Bankkredite nicht mehr zurückzahlen. „Privatschulen haben 100 Prozent ihrer Patenschaften und Spendenprojekte für 2020 verloren. Diese machen 35 bis 60 Prozent des Schuleinkommens aus und belaufen sich pro Schule auf ein Jahreseinkommen zwischen 294000 und 1,2 Millionen Namibia-Dollar“, so Niehaus.